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Medizinische Angebote

Eierstockerkrankungen

Eierstockerkrankungen können gutartig und bösartig sein & Frauen jeden Alters betreffen. Informieren Sie sich bei unseren Expert*innen in Berlin-Reinickendorf.

Gutartige oder bösartige Geschwulste am Eierstock

Eierstockerkrankungen können gutartig und bösartig sein und Frauen in jedem Lebensalter betreffen. Sie können beschwerdefrei verlaufen, aber auch mit Symptomen wie Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen, Blutungsstörungen und Blutungsunregelmäßigkeiten, Zunahme des Bauchumfangs, Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Blähungen), häufigem Wasserlassen oder Übelkeit und Fieber einhergehen.

Bei Eierstocktumoren handelt es sich um gutartige oder bösartige Geschwulste am Eierstock. Sie können von den verschiedenen Gewebearten des Eierstocks ausgehen und  eine operative Abklärung erforderlich machen.

Eierstockentzündungen

Liegt eine Entzündung an einem oder beiden Eierstöcken vor, äußert sich dies häufig in starken Schmerzen im Unterleib mit Fieber. Manchmal laufen solche Entzündungen auch unbemerkt ab. Wenn neben den Eierstöcken auch die Eileiter betroffen sind, bezeichnet man dies als Adnexitis. Die Ursache für eine Eierstockentzündung ist meist eine Infektion der Scheide, bei der Keime von der Scheide in die Gebärmutterhöhle und somit in die Eileiter und Eierstöcke gelangen und dort eine Entzündung hervorrufen.

Nachdem ein Abstrich entnommen und analysiert wurde, behandeln wir meist mit Antibiotika, welche auf das typische Erregerspektrum abgestimmt sind. Sollte im Ultraschall oder aufgrund der Beschwerden der Verdacht einer eitrigen Eierstockentzündung oder Eileiterentzündung (Tuboovarialabszess) vorliegen, ist eine Operation, in der Regel als Bauchspiegelung, meist unumgänglich.


Funktionelle Eierstockzysten

Bei funktionellen Eierstockzysten handelt es sich um flüssigkeitsgefüllte blasenähnliche Hohlräume am Eierstock. Dazu gehören Follikelzysten, Gelbkörperzysten in der Schwangerschaft, Luteinzysten, Endometriosezysten oder polyzystische Ovarien. Sie kommen häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter vor, entstehen meist hormonabhängig und sind in der Regel ungefährlich.

Oft bilden sich funktionelle Zysten nach zwei bis drei Zyklen von selbst zurück, sodass keine weitere Therapie notwendig ist. Wenn sich die Beschwerden nicht von alleine oder nach einer hormonellen Therapie einstellen, oder die Blutzufuhr zum Gewebe des Eierstocks gestört ist (Stieldrehung), wird die Zyste meist operativ per Bauchspiegelung (Laparoskopie) entfernt. In der Regel können wir bei gutartigen Erkrankungen im gebärfähigen Alter das Eierstockgewebe erhalten. Sie müssen im Anschluss nicht weiter behandelt werden.


Eierstocktumore

Geschwulste des Eierstockes sind in etwa 75 bis 80 Prozent der Fälle gutartig. Diese Veränderungen bereiten häufig lange keine Beschwerden und werden entweder zufällig bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung entdeckt, oder wenn der gewachsene Tumor plötzlich Probleme verursacht. In seltenen Fällen können sich große Tumore auch um die eigene Achse drehen und die Blutzufuhr zum Eierstock abschnüren, was zu akuten Schmerzen führen kann.

Mittels Ultraschall über die Scheide inklusive Doppleruntersuchung können wir uns ein Bild von der Durchblutung und dem Ausmaß des Tumors machen. So können wir erstmals einschätzen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Erkrankung handelt. Bei auffälligen Befunden können mittels einer speziellen Blutuntersuchung so genannte Tumormarker (beispielweise CA 125, CEA, ßHCG, AFP) entnommen. Manchmal ist eine Schichtbilduntersuchung (CT oder MRT), in der die Eierstöcke und Nachbarorgane genauer beurteilt werden, notwendig. Um jeden Zweifel auszuschließen, entfernen wir den Tumor mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder seltener mittels Bauchschnitt und untersuchen ihn anschließend feingeweblich (histologisch).


Gutartige Eierstocktumore

Gutartige Eierstocktumore betreffen Frauen in jedem Alter und haben in der Regel gute Heilungsaussichten. Zu den gutartigen Geschwulsten des Eierstocks zählen epitheliale Eierstocktumoren, Keimstrang-Stroma-Tumoren oder gutartige Keimzelltumoren (Dermoide). Bei jungen Frauen bis 30 Jahren und kleinen Tumoren kann der Rest des betroffenen Eierstockes meist erhalten werden. Manchmal müssen wir bei großen Tumoren oder während der Operation auffällig erscheinendem Organ den Eierstock einseitig entfernen. Bei Frauen in den Wechseljahren ist es bei gutartigen Geschwülsten sinnvoll, gleich beide Eierstöcke zu entfernen und feingeweblich zu untersuchen.


Borderline-Tumore des Eierstocks

Die Borderline-Tumore des Eierstocks stehen zwischen den gutartigen epithelialen Tumoren und dem bösartigen Eierstockkrebs. In den meisten Fällen ist die Prognose bei Borderline-Tumoren sehr gut. Wir entnehmen den Tumor und untersuchen ihn feingeweblich. Sollte der Befund einen Borderline-Tumor ergeben, entfernen wir bei abgeschlossener Familienplanung beide Eierstöcke und das große Netz (Omentum majus), entnehmen Proben des Bauchfells und entfernen je nach Unterart des Tumors den Wurmfortsatz (Appendektomie). Danach müssen Sie sich meist nicht mehr nachbehandeln lassen.


Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Der Eierstockkrebs ist nach Gebärmutterhalskrebs und Gebärmutterschleimhautkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung an den Genitalorganen der Frau. Sie betrifft vor allem Frauen nach den Wechseljahren zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Das lebenslange Risiko, an einem Eierstockkrebs zu erkranken, beträgt etwa 1,4 Prozent. In etwa fünf Prozent der Fälle tritt Eierstockkrebs in Familien auf, die mit Brust- und Eierstockkrebs vorbelastet sind. Meist entstehen bösartige Tumore des Eierstocks aus den verschiedenen Gewebetypen des Eierstocks. Sie können sich aber auch aus anderen Tumoren, zum Beispiel dem Magenkrebs, absiedeln (Krukenberg Tumor).

Es ist wichtig, dass Sie die jährliche Krebsvorsorge bei Frauenärztin oder Frauenarzt mit Abstrich, vaginaler und rektaler Tastuntersuchung wahrnehmen. Sie sollten diesen auch bei Beschwerden wie Unterleibsschmerzen, Blutungsunregelmäßigkeiten, Bauchumfangszunahme, Müdigkeit, Atemnot, ungewollter Gewichtsabnahme, Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Verstopfung oder Blähungen sowie häufigem Wasserlassen aufsuchen. Häufig bleiben Eierstocktumore jedoch lange Zeit unbemerkt.

Bei auffällig erscheinenden Geschwulsten des Eierstocks ist eine Operation notwendig. Diese sollte in einem spezialisierten onkologischen Zentrum mit entsprechender Expertise erfolgen. Zuvor werden eventuell neben der Schichtbildgebung (CT oder MRT) weitere Untersuchungen, wie eine Mammografie (Röntgenuntersuchung der Brust), Magenspiegelung und Darmspiegelung durchgeführt. Der Eingriff, in dem der Tumor beurteilt und gegebenenfalls entfernt wird, erfolgt wenn möglich per Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder über eine offene Operation (Laparotomie). Bei bestätigtem Verdacht einer bösartigen Veränderung wird ein Bauchlängsschnitt durchgeführt und betroffene Eierstock entfernt und untersucht. Ist der Tumor bösartig, werden anschließend in derselben oder in einer zweiten Operation der gesunde Eierstock, Gebärmutter und weiteres Gewebe im Bauchraum, sowie gegebenenfalls Lymphknoten oder befallene Darmanteile in einem Block entfernt. Dieses Verfahren nennt man „en-bloc Resektion“. Wird gleichzeitig auch befallenes Bauchfellgewebe entfernt, spricht man von einer Deperitonealisierung. Ziel dieser Eingriffe ist es, die Tumormasse zu verringern (Debulking).

Wird Eierstockkrebs früh erkannt, kann unter Umständen eine einseitige Eierstockentfernung ausreichen, und einem zukünftigen Kinderwunsch steht nichts im Wege. Bei fortgeschrittenen Tumorstadien und je nach Art und Stadium des Eierstockkrebses eine anschließende Chemotherapie indiziert. Ist diese erfolgreich abgeschlossen, empfehlen wir die regelmäßige, zunächst vierteljährliche, Nachsorge.


Rückfall bei Eierstockkrebs

Trotz leitliniengerechter operativer Therapie und Nachbehandlung durch eine Chemotherapie kann es besonders bei fortgeschrittenen Stadien eines Eierstockkrebses zu einem Rückfall (Rezidiv) kommen. Das heißt, dass Beschwerden wieder auftreten oder bei der Nachsorge ein erneutes Tumorwachstum festgestellt wird.

Je nachdem wie schnell solch ein Rezidiv nach Abschluss einer Chemotherapie auftritt und wie ausgeprägt es ist, erfolgt die weitere Therapie. Hierbei soll hauptsächlich der Tumor eingedämmt, Beschwerden gelindert und die Lebensqualität verbessert werden.

Um wiederkehrende Tumore zu verkleinern, kommen verschiedene Verfahren in Frage. Bei ausgewählten Patientinnen können wir eine Rezidiv-Operation vornehmen. Häufig werden auch eine erneute Chemotherapie oder die so genannte Angiogenesehemmertherapie, die die Bildung tumoreigener Blutgefäße hemmt, durchgeführt. Nach speziellen genetischen Untersuchungen (wie die BRCA-Mutationsanalyse aus Tumorgewebe) kommen auch noch weitere Therapieschemata infrage. Wir entscheiden stets im Einzelfall, wie wir leitliniengerecht behandeln können. Dabei spielen die tumorfreie Zeit, der Zeitpunkt des Wiederauftretens und der Allgemeinzustand der Patientin eine Rolle. Gemeinsam mit ihr und ihren Angehörigen wägen wir den individuellen Nutzen möglicher Maßnahmen ab und berücksichtigen ihre persönlichen Wünsche.


Eileiterkrebs

Wir behandeln Eileiterkrebs (Tubenkarzinom) analog zum Eierstockkrebs.


Chemotherapie

Bei einer Krebserkrankung entfernen und analysieren betroffenes Gewebe feingeweblich, bevor wir je nach Art und Stadium des bösartigen Tumors entscheiden, ob eine anschließende Chemotherapie nötig ist.

Dabei kommen Medikamente (Zytostatika) zum Einsatz, die über die Blutgefäße als Tropf (intravenös oder über ein Portsystem) verabreicht werden und zu einer Zerstörung von Tumorzellen führen. Diese Medikamente hemmen vor allem das Wachstum und die Zellteilung der Krebszellen, da diese Vorgänge bei diesen Zellen schneller als in anderen gesunden Geweben des Organismus ablaufen.

Aber auch gesunde Körperzellen mit hoher Wachstumsrate können angegriffen werden, was die möglichen Nebenwirkungen wie Haarausfall durch Schädigung von Haarwurzeln, Erbrechen und Durchfall durch Beeinträchtigung der Magen- und Darmschleimhautzellen sowie Fieber und Infektanfälligkeit durch Schädigung von Knochenmarkzellen oder Sensibilitätsstörungen erklärt.


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