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Kompetenz-Parcours als Testlauf in der Pflegeausbildung

Azubis eignen sich im Rahmen ihrer Ausbildung viel Wissen an, das sie später in der Praxis einsetzen. Damit sie in sicherer Testumgebung üben können, bevor sie sich an Patient*innen „ausprobieren“, hat ein Expertenteam aus dem Vivantes Klinikum Spandau um Tatjana Moldenhauer einen Kompetenz-Parcours entwickelt.

Wie kann man sich diesen Parcours vorstellen Frau Moldenhauer?

Wir haben für die Entwicklung des Parcours verschiedene Fallbeispiele inszeniert, die im Klinikalltag vorkommen können. So wird z.B. der Herzinfarkt eines Patienten nachgespielt. Oder ein betagter, dementer Patient, der mit Norovirus eingeliefert wird. In einer anderen Situation kommt eine alkoholisierte Radfahrerin zu uns, die einen chirurgischen Eingriff braucht. Die Azubis gehen in verschiedene Räume, in denen jeweils eine andere Herausforderung auf sie wartet, auf die sie nicht vorbereitet sind. Es geht für sie darum, angemessen zu reagieren und das erlernte Wissen sachkundig anzuwenden.

 

 

Wie zum Beispiel?

Je nachdem. Beim Herzinfarkt müssen sie ein EKG anlegen und erhalten dann ein von uns vorbereitetes Übungs-EKG, das sie richtig lesen und deuten müssen. Der Norovirus wiederum muss anhand der Anamnese erkannt werden und dann sollten die Azubis wissen, dass der Patient Flüssigkeit braucht und isoliert untergebracht werden muss. Es gibt für jeden Fall eine Reihe von wichtigen Punkten, die beachtet werden müssen.

Kann auch was schiefgehen?

Nein, darum üben wir ja. Die Azubis überprüfen für sich selbst den eigenen Lernstand und wissen dann, was sie noch brauchen. In jedem Raum sind Fachpflegekräfte, die das Vorgehen der Azubis beobachten und ihnen bei Bedarf auch Hinweise geben, was sie nicht vergessen dürfen, oder worauf zu achten ist. Die gezeigten Lösungsansätze werden von Beobachter*innen in einer Beurteilungscheckliste dokumentiert.

Wozu dient die Dokumentation?

Nachdem der Parcours absolviert wurde, gibt es eine gemeinsame Nachbesprechung. Haben die Azubis an alles gedacht? Hat die Patientin die notwendigen Medikamente bekommen? Wurde sie informiert, dass sie vor der OP nicht essen darf? Konnte sie den Aufklärungsbogen lesen? Die Azubis können Fragen stellen und Probleme ansprechen. Die Expert*innen geben wertvolle Tipps und schätzen den Umgang mit den Situationen ein. So werden die Schlüsselqualifikationen für den Pflegeberuf gefördert und die Auszubildenden können sich ausprobieren, ohne dass jemand zu Schaden kommt.

 
 

Fotos: Kevin Kuka/ Vivantes

Video zum Kompetenz-Parcours am Vivantes Klinikum Spandau im Rahmen der Pflegeausbildung

Hier geht es zum Video

Mit dem Projekt „Kompetenz-Parcours“ hat das Team von Tatjana Moldenhauer, Jennifer Kiewat, Stephan Leese und Lisa Zydlewicz aus dem Vivantes Klinikum Spandau den ersten Platz des Vivantes internen Wettbewerbs „Vivantes Ausgezeichnet“ in der Kategorie „Jury“ belegt.

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