Nieren- und Harnleitersteine
Die Klinik für Urologie in Berlin-Kreuzberg ist auf die Behandlung von Nieren-und Harnleitersteinen spezialisiert. Nieren- und Harnleitersteine zählen zu den häufig vorkommenden Volkskrankheiten, eine von zehn Personen entwickelt im Laufe ihres Lebens einen Stein. In den meisten Fällen treten diese zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf, Männer sind ungefähr dreimal häufiger von Nieren- oder Harnleitersteinen betroffen als Frauen.
Spezialist für Nieren- und Harnleitersteine: Die Klinik für Urologie in Kreuzberg
Die Klinik für Urologie im Klinikum Am Urban ist mit der Diagnostik und Therapie verschiedener Krankheiten befasst. Der Stein entwickelt sich in den meisten Fällen im Nierenbeckenkelchsystem aus sehr kleinen Kristallen, die aus dem Urin ausfallen und sich im Laufe der Zeit zu einem größeren Nierenstein formieren. Nieren- oder Harnleitersteine kommen zunehmend durch die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten in unserer Gesellschaft vor. Patient*innen, die einmal einen Nieren- oder Harnleiterstein hatten, neigen zu wiederholter Steinbildung. Seltener entwickeln sich Nieren- oder Harnleitersteinen durch Stoffwechselerkrankungen oder chronische Infektionen in den ableitenden Harnwegen.
Nierensteine und Harnleitersteine: Symptome
Liegt ein Stein im Nierenbeckenkelchsystem, so treten meist keine Symptome auf. Es kann zu sichtbaren oder nicht- sichtbaren Blutbeimengungen im Urin kommen. Kommt es zu einer Verlegung des Urinflusses und damit zu einem Stau in der Niere durch einen Nierenstein oder einen Stein, der in den Harnleiter gewandert ist, so stellt sich in den meisten Fällen die typische Nierenkolik mit sehr starken, wellenförmigen Schmerzen in der Flanke ein. Diese Schmerzen können bis in den Unterbauch oder in den Intimbereich der betroffenen Seite ausstrahlen. Bei manchen Patient*innen treten keine Symptome auf und ein Nierenstein, Harnleiterstein oder eine Nierenstauung werden zufällig in einem Ultraschall oder einer Computertomographie entdeckt. Bei einer bestehenden Harnstauung kann es zu einer Infektion des nicht ausreichend abfließenden Urins kommen. Hierdurch kann eine schwere Infektion mit Fieber auftreten, die sich im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Situation mit einer Blutvergiftung (Urosepsis) entwickeln kann. Bei großer Steinlast mit Ausfüllung des Nierenbeckenkelchsystems kann es zu einer langfristigen Funktionseinschränkung bis hin zum vollständigen Funktionsverlust der Niere kommen.
Diagnostik
Häufig deutet die typische Schmerzsymptomatik oder Blut im Urin bereits auf einen Nieren- oder Harnleiterstein hin. Zur Sicherstellung des Verdachts werden bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie (CT) angewendet. Hierdurch kann gleichzeitig die Größe des Steins festgestellt und die genaue Position des Steins im Harntrakt bestimmt werden. Die Computertomographie ist hierbei das Mittel der Wahl. Diese wird üblicherweise mit einer geringen Strahlenbelastung durchgeführt.
Therapien in der Klinik für Urologie am Urban
Grundsätzliches Ziel einer jeden Steintherapie in der Klinik für Urologie ist es, möglichst wenige Eingriffe mit möglichst kurzer Eingriffsdauer durchzuführen, um Steinfreiheit zu erreichen. Die Therapie wird in unserer Klinik individuell auf Sie je nach Konstitution, Nebenerkrankungen und eingenommenen Medikamenten, Situation der Vorstellung, Lage der Steine und Steingröße angepasst. Wir bieten Ihnen langjährige Erfahrung und modernste technische Ausstattung zur Behandlung Ihres Steinleidens.
Harnleiterschienung
Zur Behebung einer akuten Harnstauung mit Schmerzen oder Fieber durch einen Nieren- oder Harnleiterstein wird in den meisten Fällen eine Harnleiterschienung durchgeführt. Dabei wird ein dünner, weicher Silikonschlauch während einer Blasenspiegelung und unter Röntgenkontrolle über die Harnröhre eingelegt. Der Doppel-J-Katheter genannte Silikonschlauch stellt den Urinfluss aus der Niere über den Harnleiter in die Harnblase wieder her. Der Eingriff wird üblicherweise in Sedierung durchgeführt, selten ist eine Vollnarkose notwendig. Die Harnleiterschienung dient ebenso zur Vorbereitung einer Entfernung des Steines, da hierdurch der Harnleiter mit der Zeit geweitet wird und ein Zugang mit Instrumenten zur Entfernung erleichtert wird. Nach der Harnleiterschienung werden Sie aus dem Krankenhaus entlassen und erhalten einen Termin zur Entfernung des Steins oder der Steine.
Ureteronoskopie
Bei der Ureterorenoskopie wird unter Vollnarkose ein halbstarres oder flexibles, sehr dünnes Instrument (Ureterorenoskop) über die Harnröhre in die Harnblase und weiter in den Harnleiter eingeführt. Durch eine kleine Kamera am Instrument kann der Stein geortet werden. Über einen Kanal im Instrument können Geräte zum Greifen und Zertrümmern des Steines wie Fangkörbchen oder Laserfasern eingeführt werden. Am Ende des Eingriffs wird erneut ein Doppel-J-Katheter (Harnleiterschiene) an einem Blasenkatheter anhängend eingelegt, dieser verbleibt für 2 bis 3 Tage und wird vor der Entlassung zusammen mit dem Blasenkatheter entfernt. Selten muss eine Harnleiterschiene länger verbleiben. Nach zwei bis drei Tagen können Sie Ihre gewohnten Tätigkeiten wiederaufnehmen.
Perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL)
Bei größeren Steinen im Nierenbeckenkelchsystem oder im oberen Harnleiter wird eine Steinzertrümmerung und –bergung über einen Zugangsweg über die Flanke durchgeführt. Hierbei wird die Niere unter Kontrolle mit Ultraschall und Röntgen mit einer dünnen Nadel punktiert. Nach einem kleinen Hautschnitt wird über die Nadel ein weicher Führungsdraht eingelegt, über welchen der Kanal schrittweise auf 5 bis 10mm, je nach Größe der Steine, erweitert wird. Über den Kanal wird eine Hülse eingebracht, durch die mit einer dünnen Kamera der oder die Steine geortet, zertrümmert und entfernt werden können. Am Ende des Eingriffs wird ein Silikonkatheter (Nephrostomiekatheter) eingelegt, um den Urinfluss zu gewährleisten. Dieser wird nach zwei bis drei Tagen vor Ihrer Entlassung entfernt. Nach zwei bis drei Wochen können Sie Ihre gewohnten Tätigkeiten wiederaufnehmen.#
Zum Video: Perkutane Nephrolitholapaxie (PNL) - PI DE (uroweb.org)