
COPD und Lungenemphysem – Was bedeutet das?
COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist eine dauerhafte Erkrankung der Lunge, die das Atmen immer schwerer macht. Sie umfasst zwei Hauptformen:
- Chronische Bronchitis – entzündete Atemwege, die zu anhaltendem Husten mit Schleim führen.
- Lungenemphysem – die Lungenbläschen werden geschädigt, wodurch die Lunge ihre Elastizität verliert und die Atmung erschwert wird.
Viele Betroffene haben eine Mischform aus beiden Erkrankungen.
Wie häufig ist COPD?
In Deutschland sind etwa 6 von 100 Erwachsenen betroffen. Besonders ältere Menschen erkranken häufiger – bei den über 65-Jährigen sind es sogar 11 bis 12,5 von 100. Weltweit gehört die COPD zu den häufigsten Todesursachen.
Was passiert bei einem Lungenemphysem?
Beim Lungenemphysem werden die Lungenbläschen überdehnt und zerstört. Dadurch verliert die Lunge ihre Elastizität, was das Ausatmen erschwert. Die Luft bleibt in der Lunge gefangen – es entsteht eine Überblähung.
Was sind die Hauptursachen?
Rauchen – in 80–90% der Fälle ist es der Hauptgrund.
Feinstaub & Schadstoffe – zum Beispiel Luftverschmutzung oder berufsbedingte Belastung.
Genetische Ursache – ein seltener Alpha-1-Antitrypsin-Mangel kann ebenfalls ein Emphysem verursachen.
COPD und Lungenemphysem: Was kann ich selbst tun?
Auch wenn COPD und ein Lungenemphysem nicht heilbar sind, gibt es einiges, was Sie tun können, um Ihre Atmung zu verbessern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.
Rauchen aufhören
Der wichtigste Schritt ist der Rauchstopp. Mindestens 6 Monate rauchfrei können bereits helfen, die Lungenfunktion zu stabilisieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Da ein Rauchstopp häufig sehr schwer fällt, bieten unsere Expert*innen aus dem Institut für Tabakentwöhnung und Raucherprävention hierzu konkrete medizinische und psychologische Hilfestellungen an. Rauchfrei werden und bleiben!
Bewegung & Lungensport
Regelmäßige Bewegung ist entscheidend! Lungensportgruppen helfen dabei, die Atmung zu trainieren und die körperliche Belastbarkeit zu steigern. Spezielle Übungen erleichtern das Atmen im Alltag.
Pulmologische Rehabilitation
Eine spezielle Reha für die Lunge kann helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen. Dort lernen Sie Atemtechniken, bekommen gezielte Bewegungstherapie und erfahren, wie Sie Ihre Lunge bestmöglich unterstützen können. Jeder Schritt zählt! Nutzen Sie alle Möglichkeiten, um aktiv etwas für Ihre Gesundheit zu tun.
Lungenvolumenreduktion (LVR) – Was ist das?
Bei einem Lungenemphysem ist die Lunge überbläht, was das Atmen erschwert. Eine Lungenvolumenreduktion (LVR) kann helfen, die Atemfunktion zu verbessern und die Belastbarkeit zu steigern.
Wie funktioniert die LVR?
Bei diesem Verfahren wird der am meisten geschädigte, überblähte Teil des Lungengewebes entfernt oder stillgelegt. Dadurch kann der gesündere Teil der Lunge besser arbeiten. Die Atmung fällt leichter, und die Atemmuskulatur wird entlastet.
Welche Vorteile hat die LVR?
Leichteres Atmen – weniger Überblähung, mehr Platz für gesunde Lungenbereiche.
Mehr Kraft im Alltag – verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit.
Bessere Lebensqualität – weniger Atemnot, mehr Beweglichkeit.
Überbrückung zur Lungentransplantation – falls eine spätere Transplantation nötig ist.
Die Lungenvolumenreduktion kann eine wichtige Behandlungsmöglichkeit sein. Sprechen Sie mit uns darüber, ob dieses Verfahren für Sie infrage kommt!
Welche Verfahren gibt es?
Bei einer Lungenvolumenreduktion (LVR) gibt es zwei Hauptmethoden: eine Operation oder ein minimalinvasives Verfahren. Beide sollen das überblähte Lungengewebe verkleinern und das Atmen erleichtern.
1. Operative Lungenvolumenreduktion (LVRS)
- Hierbei wird das geschädigte Lungengewebe operativ entfernt.
- Die OP erfolgt meist minimalinvasiv mit der Schlüssellochtechnik über kleine Schnitte.
- Dadurch gewinnt die gesunde Lunge mehr Platz, und die Atmung verbessert sich.
2. Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion (BLVR)
- Dies ist ein weniger invasives Verfahren, das ohne OP auskommt.
- Über ein Bronchoskop (dünner Schlauch mit Kamera) werden kleine Ventile oder Spiralen in die Atemwege eingesetzt.
- Diese blockieren die überblähten Lungenbereiche, sodass das die Luft entweicht und das erkrankte Gewebe schrumpft.
Welche Methode ist die richtige? Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie: Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, der Schwere des Emphysems und der Struktur Ihrer Lunge. Unser Team kann gemeinsam mit Ihnen die beste Behandlungsmöglichkeit finden. Lassen Sie sich beraten!
Wie wird die Qualität gesichert?
Damit Sie die bestmögliche Behandlung erhalten, folgen wir höchsten medizinischen Standards. Als Gründungsmitglied des Lungenemphysemregister e.V. orientieren wir uns an den aktuellen Empfehlungen der Fachgesellschaften.
Individuelle Therapieentscheidung: Jede Patient*in wird nach einer umfassenden Diagnostik in einem Expert*innenteam besprochen. Dieses Team besteht aus Spezialist*innen für operative und interventionelle Therapien. Gemeinsam wird eine maßgeschneiderte Behandlungsempfehlung erarbeitet.
Fortlaufende Verbesserung: Alle anonymisierten Daten zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge werden in ein deutschlandweites Register aufgenommen. Diese Informationen helfen, die Behandlung langfristig zu verbessern und die Therapiemöglichkeiten weiterzuentwickeln. So stellen wir sicher, dass Sie immer nach dem neuesten medizinischen Wissen behandelt werden.
Beratungstermin vereinbaren: Wo kann ich mich vorstellen?
Einen ambulanten Beratungstermin können Sie gerne telefonisch über unsere Ansprechpartner*innen an diesen Standorten vereinbaren:
Neukölln: 030 130 14 4255 oder 030 130 14 4251
Friedrichshain: 030 130 23 2251
Spandau: 030 130 13 2630
Leitung des Vivantes Emphysemzentrum
Leiter des Zentrums
Dr. Stephan Eggeling

Leiter des Zentrums
Prof. Dr. med. Sven Gläser

Leiter des Zentrums
Dr. med. Andreas Gebhardt, MBA
