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Nachhaltig: Neues Mehrwegsystem setzt Maßstäbe in der Gastronomie

Vivantes hat in seinen Bistros Mehrwegboxen für Speisen zum Mitnehmen eingeführt. So können Gäste warme und kalte Speisen in einer Pfandbox erwerben. Wie das funktioniert und was für die kommende Zeit geplant ist, verrät Tobias Grau, Geschäftsführer der Vivantes Gastronomie.

Herr Grau, seit 2018 haben Sie ja bereits mit dem Relaunch der Vivantes Gastronomie begonnen, was bedeutet die Einführung der Mehrwegboxen in diesem Kontext?

Tobias Grau, Geschäftsführer der Vivantes Gastronomie: Mit diesem wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit schließen wir den Relaunch ab. In den letzten Jahren haben wir nicht nur unser Design, sondern vor allem unser Speisenangebot erneuert, bieten jetzt viel mehr vegane und vegetarische, nachhaltig produzierte Speisen an. Aber mit der recycelbaren Pfandbox von PFABO sparen wir zusätzlich Verpackungen ein.

Wie funktioniert das neue Mehrwegsystem?

Grau: Die Pfandbox wird unseren Patientinnen und Patienten, Gästen aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für 5 Euro in unseren Bistros ausgehändigt, um ihr Essen darin mitzunehmen. Sie können die Box danach dort auch wieder zurückgeben – oder in den vielen Geschäften des Einzelhandels, mit denen PFABO zusammenarbeitet - und erhalten die 5 Euro Pfand zurück. Die Box kann rund 200 Mal genutzt werden und spart so natürlich sehr viele Einwegverpackungen und Müll.

"Wir können mindestens 30.000 Verpackungen pro Jahr eingesparen"

Wieviel Verpackungsmüll lässt sich dadurch einsparen?

Grau: Jeden Tag gehen rund 200 Essen außer Haus über die Theken der Vivantes Bistros. Durch das PFABO-System könnten also mindestens 30.000 Verpackungen pro Jahr eingespart werden. Aber schon vorher haben wir auf Mehrweg gesetzt und mit unseren bunt gestalteten, wiederverwendbaren Kaffeebechern rund 100.000 Einweg-Kaffeebecher weniger verbraucht. Wieviele und welche Materialien wir nun durch unsere Kooperation mit PFABO einsparen, wird eine Evaluation ergeben, die wir parallel starten.

Ursprünglich war das System für den Einzelhandel gedacht, jetzt nutzen Sie es in den Bistros – was kommt als Nächstes?

Grau: Als Krankenhaus haben wir natürlich viel Potenzial für ressourcenschonendes Wirtschaften. Wir prüfen gerade weitere Einsatzmöglichkeiten entlang der Patientenversorgung. Bald schon könnten wir das PFABO-System in unseren Großküchen nutzen. Die Boxen entsprechen den notwendigen hygienischen Standards, sind spülmaschinenfest und modular ausgelegt, was für unsere Logistik wichtig ist.

Was steht hinter dem Namen PFABO?

Grau: PFABO steht für PFandBOx und damit für den Namen eines erfolgreichen Start-ups aus dem brandenburgischen Wildau. Die kreative Zusammenarbeit und gemeinsame Weiterentwicklung des Systems mit Juliane und Adrian Spieker, der PFABO-Geschäftsführung, begann bereits im Jahr 2021.

Mehrweg auf den Weg gebracht

Die Vivantes Gastronomie kümmert sich um dieVerpflegung von Patientinnen und Patienten in den Berliner Krankenhäusern sowie Seniorinnen und Senioren in den Pflegeeinrichtungen von Vivantes. Für Angehörige, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Gäste stehen Bistros, Shops und Cafés zur Verfügung.

Vivantes hat in den Bistros Mehrwegboxen für Speisen zum Mitnehmen eingeführt. Seit 2022 können Gäste in den Bistros der Vivantes Gastronomie warme und kalte Speisen in einer Pfandbox erwerben. Darüber hinaus werden weitere Mehrweg-Einsatzbereiche in der Patient*innenversorgung geprüft, um Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette zu etablieren. Die Pfandbox wird mit einem Pfand von fünf Euro ausgegeben, der nach der Rückgabe wieder ausgezahlt wird.

Die Pfandboxen können nicht nur in den Vivantes Bistros, sondern auch bei allen anderen Partnerunternehmen von PFABO zurückgegeben werden. Dadurch verringert sich die Restabfallmenge um fünf Prozent im gesamten Unternehmen bis 2024, was Bestandteil der Vivantes Strategie 2030 ist.

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