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Ausbildung mit 40 plus: Noch einmal durchstarten in der Pflege

Mit Ende 40 noch einmal eine Ausbildung machen? Für viele mag das wenig reizvoll klingen. Für Anja Kiecker aus dem Haus Kaulsdorf der Vivantes Hauptstadtpflege entpuppte sich die Ausbildung zur Pflegefachassistentin als eine Möglichkeit, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.

Ein Schritt ins Ungewisse: Mit Ende 40 noch einmal eine Ausbildung machen? Für viele mag das wenig reizvoll klingen. Als Anja Kiecker vor eineinhalb Jahren von ihrer Pflegedienstleitung angesprochen wurde, ob sie nicht eine Ausbildung zur Pflegefachassistentin machen möchte, war sie auch erst einmal skeptisch. „Ich hatte etwas Angst, dass ich das mit dem Lernen nicht hinbekommen würde“, erzählt sie. „Schließlich ist die Schulzeit bei mir ja schon länger her.“

Mutiger Schritt

Dennoch wagte die damalige Pflegekraft mit 48 Jahren den Schritt. Heute steht sie kurz vor dem Abschluss und ermutigt andere, sich der Herausforderung zu stellen. „Manchmal müssen wir uns einfach trauen, etwas Neues auszuprobieren“, sagt sie.

Wissen vertiefen

Eineinhalb Jahre dauert die neue Pflegefachassistenzausbildung. Gesucht werden dafür motivierte Personen, die den Beruf als abwechslungsreich, sinnstiftend und mit besten beruflichen Perspektiven betrachten. „Ich wollte mehr Grundlagenwissen, um die Arbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern auf eine professionellere Basis zu stellen“, erklärt Anja Kiecker ihre Beweggründe. Sie wisse nun viel mehr zu den Symptomen, den Ursachen, der Diagnostik und der Therapie von Krankheitsbildern.

Theorie, Praxis und gegenseitige Unterstützung

Hilfreich sei dabei vor allem der Theorieunterricht, der am Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe (BBG) stattfindet und sich mit praktischen Einsätzen in den Pflegeeinrichtungen der Vivantes Hauptstadtpflege abwechselt. Und so fand sich Anja Kiecker in einem Klassenzimmer wieder, in dem die Altersspanne der Schülerinnen und Schüler von 21 bis 51 Jahren reichte. Doch das gemeinsame Lernen und die gegenseitige Unterstützung schafften eine harmonische Atmosphäre. „Am BBG wird viel Wert auf Kommunikation als Mittel zur Konfliktlösung gelegt“, erzählt sie. „Dies hat mir geholfen, nicht nur meine fachlichen Fähigkeiten zu verbessern, sondern auch meine zwischenmenschlichen Beziehungen zu stärken.“ Die Atmosphäre sei unterstützend und motivierend.

„In der Altenpflege kann ich etwas bewirken, bin länger mit den Menschen zusammen und habe das Gefühl, ihnen etwas zurückzugeben“, sagt Anja Kiecker.

Herz für die Altenpflege 

Die Ausbildung zur Pflegefachassistenz biete auch vielseitige Inhalte und praktische Einsätze in anderen Feldern, die sie im Haus Kaulsdorf noch nicht kennen gelernt hatte. Sie konnte zum Beispiel auch Erfahrungen im Krankenhaus sammeln. Ihr Herz gehört allerdings der Altenpflege: „Hier kann ich etwas bewirken, bin länger mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zusammen und habe das Gefühl, ihnen etwas zurückzugeben“, sagt Anja Kiecker.

Idealer Einstieg 

Ihr gefällt auch, dass sie nach ihrer Ausbildung mehr Aufgaben übernehmen kann. So assistiert sie den Pflegefachkräften, misst Blutdruck und Temperatur der Bewohnerinnen und Bewohner, gibt Insulinspritzen oder berät in Abstimmung mit Pflegefachpersonen auch Angehörige. „Ich bin eine zusätzliche Unterstützung für mein Team und das Haus“, meint sie. Für all jene, die sich nicht sofort trauen, die Pflegefachkraft zu machen, sei die Ausbildung ein idealer Einstieg. „So lässt sich herausfinden, ob man mit der Verantwortung umgehen kann, die damit einhergeht“, sagt sie abschließend.

Auch für Menschen, die bereits wie Anja Kiecker in der Pflege arbeiten, ist die Ausbildung geeignet. Als Qualifizierung wird ihr das Pflegehelfer*innengehalt weitergezahlt und sie für die Ausbildung zu 100 Prozent freigestellt. Jetzt steht für Anja Kiecker erst einmal das Lernen für die Prüfungen an. Doch sie blickt bereits auf die Zukunft: „Ich denke, ich werde auch noch die Ausbildung zur Pflegefachkraft machen.“ 

 

Weitere Themen aus der Altenpflege können Sie im Magazin "Meine Hauptstadtpflege" (Downloads als pdf) lesen. Dort ist auch dieser Artikel erschienen.  
 

Ausbildung zur Pflegefachassistent*in

In der generalistischen Pflegefachassistenzausbildung bei der Vivantes Hauptstadtpflege lernen die Auszubildenden die Grundlagen in der Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege. 

Die Ausbildung beginnt immer am 1. Mai oder 1. November und dauert 1,5 Jahre. Sie wurde im Mai 2023 neu eingeführt. Die interne Qualifizierung soll einen Anreiz für langjährige Mitarbeitende schaffen.

Wer Pflegefachassistenz werden will, sollte einen mittleren Schulabschluss oder einen gleichwertigen Abschluss, erweiterte Berufsbildungsreife oder Berufsbildungsreife mitbringen. Bei ausländischen Schulabschlüssen ist eine Anerkennung durch die Senatsverwaltung erforderlich.

Guter Verdienst und Übernahmegarantie

Im ersten Jahr verdienen die Auszubildenden 1.340,69 € brutto im Monat, im zweiten Ausbildungsjahr 1.402,07 € brutto bei einer Arbeitszeit von 39 Wochenstunden und 30 Urlaubstagen pro Jahr. Zum Ausbildungsstart erhalten sie einen Laptop und ein arbeitgeberfinanziertes BVG-Ticket (ABC). Des Weiteren werden eine arbeitgebergeförderte Altersvorsorge sowie eine Mitgliedschaft im Urban Sports Club angeboten. 
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung besteht eine Übernahmegarantie in ein sicheres und unbefristetes Arbeitsverhältnis. Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung beträgt aktuell 3.209,35 Euro brutto.

Jetzt bewerben oder mehr erfahren: 

E-Mail: hauptstadtpflege@vivantes.de