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Chirurgie – Minimal-Invasive Chirurgie und Viszeralchirurgie

Leistenbruch

Potentielle Schwachstelle bei Männern

Die Männer haben im Bereich der Leiste eine Schwachstelle. Deshalb bekommen Männer häufiger einen Leistenbruch als Frauen. Durch den Leistenkanal des Mannes ziehen der Samenleiter vom Hoden und die Blutgefäße. Bei der Frau verläuft dort ein Aufhängeband zur Gebärmutter, das sog. Mutterband. Frauen bekommen eher einen sog. Schenkelbruch, das ist eine Schwachstelle unterhalb des Leistenbandes.

Wenn eine potentielle  Schwachstelle noch schwächer wird, bildet sich dort eine Vorwölbung – ein Leistenbruch.  Aus der kleinen Vorwölbung wird im Laufe der Zeit eine immer größere, so dass es vorkommen kann, dass der Leistenbruch sich bis in den Hodensack vorwölbt.

Therapie von Leistenbrüchen - mit oder ohne OP

Ein Leistenbruch kann angeboren sein oder er entwickelt sich im Laufe der Jahre.  Übergewicht, eine Lungenerkrankung mit chronischem Husten oder auch eine chronische Verstopfung verstärken die Entwicklung eines Leistenbruches noch.  Leistenbrüche können dem Patienten Schmerzen bereiten, in diesem Fall wird eine operative Versorgung empfohlen. Bei Leistenbrüchen, die keine Beschwerden verursachen, kann nach gründlicher Untersuchung und ausführlichem Beratungsgespräch durch einen erfahrenen Chirurgen auch auf eine Operation verzichtet werden und eine Beobachtung erfolgen.

Problematisch wird es, wenn sich in die Vorwölbung Teile aus dem Bauchraum vorwölben und evtl. einklemmen.  Dies können Darmanteile oder auch das große Fettnetz sein. Dadurch kann es zu Transportstörungen im Darm kommen, schlimmstenfalls sogar zu Durchblutungsstörungen am Darm, was eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung zur Folge haben kann.  Sollte also eine hoch schmerzhafte Vorwölbung vorliegen, die auch im Liegen durch Drücken auf den Bruch nicht zurückgeht, besteht höchste Lebensgefahr und Sie sollten sofort ein Krankenhaus aufsuchen.

Die Operation - was ist zu beachten?

Ein einmal vorhandener Bruch heilt niemals von alleine.  Auch ein sog. Bruchband bringt keine Besserung, es verschlimmert die Situation nur noch, weil das Gewebe durch den Druck noch mehr geschwächt wird.

Nur eine Operation kann hier helfen. Dafür gibt es verschiedene operative Verfahren. Gemeinsames Ziel aller Operationsverfahren ist, das geschwächte Areal durch Einbringen eines bleibenden Kunststoffnetzes zu verstärken.  Nur  in seltenen Fällen bei jungen Frauen mit kleinen Brüchen erfolgt die Verstärkung der Schwachstelle nur durch eine Naht.

Offenes Verfahren (sog. OP nach Lichtenstein)

Die Operation erfolgt in Vollnarkose, Rückenmarksbetäubung oder auch, aber selten, in örtlicher Betäubung.  Dabei wird über einen Hautschnitt im Bereich der Leistenvorwölbung der Bruch freigelegt, versorgt und das Areal im Bereich der Leistenkanalhinterwand mit einem etwa 7,5 cm x 12 cm großen Kunststoffnetz von außen auf die Muskulatur verstärkt. Danach werden alle Schichten wieder passend vernäht.

OP-Verfahren mittels Spiegelung (TAPP, TEP)

Diese Technik erfolgt nur in Vollnarkose. Dabei wird über einen kleinen Schnitt unterhalb des Nabels in den Bauchraum gespiegelt (TAPP-Verfahren) oder aber entlang den Schichten in der Bauchdecke (TEP-Verfahren).  Dann wird die Leistenregion aufgesucht, die Bruchgeschwulst versorgt und die geschwächte Leistenregion mittels eines 10 cm x 15 cm großen Netzes von innen gegen die Muskulatur verstärkt. Zur Kontrolle der Operation erfolgt am Folgetage eine Ultraschalluntersuchung, um ggfs. Probleme (Bluterguss, Verrutschen des Netzes) frühzeitig zu erkennen.

Letztlich wird individuell mit dem Patienten je nach Größe des Bruchs, Begleiterkrankungen und Voroperationen das für den Patienten beste Verfahren besprochen und erklärt.

Nach der Operation

Bei unkompliziertem Verlauf erfolgt die Entlassung am Folgetage, spätestens am zweiten Tag. In der Folgezeit sollte für die ersten zwei Wochen auf schwere körperliche Aktivitäten und sportliche Aktivitäten wie Fahrradfahren, Fußballspielen oder Joggen verzichtet werden, um dem Körper die Zeit zu geben, das Netz gut im Gewebe zu verankern. 2 – 3 Wochen nach der Operation kann man wieder alle normalen Tätigkeiten ausüben.

Komplikationen und Risiken bei der Leistenbruchversorgung

Wie bei jeder Operation gibt es auch bei der Leistenbruchversorgung Komplikationen und Risiken. Das Risiko eines erneuten Auftretens eines Leistenbruchs beträgt etwa 3 – 5 %. Je nach Voroperation erfolgt die Operation erneut als Verstärkung der Schwachstelle mit einem Kunststoffnetz von außen oder von innen. Die weiteren Risiken sind Nachblutung, Wundheilungsstörung und sehr selten chronische Leistenschmerzen.

Insgesamt gesehen ist die Leistenbruchoperation eine der häufigsten Operationen in Deutschland, über 200.000 Operationen pro Jahr. Es ist ein etabliertes und sehr standardisiertes Verfahren mit einem geringen Risiko. Macht ein Leistenbruch Probleme sollte er auch operiert werden.

Sollte bei Ihnen ein Leistenbruch vorliegen, berät Sie Dr. med. J. Gerberding gemeinsam mit unseren ärztlichen Kollegen in unserer Spezialsprechstunde zu allen Fragen rund um das Thema Leistenbruch ausführlich.

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