Aortenaneurysma
Im Gefäßzentrum Neukölln beraten wir Sie über Behandluns- und Vorsorgemöglichkeiten bei einem Aortenaneurysma. Die Erweiterung der Hauptschlagader diagnostizieren unsere Spezialist*innen mithilfe einer Ultraschalluntersuchung.
Was ist ein Aortenaneurysma?
Bei einem Aortenaneurysma handelt es sich um eine krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader, der Aorta. Diese ist die größte Arterie des menschlichen Körpers. Erweiterungen (Aneurysmen) der Schlagadern können in allen Körperregionen auftreten, am häufigsten ist jedoch die Bauchschlagader unterhalb der Nierenarterien betroffen.
Durch den Verlust der Elastizität der Gefäßwand kommt es zum Ausleiern und schließlich zur Aussackung der Hauptschlagader. Je stärker sich die Aorta erweitert, desto dünner wird ihre Wand und desto leichter kann diese einreißen (Ruptur). Im Aneurysma können sich Gerinnsel bilden, die zu Gefäßverschlüssen in den Beinen führen können.
Männer sind häufiger als Frauen betroffen: Ca. 1% der über 50-Jährigen leiden darunter. Bei über 65-jährigen Rauchern sowie Männern mit Bluthochdruck kommt es zehnmal häufiger vor.
Heutzutage kann man ein Aneurysma frühzeitig durch ein einfaches, schmerzloses Ultraschall-Screening in einer Vorsorgeuntersuchung erkennen und somit einem Aortenriss vorbeugen. Diese Untersuchung ist bei Männern über 65 Jahren empfehlenswert.
Bauchaortenaneurysma (BAA) häufig unbemerkt
In den meisten Fällen treten bei einem Anerysma zu Beginn keinerlei Beschwerden auf. Durch die Größenzunahme können Rückenschmerzen im Bereich der Wirbelsäule oder der Nieren auftreten. Ein weiteres Merkmal sind starke Pulsierungen im Bauchraum.
Wie stellt der Arzt die Diagnose fest?
Mit einer Ultraschalluntersuchung können wir Aneurysmen der Bauchaorta zuverlässig erkennen (Aortenscreening) und kontrollieren. Diese Untersuchung ist schmerzlos und strahlenfrei. Des Weiteren werden wegen der möglichen erblichen Veranlagung die familiären Krankheitsbilder abgefragt.
Ab einem Durchmesser von über 5 cm steigt die Gefahr des Platzens deutlich an. Dies lässt sich durch ein Screening frühzeitig erkennen. Diese Screening-Untersuchung ist eine einmalige Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.
Wo kann ich mich screenen lassen?
Erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin, ob er oder sie diese Leistung erbringen kann.
Vorbeugung und Behandlung des Aortenaneurysma
Die beste und dauerhafteste Vorbeugung des Aortenaneurysma liegt in der konsequenten Reduzierung aller Risikofaktoren. Kleinere Aneurysmen sollten in festgelegten Abständen per Ultraschall überwacht werden. Zudem kann eine medikamentöse Therapie begonnen werden.
Aneurysmen mit mehr als 5,5 cm Durchmesser oder rasch wachsende Aneurysmen können heutzutage in der Regel mit einer Stent-Prothese versorgt werden. Der Eingriff ist schonend und wird über die Leistenarterien durchgeführt. Sehr viel seltener wird heute die offene Operation mit Eröffnung des Bauches durchgeführt.
Hierbei wird eine Gefäßprothese als Ersatz in die erkrankte Hauptschlagader eingenäht. Dies ist in einigen Fällen aus anatomischen Gründen nötig.
Bei sehr weitreichenden Aneurysmen, welche die Organgefäße mit betreffen, können wir den Patientinnen und Patienten individuell gefertigte Prothesen einsetzen.
Welche Therapie für Sie infrage kommt, hängt vom Ausmaß der Erkrankung und dem Ort der Gefäßverengungen ab. Ihr behandelnder Gefäßmediziner
bzw. Ihre Gefäßmedizinerin wird Sie bezüglich der besten Behandlungsmethode beraten.
Strukturen und Leistungspektrum
- Ultraschalluntersuchung kombiniert mit Farbduplexsonographie
- Gefäßmedizinische Untersuchung (Laufbandergometrie, Dopplerverschlußdruckmessung)
- Modernste Schnittbildgebung zur Gefäßdarstellung (CTA, MRA)
- Interdisziplinäre Gefäßkonferenz
- 24Std / 7 Tage Notfallversorgung
- Moderne endovaskuläre Therapie (Stentprothese)und konventionelle offene Operation
- Multimodale Nachbehandlung
- Strukturiertes Nachsorgekonzept