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Zentrum für Ösophaguschirurgie

Speiseröhrenkrebs

Das Zentrum für Ösophaguschirurgie in Berlin-Schöneberg ist spezialisiert auf die Behandlung von Speiseröhrenkrebs. Informieren Sie sich zu Diagnose und Behandlung.

Speiseröhrenkrebs: Risikofaktoren, Symptome und Diagnose

Speiseröhrenkrebs ist eine schwerwiegende Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich beeinträchtigen kann. Da die Symptome oft erst in fortgeschrittenen Stadien auftreten, ist eine frühzeitige Erkennung besonders wichtig. Auf dieser Webseite möchten wir Ihnen detaillierte und leicht verständliche Informationen rund um das Thema Speiseröhrenkrebs zur Verfügung stellen. Dazu gehören die verschiedenen Arten von Speiseröhrenkrebs, mögliche Ursachen und Risikofaktoren, typische Symptome sowie moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden. Unser Ziel ist es, Sie dabei zu unterstützen, diese Erkrankung besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen über Ihre Gesundheit und Behandlungsmöglichkeiten zu treffen. Egal, ob Sie selbst betroffen sind, jemanden unterstützen oder sich einfach informieren möchten – hier finden Sie wertvolle Ressourcen und aktuelle Informationen.
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Risikofaktoren, die Speiseröhrenkrebs begünstigen

Häufig steht Speiseröhrenkrebs im Zusammenhang mit wiederholten Verletzungen der Schleimhaut in der Speiseröhre. Weitere Faktoren wie das Alter und erbliche Veranlagungen spielen ebenfalls eine Rolle. Zu den häufigsten Ursachen und Risikofaktoren gehören:

  • Alter: Die meisten Fälle von Speiseröhrenkrebs treten bei Menschen über 55 Jahren auf.
  • Geschlecht: Männer haben ein dreimal höheres Risiko als Frauen, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken.
  • Langjähriges Rauchen: Etwa die Hälfte der Fälle von Plattenepithelkarzinomen der Speiseröhre ist mit Rauchen verbunden. Rauchen erhöht aber auch das Risiko für Adenokarzinome.
  • Übermäßiger Alkoholkonsum: Je mehr Alkohol Sie trinken, desto höher ist Ihr Risiko für Speiseröhrenkrebs.
  • Chronisches Sodbrennen: In etwa der Hälfte aller Fälle von Speiseröhrenkrebs spielt chronisches Sodbrennen eine Rolle. Sodbrennen lässt sich oft mit Medikamenten oder in manchen Fällen auch chirurgisch behandeln.
  • Barrett-Ösophagus: Eine längere Vorgeschichte von unkontrolliertem Sodbrennen kann die Zellen in der Speiseröhre, insbesondere in der Nähe des Übergangs zum Magen, schädigen. Diese geschädigten Zellen verändern sich und ähneln dann eher Darmzellen als Speiseröhrenzellen – dieser Zustand wird als Barrett-Ösophagus bezeichnet.
  • Ernährung und Gewicht: Ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs besteht, wenn Sie übergewichtig sind, zu viel essen oder sich ungesund ernähren.
  • Chemikalien: Der Kontakt mit bestimmten Chemikalien, wie zum Beispiel Laugen oder Lösungsmitteln in der chemischen Reinigung, kann das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöhen.
  • Andere Erkrankungen: Auch bestimmte Krankheiten können das Risiko für Speiseröhrenkrebs steigern, wie etwa:
    • Achalasie: Eine Erkrankung, bei der der Schließmuskel am unteren Ende der Speiseröhre nicht richtig funktioniert und Nahrung nicht in den Magen gelangt.
    • Ösophagusmembranen: Gewebeausstülpungen in die Speiseröhre, die das Schlucken erschweren.
    • Infektion im oberen Gastrointestinaltrakt mit dem humanen Papillomavirus (HPV)

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder mit Risikofaktoren zwangsläufig an Speiseröhrenkrebs erkrankt. Dennoch sollten Sie mögliche Risikofaktoren mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen.

Die besten Maßnahmen zur Vorbeugung von Speiseröhrenkrebs sind, Ihr Sodbrennen unter Kontrolle zu halten, ein gesundes Gewicht zu bewahren, das Rauchen zu vermeiden und Alkohol nur in Maßen zu konsumieren.

 

 

Symptome von Speiseröhrenkrebs

In den frühen Stadien macht sich Speiseröhrenkrebs oft nicht durch eindeutige Anzeichen bemerkbar. Wenn jedoch Symptome auftreten, können diese folgendes umfassen:

  • Schwierigkeiten beim Schlucken (Dysphagie): Wenn ein Tumor in der Speiseröhre wächst, kann er den Durchgang von Nahrung behindern. Dies ist häufig das erste Symptom, das auf Speiseröhrenkrebs hinweist.
  • Schmerzen beim Schlucken (Odynophagie)
  • Anhaltende Verdauungsstörungen und Sodbrennen
  • Schmerzen, Druck oder ein Brennen im Hals oder in der Brust
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Verminderter Appetit
  • Schwarzer, teerartiger Stuhl
  • Anämie, also niedrige rote Blutkörperchenwerte, die den Sauerstoff im Körper transportieren. Dies kann dazu führen, dass Patient*innen sich erschöpft und schwach fühlen.
  • Erbrechen
  • Zurückfließen von Nahrung aus der Speiseröhre
  • Anhaltender Schluckauf
  • Chronischer Husten
  • Heiserkeit
  • Lungenentzündung

Diese Symptome bedeuten nicht immer, dass es sich um Speiseröhrenkrebs handelt. Es ist jedoch wichtig, dass Sie jegliche Symptome mit Ihre*r Ärzt*in besprechen, da sie auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen können.

 

Diagnose von Speiseröhrenkrebs

Bei vielen Patient*innen mit Speiseröhrenkrebs ist das erste Anzeichen häufig eine Schluckstörung (Dysphagie). Wenn Sie Beschwerden haben, die auf Speiseröhrenkrebs hinweisen könnten, wird Ihr*e Ärzt*in Sie gründlich untersuchen und Fragen zu Ihrer Gesundheit, Ihrem Lebensstil – einschließlich Rauch- und Trinkgewohnheiten – sowie zu Ihrer familiären Krankengeschichte stellen. Da Speiseröhrenkrebs in den frühen Stadien häufig keine Symptome verursacht, wird er manchmal bei Untersuchungen oder Tests zufällig entdeckt, die eigentlich aufgrund anderer Beschwerden durchgeführt werden.

Diagnostische Methoden
Im Auguste-Viktoria-Klinikum nutzen wir modernste Technologien und Verfahren, um Speiseröhrenkrebs zu diagnostizieren. Eine präzise Diagnose kann die Erfolgsaussichten einer Behandlung deutlich verbessern. Es können eine oder mehrere der folgenden Untersuchungen durchgeführt werden, um festzustellen, ob Speiseröhrenkrebs vorliegt und ob er sich ausgebreitet hat. Diese Untersuchungen können wiederholt werden, um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen.
Blutuntersuchungen es gibt keine spezifischen Tumormarker

Bildgebende Verfahren:

  • Röntgenaufnahmen (spielen mittlerweile eine untergeordnete Rolle)
  • Computertomografie (CT)
  • inkl. CT-gesteuerte Biopsie
  • Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET-CT) am Standort nicht vorhanden, wir können zeitnahe Termine in unserem Netzwerk organisieren
  • Endoskopie des oberen gastrointestinal Traktes:
  • hochauflösende Ösophagogastroduodenoskopie
  • Chromoendoskopie
  • inkl. Biopsie (Entnahme von Gewebeproben aus verdächtigen Schleimhautarealen)
  • Endosonografie (Endoskopischer Ultraschall, EUS) zur Feststellung der Ausdehnung des Tumors in der Wand der Speiseröhre und zur Untersuchung der benachbarten Lymphknotern
  • endosonografisch gesteuerte Feinnadelaspiration (Methode der Biopsiegewinnung)
  • Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege)
 

Therapie und Nachsorge

In unserem Zentrum bieten wir innovative und zeitgemäße Behandlungen für Speiseröhrenkrebs an. Dazu gehören endoskopische, medikamentöse, strahlentherapeutische und operative Methoden. Wenn bei Ihnen Speiseröhrenkrebs diagnostiziert wird und die Untersuchungen zur Stadieneinteilung abgeschlossen sind, besprechen wir mit Ihnen den in der interdisziplinären Tumorkonferenz unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Leitlinie empfohlenen Behandlungsplan. Dieser berücksichtigt die Art und das Stadium der Krebserkrankung sowie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Eine oder mehrere der folgenden Behandlungsmethoden könnten empfohlen werden, um den Tumor zu behandeln oder die Symptome zu lindern.

Behandlung von Frühstadien

Endoskopische Mukosaresektion (EMR) / Endoskopische Submukosadissektion (ESD): Endoskopisch werden Krebsvorstufen oder Speiseröhrenkrebs, der nur die oberflächliche Schicht der Speiseröhrenwand befallen hat, entfernt. Diese Verfahren sind in der Umsetzung komplex, aber organerhaltend, .d.h. die Speiseröhre muss nicht entfernt werden.


Behandlung von lokal fortgeschrittenen und fortgeschrittenen Stadien

Operative Entfernung der Speiseröhre - Ösophagektomie
Die am häufigsten durchgeführte Operation bei Speiseröhrenkrebs ist die Ösophagektomie. Dabei wird die Speiseröhre teilweise entfernt, oft zusammen mit einem Teil des Magens und den umliegenden Lymphknoten. Der verbleibende Magen wird dabei verkleinert (Schlauchmagen), in den Brustbereich verlagert und mit der verbleibenden Speiseröhre verbunden.
An unserem Zentrum bieten wir diese Operation auch in Roboter-assistierter minimalinvasiver Technik an.


Strahlentherapie

Die Strahlentherapie verwendet hochenergetische Strahlen, um Krebszellen zu zerstören. Dank moderner Techniken können Strahlentherapeut*innen Tumoren präziser anvisieren, sodass die maximale Strahlendosis auf den Tumor fokussiert wird und das umliegende gesunde Gewebe geschont bleibt.
Strahlentherapie kann im Rahmen der präoperativen Vorbehandlung und der definitiven Therapie in Kombination mit Chemotherapie eingesetzt werden, aber auch in der palliativen Situation zur Beschwerdelinderung.


Immuntherapie

Die Immuntherapie aktiviert das körpereigene Immunsystem, um gegen den Krebs zu kämpfen. Bei Speiseröhrenkrebs können Patient*innen Immuntherapien wie sogenannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren erhalten, die das Immunsystem dazu bringen, den Tumor anzugreifen. Diese Therapie wird häufig in fortgeschrittenen Stadien eingesetzt.


Zielgerichtete Therapien

Zielgerichtete Therapien (targeted therapy) wirken nicht direkt auf Krebszellen, sondern hemmen oder verlangsamen deren Wachstum und Ausbreitung auf zellulärer Ebene. Krebszellen benötigen bestimmte Moleküle, oft in Form von Proteinen, um zu überleben, sich zu vermehren und auszubreiten. Diese Moleküle werden oft durch krebsverursachende Gene oder die Zellen selbst produziert. Zielgerichtete Therapien zielen darauf ab, diese Moleküle oder die Gene, die sie produzieren, zu stören.


Ösophagus-Stents

Bei so starker Verengung der Speiseröhre, dass die Betroffenen keine feste und flüssige Nahrung zu sich nehmen können, und in fortgeschrittenem Stadium können kleine, ausdehnbare Metallröhren mithilfe eines Endoskops in die Speiseröhre eingesetzt werden. Der Stent kann sich ausdehnen und den verengten Teil der Speiseröhre öffnen, sodass Nahrung und Flüssigkeiten leichter passieren können.


Nachsorge bei Speiseröhrenkrebs

Nach der abgeschlossenen Behandlung von Speiseröhrenkrebs erfolgt eine strukturierte Nachsorge. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, frühzeitig ein mögliches Wiederauftreten des Krebses zu erkennen. In den ersten zwei Jahren nach der Therapie sollten diese Kontrollen in der Regel alle sechs Monate stattfinden, danach jährlich für insgesamt 5 Jahren nach Behandlungende. Zu den Untersuchungen gehören Endoskopie (ÖGD) und bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT).
Neben der Überwachung des Tumors ist es auch wichtig, auf mögliche Spätfolgen der Behandlung zu achten. Diese können zum Beispiel Probleme beim Schlucken, Gewichtsverlust oder Verdauungsstörungen sein. Eine ausgewogene Ernährung und eine gute Unterstützung durch Ernährungsberater*innen können dabei helfen, den Körper zu stärken. Wenn Beschwerden auftreten, sollten Sie sich sofort an Ihr Behandlungsteam wenden. Durch eine gute Nachsorge kann die Lebensqualität verbessert und die Chancen auf eine dauerhafte Heilung erhöht werden.

Leben nach einer Ösophagektomie
Nach der Operation an der Speiseröhre ist unser Ziel, die für Sie bestmögliche Lebensqualität zu erreichen. Im Idealfall können Sie wieder jegliche Nahrungsmittel zu sich nehmen, Ihrer Arbeit und Ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.
Nach der Operation müssen Sie jedoch Ihre Ess- und Schlafgewohnheiten anpassen. Aufgrund des verkleinerten Magens sind kleinere und somit häufigere Mahlzeiten erforderlich. Außerdem hilft es, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen, um Infektionen der Lunge und Sodbrennen vorzubeugen.


Studien

ESORES
DRKS - Deutsches Register Klinischer Studien

In unserer Klinik nehmen wir an der ESORES-Studie teil, die sich mit der Behandlung von Speiseröhrenkrebs befasst. Im Rahmen der Studie wird der Ansatz der „vorsorglichen“ Operation mit einer „notwendigen“ Operation verglichen, die nur bei erneutem Tumorwachstum durchgeführt wird.

In die Studie können Patient*innen eingeschlossen werden, bei denen der Tumor nach einer präoperativen (Radio)-Chemotherapie nicht mehr nachweisbar ist. Bei diesen Patient*innen möchte die Studie untersuchen, ob es einen Unterschied in Bezug auf ein Rezidiv-freies Überleben und die Lebensqualität mit und ohne Operation gibt. Werden Patient*innen in die Gruppe eingeschlossen, in der bei Vollremission keine Operation durchgeführt wird, erfolgt eine intensivierte Nachsorge (mit Magenspiegelung (ÖGD) mit Biopsie und Bildgebungsverfahren). Sollte im Rahmen dieser ein erneutes Tumorwachstum nachgewiesen werden, wird die Indikation zur Operation geprüft.
Die Studie untersucht, ob durch eine gezielte, personalisierte Behandlung die Lebensqualität verbessert und postoperative Komplikationen verringert werden können.

Status/Laufzeit: offen, Einschluss bis September 2027
Studienleitung:  Prof. Dr. med. Jens Höppner, Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinCampus Lübeck – Primärer Sponsor

Psychoonkologisches Register (Epidemiologische Untersuchung zur Belastung von Krebspatienten)
Weil bisher nicht ausreichend Aufschluss darüber besteht, untersucht diese, welche zusätzlichen Belastungssituationen im Rahmen von Krebserkrankungen auftreten können und welche Beratungs- und Betreuungsmaßnahmen von Patient*innen und Angehörigen erwünscht sind. Diese Fragen sollen als Teil-Forschungsschwerpunkt im Rahmen des Nationalen Krebsplans, einer Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren beantwortet werden
Bei der Studie wir ein standardisierter Fragebogen, der die psychische Belastung und einen etwaigen Betreuungsbedarf zu 2 Zeitpunkten im Abstand von 6 Monaten erhoben.

Status/Laufzeit: offen
Studienleitung:

Studienverantwortliche Ärztin
Tel.: 030 130 20 2707
Mail: josefine.kaiser@vivantes.de

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