Gründung Vivantes Diversity-Rat: „Vielfalt noch vernetzter betrachten“
Vivantes engagiert sich seit Jahren für Vielfalt und eine offene Unternehmenskultur. 2021 geht Berlins drittgrößter Arbeitgeber den nächsten Schritt: Ein konzernweiter Diversity-Rat soll ein weiterer Treiber für mehr Vielfalt und Inklusion sein. „Unser Ziel ist es, die vielfältigen Diversity-Dimensionen in einer Art Think Tank zu bündeln und künftig noch vernetzter zu betrachten“, sagt Dorothea Schmidt, Personalgeschäftsführerin bei Vivantes.
Frau Schmidt, welche Bedeutung haben Diversity und Inklusion aus Ihrer Sicht für die Arbeitgeberattraktivität und die Mitarbeiterbindung?
Schmidt: "Diversity und Inklusion spielen in allen Phasen der Employee Journey eine große Rolle, vom Recruiting über das Onboarding bis hin zur langfristigen Mitarbeiterbindung. Bewerber*innen, Mitarbeitende und unsere Auszubildenden entwickeln schnell ein Gespür für die Unternehmens– und auch Führungskultur ihres Arbeitgebers und stellen sich die Frage „Passt das zu mir?“ Mein Anspruch ist es, dass möglichst viele unserer Beschäftigten diese Frage mit „Ja“ beantworten.
Ein Schlüssel ist aus meiner Sicht immer auch eine Unternehmenskultur, in der sich jede und jeder Einzelne willkommen fühlt und weiß: Ganz gleich, woher wir kommen, was wir glauben oder wen wir lieben – wir alle sind Teil des Vivantes Netzwerks und sorgen dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden."
Warum Diversity Teil der Unternehmensstrategie ist
Wie engagiert sich Vivantes konkret für mehr Vielfalt im Unternehmen?
Schmidt: "Als ich im vergangenen Jahr zu Vivantes kam, war ich positiv überrascht, wie umfassend das Unternehmen Vielfalt bereits lebt. Bereits 2010 wurde die Charta der Vielfalt unterzeichnet – ein klares Bekenntnis für Diversity und gegen Diskriminierung. Bei der Arbeitgeberdeklaration #positivarbeiten, die sich für ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld für HIV-positive Beschäftigte einsetzt, gehörte Vivantes 2019 zu den Erstunterzeichnenden. Und natürlich haben wir Vielfalt auch in unserem Leitbild verankert.
Mir ist es wichtig, das Thema weiter zu vertiefen. In unserer konzernweiten Unternehmensstrategie Vivantes 2030 hat „Diversity“ deshalb auch einen festen Platz."
Mir ist es wichtig, das Thema Vielfalt weiter zu vertiefen. In unserer konzernweiten Unternehmensstrategie Vivantes 2030 hat „Diversity“ deshalb auch einen festen Platz.
Wie planen Sie das Thema „Diversity“ bei Vivantes weiterzuentwickeln?
Schmidt: "Grundsätzlich geht es darum, Diversity und Inklusion in allen Facetten auszubauen, sichtbarer zu machen und fest in unserer lebendigen Unternehmenskultur zu verankern. Als Grundgerüst dienen uns dabei die Diversity-Dimensionen der Charta der Vielfalt. Ziel ist es, diese Dimensionen künftig noch vernetzter zu betrachten und „Silos“ aufzubrechen.
Unsere ehrenamtliche Diversity-Beauftragte ist deshalb gerade dabei, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen einen konzernweiten Diversity-Rat ins Leben zu rufen. In einer Art Think Tank sollen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aller Klinikstandorte künftig gemeinsam Projekte vorantreiben, Veranstaltungen etablieren und vieles mehr. Wir setzen hier bewusst auf die interne Schwarmintelligenz, um die Mitarbeiter und ihrer Bedürfnisse aktiv in den unternehmerischen Gestaltungsprozess einzubinden."
Heute, am 18. Mai, ist der Deutscher Diversity-Tag. Welche Aktionen wird es bei Vivantes zu diesem Anlass geben?
Schmidt: "In diesem Jahr wollen wir vor allem zeigen, dass Diversity und damit der Vielfaltsgedanke viele Ebenen hat. Wir werden dafür unter anderem sowohl über einen internen Sonder-Newsletter als auch über unsere Social Media-Kanäle die unterschiedlichen Diversity-Dimensionen lebendig darstellen und ein deutliches Zeichen nach innen wie nach außen setzen: Vivantes ist Vielfalt!"
Eine der Dimensionen ist Geschlechtergerechtigkeit. Wie gehen Sie insbesondere das Thema "Frauen in Führungspositionen" an? Und welche Rolle spielt dieser Aspekt für Sie persönlich?
Schmidt: "Bei Vivantes haben wir in enger Zusammenarbeit mit unserer Frauenvertretung einen Frauenförderplan aufgesetzt. Dieser beinhaltet unter anderem Initiativen wie ein internes Mentoring-Programm für Ärztinnen oder die Einführung flexibler Arbeitszeit- und auch Führungsmodelle. Hinzu kommt ein umfangreiches Weiterbildungsangebot.
Mit all diesen Maßnahmen wollen wir Frauen bestmöglich fördern und Ungleichheiten Schritt für Schritt beseitigen. Denn Frauen in Führungspositionen sind auch bei Vivantes leider nach wie vor unterrepräsentiert.
Was den persönlichen Aspekt angeht: Natürlich möchte ich durchaus auch ein Vorbild für Frauen in der Arbeitswelt sein und zeigen: Alles ist möglich."
"Ich ermutige: Bringen Sie sich ein, engagieren Sie sich!"
Vivantes wurde vor zwei Jahren mit dem Berliner Inklusionspreis für die vorbildhafte Integration behinderter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausgezeichnet. Wie hat Vivantes seitdem an diesen Erfolg angeknüpft?
Schmidt: "Der Inklusionspreis ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Vivantes Vielfalt lebt und wozu ich unsere Mitarbeiter*innen immer wieder ermutige: Bringen Sie sich ein, engagieren Sie sich! Im Falle des Inklusionspreises ist es in erster Linie unsere Schwerbehindertenvertretung, der diese tolle Auszeichnung zu verdanken ist.
Die Kolleginnen und Kollegen machen sich seit jeher für ihre wichtigen Anliegen stark. Sei es bei Lösungen für einen barrierearmen Arbeitsplatz oder bei der Suche nach einer geeigneten Umschulung, sollte ein Mitarbeiter seine eigentliche Tätigkeit nicht mehr ausüben können."