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Mit Herz und Handy: Kontakt zu Corona-Intensivpatienten

Kontakt halten zu Corona-Intensivpatienten und Corona-Intensivpatientinnen war wegen der Hygienevorschriften im Krankenhaus gerade zu Beginn der Pandemie oftmals nicht leicht. Wie gut, dass es mit Handy und Tablet moderne Kommunikationsmittel gibt.

Ali Timur, 71 Jahre alt, wurde Ende März 2020 mit einer Covid-19-Infektion ins Vivantes Klinikum Neukölln eingeliefert. Dass er heute wieder gesund ist, verdankt er

  • seiner Kämpfernatur,
  • seiner Familie sowie
  • einer umfassenden medizinischen wie auch zugewandten Betreuung auf der Intensivstation 2.

An vieles kann sich Ali Timur nicht mehr erinnern: Er wurde für eine lange Zeit auf der Neuköllner Intensivstation behandelt, künstlich beatmet, ins Koma versetzt.

Seine Familie konnte trotzdem Kontakt zu ihm halten: über das Stationshandy.

Es wurde in einem speziellen Handschuh im Schleusenzimmer an Ali Timurs Bett gebracht.

Wir standen mit unserem Vater nahezu täglich in Kontakt, auch als er beatmet wurde und im Koma lag. Das Telefon wurde an sein Ohr gehalten: Wir haben mit ihm gesprochen und ihm vorgelesen. Uns hat es getröstet. Und meinem Vater hat es sicher geholfen, auch wenn er oft keine Reaktion zeigen konnte.

Ali Timurs Tochter Zeynep

Kontakt zu vertrauten Menschen für Genesung positiv

Wie wichtig es für Patient*innen und deren Angehörige ist, sich sehen und austauschen zu können, weiß Christiane Gossing aus ihrer mehr als 20-jährigen Arbeit als Krankenschwester auf der Intensivstation 2 im Vivantes Klinikum Neukölln: Nähe und Kontakt zu vertrauten Menschen beeinflussen den Gesundungsprozess positiv.

Als die Anzahl der Corona-Erkrankungen stetig anstieg und deutlich wurde, wie lange Covid-19-Patient*innen zum Teil isoliert und von strengen Besuchsregelungen betroffen sein würden, war ihr schnell klar: Ein spezielles Kommunikations- und Begleitkonzept muss her. Die Kernfragen dabei:

  • Was brauchen die Patientinnen und Patienten?
  • Was brauchen ihre Angehörigen?
Mit Herz und Handy – Kontakt zu Corona-Intensivpatient*innen: Das Bild zeigt Christiane Gossing im Porträt, die in die Kamera lächelt.

Die Familie soll grundsätzlich verstehen, was wir hier machen und was Teil des Behandlungskonzepts ist. Viele haben unklare Vorstellungen von dem, was auf einer Intensivstation passiert. Das macht ihnen Angst.

KrankenschwesterChristiane Gossing

"Je besser sie aber informiert sind, desto weniger Angst haben sie – trotz aller berechtigten Sorge. Und sie können stärker motivieren, unterstützen und damit die Gesundung fördern. Genau das brauchen die Patientinnen und Patienten!", so Christiane Gossing weiter.

Handy und iPad für Corona-Kommunikation in Klinik

Stationshandy und Stations-iPad sind somit die Instrumente, die hier ein Konzept und eine Haltung in die Praxis überführen. Frühmorgens, nach der Übergabe, startet die Krankenschwester ihren "Kommunikationsdienst". Sie bringt die Angehörigen auf den neuesten Stand, berichtet, beschreibt und erklärt und stellt den Kontakt zu den isolierten Erkrankten her. Zeynep Timur erinnert sich: "Für uns war das Gold wert!"

Service-Info

Die Intensivstation 2 des Vivantes Klinikum Neukölln zählt zur Klinik für Innere Medizin – Kardiologie, Angiologie, Nephrologie und konservative Intensivmedizin.

Wenn Sie mehr wissen möchten über Corona beziehungsweise Covid-19, dann sehen Sie sich diese Informationen von Vivantes an.

 

Familienfoto: privat, Paarfoto: StockSnap / pixabay.com – 2561695, Porträtfoto: Vivantes