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Allgemein- und Visceralchirurgie

Schilddrüse und Nebenschilddrüse

Allgemeines zur Schilddrüse und Nebenschilddrüse

Die Schilddrüse und die Nebenschilddrüsen (in der Regel 2 auf jeder Seite) sind hormonbildende Drüsen, deren Erkrankung sich klinisch durch die, von diesen Drüsen, gebildeten Botenstoffe oder ein auftretendes Größenwachstum der Drüsen manifestiert. 

Beschwerden einer Schilddrüsenerkrankung

Schilddrüsenerkrankungen sind häufig asymptomatisch und fallen im Rahmen der Abklärung anderer Erkrankungen auf. Diese entstehen durch eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse. Die häufigste Erkrankung der Schilddrüse stellt die sogenannte Knotenstruma dar, welche durch eine knotige Umwandlung des normalen Schilddrüsengewebes gekennzeichnet ist. Die in der Schilddrüse entstehenden Knoten entziehen sich der körpereigenen Kontrolle der Hormonproduktion und können somit durch eine Schilddrüsenüberfunktion klinisch manifest werden.

Des Weiteren können die Knoten im Laufe der Zeit an Größe zunehmen und somit andere Komplikationen (Luftnot, Schluckstörungen) verursachen. Erkrankungen der Schilddrüse ohne Knoten, werden im Falle des Versagens anderer Behandlungsverfahren (Radioiodtherapie, medikamentöse Therapie) operiert, stellt der Morbus Basedow dar. 

Symptome einer Nebenschilddrüsenerkrankung

Die Nebenschilddrüsen stellen paarig angeordnete Drüsen an der Rückseite der Schilddrüse dar, welche sich im Rahmen von Nierenerkrankungen sekundär, aber auch durch primäre, häufig gutartige Tumore, manifestieren. Diese spielen eine wichtige Rolle im Rahmen des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels, sodass Nebenschilddrüsenadenome sich klinisch häufig durch Nierensteine als erstes Symptom manifestieren können. 

Erkrankungen der Schilddrüse

Die Struma nodosa stellt die häufigste operationspflichtige Schilddrüsenerkrankung dar. Eine weitere Erkrankung die zur Operation führen kann ist der Morbus Basedow, aber auch eine medikamentös nicht zu behandelnde Überfunktion der Schilddrüse (thyreotoxische Krise). Nach Versagen einer Radiojodtherapie kann ebenfalls eine Operation notwendig werden. 

Erkrankungen der Nebenschilddrüse

Hier werden zwei Erkrankungen unterschieden. Der primäre Hyperparathyreoidismus, welcher häufig durch die Vergrößerung nur einer der vier Nebenschilddrüsen gekennzeichnet ist oder aber auch der sekundäre Hyperparathyreoidismus, welcher häufig im Rahmen von dialysepflichtigen Nierenerkrankungen auftritt und eine Vergrößerung mehrerer Nebenschilddrüsen zur Folge hat. 

Operationen an der Schilddrüse und Nebenschilddrüse

Die Chirurgie der Schilddrüse/Nebenschilddrüse wird in der Allgemein- und Visceralchirurgie seit vielen Jahren diskutiert. Das Operationsspektrum an der Schilddrüse reicht von der Entfernung einzelner Knoten über die Lappenentfernung bis hin zur totalen Entfernung der Schilddrüse. Bei Operationen an der Schilddrüse ist es besonders wichtig, neben der Entfernung des erkrankten Gewebes, sensible Organe und Strukturen wie die Stimmbandnerven und die Nebenschilddrüsen zu schonen.

Die operative Behandlung der Nebenschilddrüsenerkrankungen hängt von der zu Grunde liegenden Ursache der Erkrankung ab, wobei das Spektrum von der Entfernung einzelner Nebenschilddrüsen  bis hin zur Entfernung aller Nebenschilddrüsen mit einer Neuimplantation eines kleinen Nebenschilddrüsenanteiles reicht.

Die Operation erfolgt bei uns über einen kleinen Hautschnitt in einer ausgewählten Hautfalte im vorderen Halsbereich videoassistiert (MIVAT) oder bei geeigneten Befunden endoskopisch über die Achselhöhle (ABBA). Die Wundränder werden zum Abschluss der Operation geklebt oder geklammert, somit erhält der Patient ein optimales kosmetisches Resultat. Die Furcht vor einer Stimmbandnervenschädigung ist für den Patienten und den Operateur groß. Insgesamt ist die Verletzung des Stimmbandnervens zwar selten (3% in Deutschland), für Betroffene jedoch dann unter Umständen eine lebenslange Komplikation. Die Stimme ist dann nicht mehr so belastbar, man ist heiser oder es kommt zu Schluckstörungen. Bei beidseitiger Schädigung des Stimmnervens kommt es zu einer massiven Beeinträchtigung der Atmung. Deshalb ist bei jeder Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperation besondere Vorsicht geboten. Die Stimmnerven liegen sehr eng an der Schilddrüse und den Nebenschilddrüsen. Seit Jahren benutzen wir ein operationsbegleitendes Überwachungsverfahren, das Neuromonitoring, welches hilft das Risiko einer Stimmnervenschädigung zu minimieren. Bei Rezidiveingriffen verwenden wir eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens, das kontinuierliche Neuromonitoring, welches uns ermöglicht, bereits kleinste Zugbeanspruchungen des Nervens bei der Herauslösung der Schilddrüse wahrzunehmen und die Operation so noch sicherer durchzuführen.

Unser Leistungsspektrum