Vivantes Endoprothetik Knie & Hüfte

Die Hüfte und das künstliche Hüftgelenk: Alles, was Sie wissen müssen

Um es vorweg zu nehmen: Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks gehört heutzutage zu den erfolgreichsten Operationen überhaupt. Bei schmerzhafter fortgeschrittener Hüftarthrose ist ein künstliches Hüftgelenk ein Ausweg, um wieder ein schmerzfreies und aktives Leben führen zu können. Dieses Verfahren kommt zum Einsatz, wenn alle vorhergehenden konservativen Maßnahmen nicht den von Ihnen gewünschten Erfolg erzielt haben.

Wie funktioniert das Hüftgelenk?

Das Hüftgelenk ist ein kugelförmiges Gelenk. Es verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Becken und ermöglicht alle Bewegungen, die für die Mobilität und das tägliche Leben essenziell sind. Dazu gehören Beugung und Streckung, seitliches Wegführen und Heranführen sowie die Rotation des Beines. Die wesentlichen Bestandteile des Hüftgelenks sind folgende:

Hüftkopf

Der obere Teil des Oberschenkelknochens bildet den Hüftkopf. Dieser kugelförmige Abschnitt ist komplett mit Knorpel überzogen, passt exakt in die Hüftpfanne des Beckens und ermöglicht so eine reibungsarme und schmerzfreie Bewegung.


Hüftpfanne

Die Hüftpfanne ist eine schalenförmige Vertiefung im Becken, die den Hüftkopf aufnimmt und von der Größe exakt zum Hüftkopf passt. Sie ist ebenfalls vollständig mit Knorpel ausgekleidet, so dass von beiden Seiten eine Gleitfläche vorhanden ist, die  eine reibungsfreie Bewegung gewährleistet.


Gelenkknorpel

Der Gelenkknorpel bedeckt die Oberflächen von Hüftkopf und Hüftpfanne. Dieser glatte, elastische Knorpel reduziert die Reibung und absorbiert Stöße, wodurch er eine schmerzfreie Gelenkfunktion überhaupt erst ermöglicht.


Hülle

Eine robuste, bindegewebige Hülle umschließt das Hüftgelenk. Diese wird als Gelenkkapsel bezeichnet und stabilisiert das Gelenk. Im inneren der Kapsel ist die Gelenkflüssigkeit. Sie dient als Schmiermittel und der Ernährung des Knorpels.


Bänder

Mehrere Bänder verstärken die Gelenkkapsel und sorgen für zusätzliche Stabilität des Hüftgelenks bei unterschiedlichen Bewegungen.


Muskeln

Zahlreiche Muskeln umgeben das Hüftgelenk. Diese sind der „Motor“ des Gelenkes und ermöglichen überhaupt erst seine Beweglichkeit und Stabilität.


Portrait Heiko Spank

Bei begrenztem Knorpelschaden können knorpelregenerierende Verfahren wie zum Beispiel eine Knorpeltransplantation eine sinnvolle Behandlungsoption darstellen.

Chefarzt der Klinik für Spezielle Orthopädische Chirurgie & Unfallchirurgie & Leiter des Endoprothetikzentrums (EPZmax), Auguste-Viktoria-KlinikumDr. med. Heiko Spank

Ursachen und Symptome bei Hüftarthrose

Die Arthrose des Hüftgelenkes (= Koxarthrose) ist eine abnutzungsbedingt schmerzhafte Erkrankung, welche meist im höheren Lebensalter auftritt. Es kommt zum Verschleiß des Knorpels im Hüftgelenk bis zum vollständigen Verlust des Knorpels. In Folge reiben Knochen auf Knochen schmerzhaft aufeinander. Auch durch angeborene Fehlstellungen des Hüftgelenkes (Hüftdysplasie), oder durch Unfälle, kann eine Hüftgelenksarthrose auftreten. Dies ist in jedem Alter möglich.

Die Arthrose verursacht im Anfangsstadium meist keine Beschwerden. Im Verlauf treten Schmerzen im Bereich des Hüftgelenks auf, die auch in den Oberschenkel, das Hüftgelenk und in die Lendenwirbelsäule ausstrahlen können.  Typisch ist ein Leistenschmerz oder ein Schmerz an der Außenseite des Hüftgelenkes. Das Gelenk ist dabei vor allem bei Belastung schmerzhaft und bei fortgeschrittener Erkrankung deutlich in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Verspannung, Hinken und Schwäche der Muskulatur können ebenfalls Hinweise sein.

Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose

Die Behandlung der Hüftarthrose reicht von Schmerztherapie über konservative Methoden bis hin zum operativen Eingriff. Welche Behandlung für Sie die richtige ist, hängt vom Ausmaß der Beschwerden und der bisher erfolgten Therapie ab. Diese wird individuell mit Ihnen abgestimmt. Dieser stufenweise Behandlungsansatz zielt darauf ab, zunächst die geringstmöglichen Maßnahmen zu ergreifen, um Ihre schmerzhaften Symptome zu lindern. Bei beginnender Arthrose können konservative Maßnahmen oft erfolgreich sein. Dazu gehören:

Diese Maßnahmen können die Beschwerden oft deutlich verringern, jedoch nicht die Arthrose selbst beheben. Wenn konservative Behandlungen Ihnen keine ausreichende Linderung mehr bieten und die Arthrose fortgeschritten ist, wird Ihnen als Behandlung ein künstliches Hüftgelenk empfohlen.

Aufbau eines künstlichen Hüftgelenks

Ein künstliches Hüftgelenk besteht in der Regel aus Metall, Keramik und Kunststoff. Es ersetzt den beweglichen Teil des natürlichen Gelenkes und besteht aus einer Hüftpfanne und einem Schaft, die über einen Hüftkopf in der Gelenkpfanne zusammenarbeiten. Damit wird die Geometrie und Muskelspannung des natürlichen Hüftgelenkes wiederhergestellt, um Schmerzfreiheit, Stabilität und die Beweglichkeit wiederzuerlangen. Weitere Details zum Aufbau des künstlichen Hüftgelenks finden Sie hier

Wann ist wirklich eine neue Hüfte notwendig?

Eine neue Hüfte kann notwendig werden, wenn das Hüftgelenk eine fortgeschrittene Arthrose aufweist. Es kann allerdings auch durch einen Unfall oder eine angeborene Fehlstellung zu einer so starken Abnutzung oder Beschädigung kommen, dass Ihnen eine Operation angeraten wird.

Diese ist jedoch immer die letzte Option, wenn konservative Behandlungen wie Physiotherapie, Einlagen, Bandagen, Nahrungsergänzung oder Sport keine ausreichende Schmerzlinderung mehr bringen und die Lebensqualität stark eingeschränkt ist. Wann dieser Zeitpunkt erreicht ist, ist sehr individuell und hängt nicht zuletzt von Ihrem Schmerz, der Bewegungseinschränkung und Ihrem Aktivitätsanspruch ab.

Erfolgsaussichten und Haltbarkeit des künstlichen Hüftgelenk

  • Die Erfolgsaussichten einer Hüftoperation mit einem künstlichen Hüftgelenk sind ausgezeichnet.
  • Viele Patientinnen und Patienten berichten nach dem Eingriff von Schmerzfreiheit, Wiedererlangung einer normalen Gelenkfunktion und einer erheblich verbesserten Lebensqualität.
  • Diese positiven Ergebnisse sind den modernen minimalinvasiven Operationsverfahren und Implantaten, dem standardisierten Behandlungsablauf und den umfassenden Maßnahmen rund um die Operation zu verdanken.

Lösung bei fortgeschrittener Hüftarthrose

Ein künstliches Hüftgelenk stellt eine optimale Lösung für Personen mit fortgeschrittener Hüftarthrose dar. Es ermöglicht Ihnen, wieder ein aktiveres und schmerzfreies Leben zu führen.

Haltbarkeit der Hüftprothese

Die Haltbarkeit einer Hüftprothese ist abhängig von vielen Faktoren, wie Alter, Knochenqualität, Beanspruchung und Aktivitätslevel. Statistisch sind nach 15 Jahren noch über 90% der künstlichen Gelenke intakt. Das Risiko für eine weitere Abnutzung steigt dann mit der Zeit langsam an.

Wie lange dauert die Heilungsphase?

Bei normalem Heilungsverlauf werden die Beschwerden durch Schwellung und Wunde in den ersten Tagen nach der Operation bereits rasch weniger und sind meist nach zwei Wochen verschwunden.

Muskelaufbau ist wichtig

Der Muskelaufbau nach einer Hüftoperation ist ein entscheidender Teil Ihres Rehabilitationsprozesses und kann abhängig von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, dem Alter, dem Grad der körperlichen Fitness vor der Operation und der Art der durchgeführten Operation mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern. Weitere Informationen zum Heilungsverlauf finden Sie hier.

Häufige Fragen zum künstlichen Hüftgelenk:

Was darf man nicht mit einer künstlichen Hüfte?

Mit einer künstlichen Hüfte sollten Sie in der ersten Zeit einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Vermeiden Sie extreme Bewegungen, die das Gelenk belasten, wie starke Beugung, das Überkreuzen der Beine oder tiefes Sitzen. Autofahren ist in der Regel erst ca. sechs Wochen nach der Operation wieder möglich. Weitere Verhaltensmaßnahmen und Tipps nach der Hüftoperation finden Sie hier.


Beste Jahreszeit für eine Hüft-OP

Die beste Jahreszeit für eine Hüft-OP ist individuell unterschiedlich. Viele bevorzugen den Frühling oder Herbst, um extreme Temperaturen zu vermeiden und die Rehabilitation unter angenehmen klimatischen Bedingungen zu gestalten. Letztendlich gibt es keine beste Jahreszeit für eine Hüft-OP.


Geeignete Sportarten bei einem Gelenkersatz

Nach der Heilung können Sie gelenkschonende Sportarten mit gleichmäßigen, fließenden Bewegungen, ohne Stoßbelastungen ausüben.

Beispiele: Radfahren (Fahrrad mit tiefem Einstieg nutzen), Nordic-Walking, Wandern, Schwimmen (kein Brustbeinschlag), Aquagymnastik oder Skilanglauf.

Bei sehr gutem Muskelstatus und technisch effizienter Umsetzung sind natürlich auch andere Sportarten möglich, jedoch potentiell mit einem erhöhten Verletzungsrisiko und einem erhöhten Verschleiß des Implantates verbunden. Fragen Sie am besten Ihre behandelnden Ärzt*innen und Therapeut*innen, ob Sie die eine oder andere Lieblingssportart treiben dürfen.


Piept mein Hüftgelenk am Flughafen?

Tatsächlich könnte Ihr Implantat am Flughafen piepen, wenn die Metalldetektoren auf Ihr Implantat reagieren. In der Regel ist man dort aber mit dieser Situation vertraut. Tragen Sie zur Sicherheit bei einer Flugreise einfach Ihren Endoprothesenpass bei sich, den wir Ihnen ausstellen.


Terminvereinbarung mit und ohne Überweisung:

Terminvereinbarung Klinik

Sie haben eine Überweisung von Ihrer Orthopädin oder Ihrem Orthopäden mit der Empfehlung für eine Gelenkersatz-Operation. Selbstzahler / Privatversicherte benötigen für den Termin keine Überweisung.

Jetzt Termin mit Klinik vereinbaren

Terminvereinbarung Facharztpraxis

Sie benötigen eine orthopädische Untersuchung und Beratung, dann vereinbaren Sie einen Termin in den Vivantes Facharztpraxen.

Facharztpraxis: Termin vereinbaren

Mehr über die Vivantes Versorgung der künstlichen Hüfte

Operation der Hüfte

Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks.

Mehr erfahren über die Hüftgelenkoperation

Physiotherapie

Wir zeigen Ihnen wie Sie schnell auf die Beine kommen.

Mehr über die Physiotherapie erfahren

Reha

Wir planen mit Ihnen die Anschlussheilbehandlung - Ihre Reha.

Mehr erfahren über die Reha nach Hüft-OP

Diese Themen rund um die Versorgung des künstlichen Hüftgelenks könnten Sie auch interessieren:

Zertifizierungen der Vivantes Kliniken für Endoprothetik mit Schwerpunkt Knie & Hüfte

Zertifiziertes Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung, Auguste-Viktoria-Klinikum, Schöneberg
Zertifiziertes Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung, Klinikum Am Urban, Kreuzberg
Zertifiziertes Endoprothetikzentrum, Klinikum Kaulsdorf, Marzahn-Hellersdorf
Zertifiziertes Endoprothetikzentrum, Klinikum im Friedrichshain, Friedrichshain
Zertifizierter Kniechirurg PD Dr. med. Tilman Pfitzner, Klinikum Spandau, Spandau & Humboldt-Klinikum, Reinickendorf
Zertifizierter Kniechirurg Dr. med. Achraf Esseily, Klinikum Am Urban, Kreuzberg

„Einrichtungen, die die gestellten Anforderungen erfüllen und dies auch während einer ca. zweitägigen Auditierung nachweisen, können sich als EndoProthetikZentrum bzw. EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung  von der Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie zertifizieren lassen. Patient*innen können an dem erteilten Zertifikat erkennen, dass sich eine Einrichtung intensiv mit dem Thema des künstlichen Gelenkersatzes des Hüft- und/oder des Kniegelenkes auseinandergesetzt hat und die durch die Fachgesellschaft aufgestellten Qualitätsanforderungen erfüllt. Auch hat sich die Klinik verpflichtet, die Behandlungsergebnisse ihrer Endoprothetik-Operationen konsequent zu überprüfen.“ (Quelle: endocert.de)

Infoveranstaltung
Hüft- und Kniearthrose: Mobilität erhalten
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Hüftgelenksarthrose: Mobilität erhalten
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Kniegelenkverschleiß – zeitgemäße Behandlungsoptionen
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Kniegelenksarthrose: Mobilität erhalten
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Hüftgelenkverschleiß – zeitgemäße Behandlungsoptionen
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Hüftgelenksarthrose: Mobilität erhalten
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Kniegelenkverschleiß – zeitgemäße Behandlungsoptionen
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Kniegelenksarthrose: Mobilität erhalten
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Hüftgelenkverschleiß – zeitgemäße Behandlungsoptionen
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Hüftgelenksarthrose: Mobilität erhalten
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Kniegelenksarthrose: Mobilität erhalten
Infoveranstaltung ansehen
Infoveranstaltung
Hüftgelenksarthrose: Mobilität erhalten
Infoveranstaltung ansehen

Unser Vivantes Blog

Physiotherapie mit Gangschule nach Gelenkoperationen-2025_03_Foto_Physiotherapie AVK_Hasenheyer_Blog_C Kevin Kuka-3-1200px
Das ist Vivantes
Künstliche Gelenke: So hilft Physiotherapie nach der OP beim schnellen Aufstehen
Ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk bedeutet für viele Patientinnen und Patienten ein besseres Leben – doch die ersten Tage nach der OP sind
Artikel lesen
Medizinwissen
Hüftarthrose – wann sollte ich mich operieren lassen?
Anhaltende Gelenkschmerzen, ob an Schulter, Knie, oder Hüfte, können die Aktivität und Lebensqualität stark beeinträchtigen. Aber eine Operation macht
Artikel lesen