Vulva- und Vaginalkrebs
Bösartige tumoröse Veränderungen der Schamlippe und Scheide
Als Scheidenkrebs und Vulvakrebs werden bösartige tumoröse Veränderungen der Schamlippe und Scheide bezeichnet. Mehr als 95 Prozent aller dieser bösartigen Erkrankungen entwickeln sich aus Veränderungen der obersten Hautschicht (Plattenepithelkarzinome).
Vulvakrebs macht etwa vier bis fünf Prozent aller Tumorerkrankungen des weiblichen Genitaltraktes aus und ist damit die vierthäufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Insgesamt erkrankt in Deutschland jedes Jahr eine von 50.000 Frauen an Vulvakrebs. Dies entspricht etwa 1.600 Neuerkrankungen pro Jahr, dagegen ist Scheidenkrebs äußerst selten und macht etwa 0,3 Prozent aller bösartigen Tumore an weiblichen Geschlechtsorganen aus.
Ursachen von Vulva- und Vaginalkrebs
Ein bedeutender Risikofaktor, der die Entstehung von Vulva- und Vaginalkrebs begünstigen kann, ist die Infektion von Humanen Papillom-Viren (HPV), die meist beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Viele Frauen werden irgendwann im Laufe ihres Lebens mit einer solchen Infektion konfrontiert, sie verläuft jedoch überwiegend harmlos. In einigen Fällen können sich daraus Krebsvorstufen (Dysplasien) am Gebärmutterhals, Vagina, Vulva und im weiteren Verlauf invasive Tumore entwickeln.
Behandlung von Vulva- und Vaginalkrebs
Wir operieren nach einer besonderen Methode, die zu weniger Blutverlust und weniger Beschwerden nach dem Eingriff führt. In der ein- und derselben Sitzung können wir Lymphknoten nach dem Sentinel-Verfahren entfernen und die Vulva rekonstruieren (Lappenplastikmethode). Unter anderem kann auch ein plastischer Vaginalaufbau durchgeführt werden. Dadurch wird auch die Liegedauer verkürzt. Wir behandeln je nach individueller Erkrankungssituation Frauen mit dieser innovativen Methode. Die Operationen werden ausschließlich von erfahrenen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt, die in der "Gynäkologische Onkologie" weitergebildet sind oder sich in dieser Zusatzweiterbildung befinden. Sie richten sich nach den von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) erstellten Standards und deren existierenden Leitlinien.