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Bauen und Pflege

Ein modernes Arbeitsumfeld, kurze Laufwege und bauliche Besonderheiten, die die tägliche Arbeit der Klinik-Teams erleichtern: Bei Investitionen in Krankenhaus-Neubauten berücksichtigt Vivantes, was für gute Arbeitsbedingungen für die Pflegenden und andere Berufsgruppen wichtig ist.

Wir „bauen“ ein gutes Arbeitsumfeld

Ein modernes Arbeitsumfeld, kurze Laufwege und bauliche Besonderheiten, die die tägliche Arbeit der Klinik-Teams erleichtern:  Bei Investitionen in Krankenhaus-Neubauten berücksichtigt Vivantes, was für gute Arbeitsbedingungen für die Pflegenden und andere Berufsgruppen wichtig ist. Marco Gutzschebauch, der neue Geschäftsbereichsleiter der Vivantes Service GmbH, der diese Bauvorhaben umsetzt berichtet, was dabei beachtet wurde. 

Herr Gutzschebauch, mit den Neubauten in Neukölln und am Auguste-Viktoria-Klinikum setzen wir gerade riesige Projekte um. Wie fliest dort eine moderne Pflegephilosophie ein?

Marco Gutzschebauch: "Die letzte Modernisierung des Krankenhauses in Neukölln geht auf 1986 zurück – seither haben sich die baulichen Erfordernisse stark verändert und es werden natürlich auch mehr Patienten behandelt. Das eröffnet uns die Chance, auch die Bedürfnisse unserer Kolleginnen und Kollegen neu zu denken und einzubringen."

Wie sind Sie dabei vorgegangen?

Gutzschebauch: "Schon bei der Planung haben wir Mitarbeitende aus der Pflege nach ihren Erfahrungen gefragt und danach, wie ihre Arbeit erleichtert werden kann: Wie sind die Abläufe im Einzelnen? Wie ließe sich das bei der Bauplanung weiterentwickeln und umsetzen? Sie brachten ihre Ideen ein von der Grundrissstrukturierung der Stationen, über die Gestaltung der Arbeitsplätze, bis hin zu Detail-Gestaltungen."

Wenn man immer auf die gleiche Weise gearbeitet hat, ist es dann nicht schwer neu zu denken?

Gutzschebauch: "Es gibt ja viele Möglichkeiten, Situationen schon im Vorfeld zu simulieren. Wir haben zum Beispiel Mock-ups aus dem Messebau errichtet. Das sind in 1:1 detailgenau nachgebaute Räume, in denen die Behandlungsabläufe dargestellt werden können. So wurden für die Rettungsstelle die Behandlungskabinen, für die Intensivstation Schleusen zu Patientenzimmern und Einleitschleusen zu OP-Räumen gebaut, die dann gemeinsam mit der Pflege optimiert werden konnten."

Haben Sie für die neuen Ideen ein Beispiel?

Gutzschebauch: "Auf den Intensivstationen beispielsweise müssen die Pflegekräfte immer die Vitalwerte der Patient*innen im Blick haben. Dort haben wir Verbindungsfenster zwischen den Zimmern vorgesehen, damit sie die Monitore auch vom Nachbarzimmer aus sehen können. Jedes Bett erhält zudem zwei Deckenversorgungseinheiten für maximale Flexibilität bei der Patientenversorgung."

Was waren bisher die größten Belastungen für das Personal, für die es räumliche Lösungen gibt?

Gutzschebauch: "Der Pflegedienst muss jeden Tag lange Gänge hoch und runter laufen und viele Kilometer zurücklegen. Das Wenckebach-Klinikum wurde seinerzeit mit Pavillons gebaut, die jeweils sehr kleine Stationseinheiten hatten. Das entspricht nicht mehr zukunftsfähigen Klinikstrukturen, auch hatten die Patientenzimmer keine integrierten Bäder. Durch unser hochmodernes neues Klinikum ist das nun gelöst und die Stationen sind jetzt größer und auf kurzen Wegen erreichbar."

Wie kann die Ausstattung bei reibungslosen Abläufen helfen?

Gutzschebauch: "AlleBettenzimmer werden identisch einrichtet und ausgestattet, um so eine rasche Orientierung zu ermöglichen. Die Pflegestützpunkte werden zentral angeordnet. Reinarbeitsräume erhalten eine Mittelinsel, um Arbeitsabläufe zu erleichtern. Für das Modulsystem in den Schränken ist ein Transponder-System geplant, das den Administrationsaufwand der Lagerhaltung reduziert und die Automatisierung des Nachschubs von Medikamenten und medizintechnischem Material erleichtert."

Gibt es weitere Innovationen?

Gutzschebauch: "Eine gute Orientierung ist wie gesagt sehr wichtig. Darauf haben wir bei der Gestaltung der Innenräume geachtet mit klaren Formen und farblichen Kontrasten. Wir achten auch auf ein gutes Klima und angenehme Beleuchtung und haben die Räume mit mechanischer Raumlufttechnik und aktiver Kühlung ausgestattet sowie mit LED-Lichtern und teilweise mit Tageslichtsteuerung.
Um die Digitalisierung in den Arbeitsalltag zu integrieren, gibt es überall die entsprechende Infrastruktur. So können alle IT-Systeme eingebunden werden."