
Wie funktioniert das Hüftgelenk?

Das Hüftgelenk ist ein kugelförmiges Gelenk. Es verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Becken und ermöglicht alle Bewegungen, die für die Mobilität und das tägliche Leben essenziell sind. Dazu gehören Beugung und Streckung, seitliches Wegführen und Heranführen sowie die Rotation des Beines. Die wesentlichen Bestandteile des Hüftgelenks sind folgende:
Hüftkopf
Hüftpfanne
Gelenkknorpel
Hülle
Bänder

Bei begrenztem Knorpelschaden können knorpelregenerierende Verfahren wie zum Beispiel eine Knorpeltransplantation eine sinnvolle Behandlungsoption darstellen.
Ursachen und Symptome bei Hüftarthrose
Die Arthrose des Hüftgelenkes (= Koxarthrose) ist eine abnutzungsbedingt schmerzhafte Erkrankung, welche meist im höheren Lebensalter auftritt. Es kommt zum Verschleiß des Knorpels im Hüftgelenk bis zum vollständigen Verlust des Knorpels. In Folge reiben Knochen auf Knochen schmerzhaft aufeinander. Auch durch angeborene Fehlstellungen des Hüftgelenkes (Hüftdysplasie), oder durch Unfälle, kann eine Hüftgelenksarthrose auftreten. Dies ist in jedem Alter möglich.

Die Arthrose verursacht im Anfangsstadium meist keine Beschwerden. Im Verlauf treten Schmerzen im Bereich des Hüftgelenks auf, die auch in den Oberschenkel, das Hüftgelenk und in die Lendenwirbelsäule ausstrahlen können. Typisch ist ein Leistenschmerz oder ein Schmerz an der Außenseite des Hüftgelenkes. Das Gelenk ist dabei vor allem bei Belastung schmerzhaft und bei fortgeschrittener Erkrankung deutlich in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Verspannung, Hinken und Schwäche der Muskulatur können ebenfalls Hinweise sein.
Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose
Die Behandlung der Hüftarthrose reicht von Schmerztherapie über konservative Methoden bis hin zum operativen Eingriff. Welche Behandlung für Sie die richtige ist, hängt vom Ausmaß der Beschwerden und der bisher erfolgten Therapie ab. Diese wird individuell mit Ihnen abgestimmt. Dieser stufenweise Behandlungsansatz zielt darauf ab, zunächst die geringstmöglichen Maßnahmen zu ergreifen, um Ihre schmerzhaften Symptome zu lindern. Bei beginnender Arthrose können konservative Maßnahmen oft erfolgreich sein. Dazu gehören:

- Physiotherapie: Durch gezielte Übungen wird das Gelenk entlastet und die Muskulatur gestärkt.
- Physikalische Therapie: Anwendungen wie Wärme- oder Kältetherapie können Schmerzen lindern und Entzündungen reduzieren.
- Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente helfen, die Beschwerden zu kontrollieren.
- Orthopädische Hilfsmittel: Bandagen und Schuheinlagen entlasten das Gelenk und verbessern die Körperhaltung.
- Akupunktur: Diese alternative Therapieform kann ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen.
- Einlagen: Diese sorgen für eine Unterstützung des Ganges und eine Entlastung des Hüftrgelenkes
Diese Maßnahmen können die Beschwerden oft deutlich verringern, jedoch nicht die Arthrose selbst beheben. Wenn konservative Behandlungen Ihnen keine ausreichende Linderung mehr bieten und die Arthrose fortgeschritten ist, wird Ihnen als Behandlung ein künstliches Hüftgelenk empfohlen.
Aufbau eines künstlichen Hüftgelenks

Ein künstliches Hüftgelenk besteht in der Regel aus Metall, Keramik und Kunststoff. Es ersetzt den beweglichen Teil des natürlichen Gelenkes und besteht aus einer Hüftpfanne und einem Schaft, die über einen Hüftkopf in der Gelenkpfanne zusammenarbeiten. Damit wird die Geometrie und Muskelspannung des natürlichen Hüftgelenkes wiederhergestellt, um Schmerzfreiheit, Stabilität und die Beweglichkeit wiederzuerlangen. Weitere Details zum Aufbau des künstlichen Hüftgelenks finden Sie hier.
Wann ist wirklich eine neue Hüfte notwendig?
Eine neue Hüfte kann notwendig werden, wenn das Hüftgelenk eine fortgeschrittene Arthrose aufweist. Es kann allerdings auch durch einen Unfall oder eine angeborene Fehlstellung zu einer so starken Abnutzung oder Beschädigung kommen, dass Ihnen eine Operation angeraten wird.
Diese ist jedoch immer die letzte Option, wenn konservative Behandlungen wie Physiotherapie, Einlagen, Bandagen, Nahrungsergänzung oder Sport keine ausreichende Schmerzlinderung mehr bringen und die Lebensqualität stark eingeschränkt ist. Wann dieser Zeitpunkt erreicht ist, ist sehr individuell und hängt nicht zuletzt von Ihrem Schmerz, der Bewegungseinschränkung und Ihrem Aktivitätsanspruch ab.
Lösung bei fortgeschrittener Hüftarthrose
Ein künstliches Hüftgelenk stellt eine optimale Lösung für Personen mit fortgeschrittener Hüftarthrose dar. Es ermöglicht Ihnen, wieder ein aktiveres und schmerzfreies Leben zu führen.
Haltbarkeit der Hüftprothese
Die Haltbarkeit einer Hüftprothese ist abhängig von vielen Faktoren, wie Alter, Knochenqualität, Beanspruchung und Aktivitätslevel. Statistisch sind nach 15 Jahren noch über 90% der künstlichen Gelenke intakt. Das Risiko für eine weitere Abnutzung steigt dann mit der Zeit langsam an.
Wie lange dauert die Heilungsphase?

Bei normalem Heilungsverlauf werden die Beschwerden durch Schwellung und Wunde in den ersten Tagen nach der Operation bereits rasch weniger und sind meist nach zwei Wochen verschwunden.
Muskelaufbau ist wichtig
Der Muskelaufbau nach einer Hüftoperation ist ein entscheidender Teil Ihres Rehabilitationsprozesses und kann abhängig von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, dem Alter, dem Grad der körperlichen Fitness vor der Operation und der Art der durchgeführten Operation mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern. Weitere Informationen zum Heilungsverlauf finden Sie hier.
Häufige Fragen zum künstlichen Hüftgelenk:
Was darf man nicht mit einer künstlichen Hüfte?
Mit einer künstlichen Hüfte sollten Sie in der ersten Zeit einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Vermeiden Sie extreme Bewegungen, die das Gelenk belasten, wie starke Beugung, das Überkreuzen der Beine oder tiefes Sitzen. Autofahren ist in der Regel erst ca. sechs Wochen nach der Operation wieder möglich. Weitere Verhaltensmaßnahmen und Tipps nach der Hüftoperation finden Sie hier.
Beste Jahreszeit für eine Hüft-OP
Geeignete Sportarten bei einem Gelenkersatz
Nach der Heilung können Sie gelenkschonende Sportarten mit gleichmäßigen, fließenden Bewegungen, ohne Stoßbelastungen ausüben.
Beispiele: Radfahren (Fahrrad mit tiefem Einstieg nutzen), Nordic-Walking, Wandern, Schwimmen (kein Brustbeinschlag), Aquagymnastik oder Skilanglauf.
Bei sehr gutem Muskelstatus und technisch effizienter Umsetzung sind natürlich auch andere Sportarten möglich, jedoch potentiell mit einem erhöhten Verletzungsrisiko und einem erhöhten Verschleiß des Implantates verbunden. Fragen Sie am besten Ihre behandelnden Ärzt*innen und Therapeut*innen, ob Sie die eine oder andere Lieblingssportart treiben dürfen.
Piept mein Hüftgelenk am Flughafen?
Terminvereinbarung mit und ohne Überweisung:
Mehr über die Vivantes Versorgung der künstlichen Hüfte
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„Einrichtungen, die die gestellten Anforderungen erfüllen und dies auch während einer ca. zweitägigen Auditierung nachweisen, können sich als EndoProthetikZentrum bzw. EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung von der Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie zertifizieren lassen. Patient*innen können an dem erteilten Zertifikat erkennen, dass sich eine Einrichtung intensiv mit dem Thema des künstlichen Gelenkersatzes des Hüft- und/oder des Kniegelenkes auseinandergesetzt hat und die durch die Fachgesellschaft aufgestellten Qualitätsanforderungen erfüllt. Auch hat sich die Klinik verpflichtet, die Behandlungsergebnisse ihrer Endoprothetik-Operationen konsequent zu überprüfen.“ (Quelle: endocert.de)