
Wie funktioniert das Knie?
Ihr Knie ist ein komplexes Gelenk, das aus Knochen, Knorpel, Bändern und Muskeln besteht. Es ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und spielt eine tragende Rolle bei unserer Mobilität. Durch seine Biomechanik ermöglicht es das Beugen, Strecken und leichte Drehbewegungen des Beins und stellt damit die unerlässliche Grundlage für alle Alltagsaktivitäten wie Gehen, Laufen und Springen dar.
Woher kommen Knieschmerzen?

Die Kniegelenke tragen das ganze Gewicht unseres Körpers. Aufgrund dieser enormen Belastung und der verschiedenen beteiligten Gelenkanteile, können unterschiedliche Strukturen die Ursache für Beschwerden und eine daraus resultierende Funktionseinschränkung sein.
Akute Verletzung
Eine akute Verletzung des Meniskus oder der Bänder (Kreuzbänder/Seitenbänder) können ein Grund für Knieschmerzen sein. Diese lassen sich in der Knieorthopädie entweder konservativ oder oft mit kleinen gelenkerhaltenden Operationen exzellent therapieren.
Verschleiß des Knorpels
Liegt keine akute Verletzung vor, spielt am Kniegelenk häufig ein Verschleiß des Knorpels die zentrale Rolle für anhaltende Beschwerden.
Bei begrenztem Knorpelschaden können knorpelregenerierende Verfahren wie zum Beispiel eine Knorpeltransplantation eine sinnvolle Behandlungsoption darstellen.
Leistungen und medizinische Angebote der Kniechirurgie in den Vivantes Endoprothetik Kliniken

- Gelenkerhaltene Verfahren wie Arthroskopie
- Korrekturoperationen bei Fehlstellungen (Osteotomie)
- Kniegelenksteilersatz
- Einsatz künstlicher Kniegelenke
- Wechseloperationen künstlicher Kniegelenke
Ursachen und Symptome bei Kniearthrose
Bei ausgedehnteren Knorpelschäden spricht man von Kniearthrose. Der bereits geschädigte Knorpel baut dabei immer weiter ab, bis Knochen auf Knochen schmerzhaft reibt. Ursachen können altersbedingter Verschleiß, Überbelastung durch z.B. Sport oder Übergewicht, Verletzungen und deren Folgen oder genetische Faktoren sein. Typische Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen.

In der überwiegenden Zahl der Fälle ist die Arthrose des Kniegelenkes (= Gonarthrose) eine abnutzungsbedingt schmerzhafte Erkrankung, welche im fortgeschrittenen Lebensalter auftritt. Nach Unfällen mit Bandverletzungen oder Knochenbrüchen sowie Fehlstellungen kann es jedoch auch schon im jüngeren Alter zu einem Verschleiß des Knorpelüberzugs im Kniegelenk kommen.
Die Arthrose führt dann meist zu anhaltenden starken Schmerzen bei Belastung des Kniegelenkes, die auch in den Ober- und Unterschenkel ausstrahlen können. Insbesondere die ersten Bewegungen sind oft sehr schmerzhaft (Anlaufschmerz). Gleichzeitig kommt es häufig zu deutlichen Schwellungen mit Bildung von Gelenkwasser (Gelenkerguß) und einer spürbaren Einschränkung der Beweglichkeit und im weiteren Verlauf zu einem zunehmenden Abbau der Muskulatur.

Die Operation aufgrund von Arthrose ist immer die letzte Option. Entscheidend ist, ob der Gelenkschmerz die Kontrolle über Ihr Leben erlangt.
Behandlung von Arthrose
Die Behandlung von Kniearthrose reicht von konservativen Maßnahmen wie Physiotherapie und Medikamenten bis hin zu operativen Eingriffen und richtet sich in erster Linie nach dem vorliegenden Schweregrad und dem Ausmaß der Beschwerden. Wir haben die Möglichkeit einer stufenweisen Behandlung, um jede Maßnahme „so klein wie möglich“ zu halten.
Eine beginnende Arthrose kann frühzeitig und häufig erfolgreich mit konservativen Maßnahmen behandelt werden. Neben Physiotherapie und physikalischer Therapie zur Entlastung des Gelenks und Kräftigung der Muskulatur, medikamentöser Behandlung zur Schmerz- und Entzündungshemmung werden auch Bandagen, Akupunktur oder orthopädische Schuheinlagen eingesetzt.
Dies kann zu einer guten Beschwerdelinderung führen, behebt aber leider die Ursache der Schmerzen – die Arthrose – nicht. Diese ist nicht umkehrbar.
Die häufigsten Fragen rund um das künstliche Kniegelenk:
Ihre Fragen rund um das künstliche Kniegelenk haben wir hier in Kürze zusammengefasst. Alle vertiefenden und individuellen Fragen besprechen wir mit Ihnen nach persönlichen Untersuchung im Detail in unserem Beratungsgespräch.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein künstliches Kniegelenk?
Ein neues Kniegelenk wird in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungen keine ausreichende Linderung mehr bringen und Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt ist bzw. wenn die Kniearthrose (Gonarthrose) sehr weit fortgeschritten ist und die nicht-operative Arthrosetherapie über einen längeren Zeitraum (3-6 Monate) keinen Erfolg mehr erzielt hat.
Die Entscheidung, wann der richtige Zeitpunkt für eine Endoprothese des Kniegelenkes gekommen ist, ist sehr individuell und immer eine gemeinsame zwischen Ihnen als Patient*in und dem behandelnden Arzt.
Aufbau eines künstlichen Kniegelenks

Ein künstliches Kniegelenk besteht aus drei Komponenten, die die beschädigte Oberfläche des Gelenkes ersetzen und die natürliche schmerzfreie Funktion des Kniegelenkes wiederherstellen. Das obere und untere Teil bestehen aus Metall, während das Teil dazwischen aus einem speziellen Kunststoff mit hervorragenden Gleiteigenschaften besteht.
Neben der vollständigen Oberflächenersatzprothese (Vollprothese) gibt es die Möglichkeit, mit einer Teilprothese („Schlittenprothese“) nur einen Teil des Gelenkes zu ersetzen. Dies ist dann möglich, wenn nur ein Teil des Gelenkes von der Arthrose betroffen ist und die weiteren Strukturen des Gelenkes intakt sind.
Haltbarkeit eines künstlichen Kniegelenks
Ein künstliches Kniegelenk hat in der Regel eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren, abhängig von Faktoren wie Ihrem Aktivitätsniveau und Körpergewicht. Wir verwenden ausnahmslos sehr langlebige und moderne Endoprothesen und können Ihnen so eine hohe Haltbarkeit und Zuverlässigkeit bieten.
Ein künstliches Kniegelenk bietet Ihnen eine hervorragende Lösung bei fortgeschrittener Kniearthrose und kann Ihnen wieder zu einem aktiveren und schmerzfreien Leben verhelfen.
Beweglichkeit mit einem künstlichen Kniegelenk
Nach der Operation eines künstlichen Kniegelenks können Sie die Beweglichkeit durch gezielte Physiotherapie wiederherstellen. Unsere Physiotherapeuten unterstützen Sie dabei ab dem ersten Tag. Während am Beginn noch eine gewisse Einschränkung durch Schwellung und Wundschmerz vorhanden ist, können viele Patientinnen und Patienten nach einer gewissen Zeit eine nahezu normale Bewegungsfähigkeit erreichen und alltägliche Aktivitäten problemlos ausführen.
Geeignete Sportarten nach Gelenkersatz
Grundsätzlich gibt es kein starres Verbot bestimmter sportlicher Aktivitäten nach einem Gelenkersatz. Wir empfehlen Ihnen nach der Implantation eines künstlichen Kniegelenks allerdings eher gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking, Skilanglau, Golf und Wandern. Hochbelastende Aktivitäten wie Laufen, Tennis oder Ski-Abfahrt benötigen eine sehr gute muskuläre Stabilisierung und führen zu einer höheren Belastung der Endoprothese. Diese werden daher eher nicht empfohlen.
Rückkehr zur Arbeit
Die Rückkehr zur Arbeit hängt von der Art Ihrer Tätigkeit ab. Sitzende Tätigkeiten wie z.B. Büroarbeiten können oft schon nach der Rehabilitation nach einigen Wochen wiederaufgenommen werden, während körperlich anstrengende Berufe eine längere Rehabilitation erfordern. Die Wiederherstellung der Gelenkfunktion und der Muskulatur erfordert Zeit und ist ein wesentlicher Faktor des Operationserfolges. Hier gibt es keine Abkürzung zum Erfolg.
Terminvereinbarung mit und ohne Überweisung:
Mehr über die Vivantes Versorgung des künstlichen Kniegelenks
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„Einrichtungen, die die gestellten Anforderungen erfüllen und dies auch während einer ca. zweitägigen Auditierung nachweisen, können sich als EndoProthetikZentrum bzw. EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung von der Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie zertifizieren lassen. Patient*innen können an dem erteilten Zertifikat erkennen, dass sich eine Einrichtung intensiv mit dem Thema des künstlichen Gelenkersatzes des Hüft- und/oder des Kniegelenkes auseinandergesetzt hat und die durch die Fachgesellschaft aufgestellten Qualitätsanforderungen erfüllt. Auch hat sich die Klinik verpflichtet, die Behandlungsergebnisse ihrer Endoprothetik-Operationen konsequent zu überprüfen.“ (Quelle: endocert.de)