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Allgemein- und Visceralchirurgie

Speiseröhre

Allgemeines zur Speiseröhre

Die Speiseröhre (Ösophagus) ist ein muskuläres Organ, welche als Bestandteil des Verdauungstraktes die Speisen vom Mund in den Magen transportiert. Sie beginnt unterhalb des Kehlkopfs und verläuft durch den Brustkorb. Vor ihrer Einmündung in den Magen tritt sie durch das Zwerchfell in den Bauchraum.

Beschwerden einer Speiseröhrenerkrankung

Speiseröhrenerkrankungen sind häufig ohne Symptome oder fallen im Rahmen der Abklärung anderer Erkrankungen (ungewollter Gewichtsverlust, Schluckstörungen) auf. Diese entstehen durch eine Störung der Transportfunktion der Speiseröhre durch ein Hindernis oder andere Veränderungen (Dysphagie). Die häufigste Erkrankung der Speiseröhre stellt das sogenannte Sodbrennen dar, welches durch das Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre bedingt ist. Die wichtigste Untersuchung zur Abklärung von Beschwerden im Bereich der Speiseröhre stellt die Spiegelung der Speiseröhre und des Magens dar.

Erkrankungen der Speiseröhre

Es gibt gut- und bösartige Erkrankungen der Speiseröhre, die gegebenenfalls durch eine Operation behandelt werden müssen. Hierzu zählen Einengungen der Speiseröhre mit Erweiterungen von Anteilen der Speiseröhre (Achalasie), Ausstülpungen der Speiseröhre (Ösophagusdivertikel), Zwerchfellbrüche mit und ohne Sodbrennen (Refluxkrankheit).

Bösartige Erkrankungen, wie der Speiseröhrenkrebs sind selten und werden heute häufig interdisziplinär behandelt. Dafür erfolgt bei uns eine enge Kooperation mit den Kollegen der gastroenterologischen Klinik im Rahmen unseres Viszeralmedizinischen Zentrums. Um eine leitliniengerechte aber auch individuelle Therapie zu realisieren werden diese Fälle im Rahmen der gemeinsamen wöchentlichen Tumorkonferenzen mit dem Onkologischen Zentrum Mitte besprochen. Die wohnortnahe Behandlung erfolgt dann gemeinsam mit Strahlentherapeuten und Onkologen unserer Region.

Operationen an der Speiseröhre

Die häufigste von uns durchgeführte Operation an der Speiseröhre erfolgt wegen Sodbrennens (gastroösophageale Refluxkrankheit). Die Operative Therapie der anderen Speiseröhrenerkrankungen hängt von dem Ort und der Art der Erkrankung ab. Im Falle von Ausstülpungen der Speiseröhre (Divertikel) erfolgt die Operation vom Bauchraum aus oder auch durch Brustkorb. Im Falle von gut- und bösartigen Tumoren der Speiseröhre erfolgt die Operation je nach Notwendigkeit vom Bauchraum aus oder in einer Kombination vom Bauchraum aus und durch den Brustkorb.

Hierbei versuchen wir unabhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung immer zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten die minimalinvasive Chirurgie (MIC) einzusetzen.

Die Nachbetreuung dieser häufig sehr komplexen Operationen erfolgt gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie auf der Intensivstation des Klinikum Kaulsdorf. Hier stehen uns 12 interdisziplinär belegbare Einzelzimmer zur Verfügung.

Unser Spektrum

Sodbrennen (Refluxkrankheit)

Man kann die gastroösophageale Refluxkrankheit schon als Volkskrankheit bezeichnen. Denn 18% der Erwachsenen haben einmal pro Woche Sodbrennen und 7% der Erwachsenen leiden täglich daran. Das Sodbrennen lässt sich bei 90% der Patienten sehr gut mit Medikamenten, sogenannte Protonenpumpenblocker therapieren.

Bei ca. 10% der Patienten läßt sich das Sodbrennen durch diese Medikamente nicht wie gewünscht beeinflussen.
Für diese Patienten gibt es eine chirurgische Alternativtherapie – die laparoskopische Fundoplikatio.

Bevor es zu einer Operation kommt, werden unsere Patienten in unserer Sprechstunde untersucht und eine weitere Diagnostik (Magensaftanalyse, Speiseröhrendruckmessung, Impedanzmessung- Erfassung von nicht saurem Inhalt in der Speiseröhre) angeschlossen.

Erst wenn die abschließenden Befunde eine Refluxerkrankung bestätigen und Medikamente zu keiner weiteren Besserung der Beschwerden beitragen können, ist eine Operation angezeigt.