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Chirurgie – Minimal-Invasive Chirurgie und Viszeralchirurgie

Magenkrebs

Magenkarzinom oder Krebs der Magen

Magenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung. Wir nennen diese Tumorerkrankung auch Magenkarzinom. In Deutschland erkranken jährlich ca. 16.000 Menschen daran, wobei Männer  häufiger betroffen sind als Frauen. Die Anzahl der Neuerkrankungen nimmt in den letzten 50 Jahren stetig ab. Ausgenommen davon sind Tumoren am Mageneingang an der Grenze zur Speiseröhre. Magenkrebs tritt hauptsächlich bei älteren Menschen auf. Es gibt aber auch vererbbare oder familiäre Formen von Magenkrebs, die schon bei jüngeren Menschen auftreten können.

Ursachen & Diagnose von Magenkrebs

Krebs entsteht durch veränderte Erbinformation einzelner Zellen, die sich ungebremst teilen und sich so schneller als normale Körperzellen vermehren. Eine so entstandene Geschwulst nennt man Tumor. Bei einer bösartigen Tumorerkrankung wachsen die Tumorzellen unkontrolliert, brechen in gesundes Nachbargewebe ein und können sich aus dem Tumorverband lösen und in andere Organe streuen und dort neue Geschwulste bilden, sogenannte Metastasen.

Die Ursachen für die Entstehung von Magenkrebs sind bisher nicht eindeutig geklärt.

Einer der Risikofaktoren für Magenkrebs ist die dauerhafte Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, welches eine chronische Magenschleimhautentzündung hervorruft. Andere Risikofaktoren sind stark gesalzene Speisen, Nitrosamine, Mangel an Eiweiß und Vitaminen, Rauchen und Alkohol. Auch bei Voroperationen am Magen erhöht sich das Krebsrisiko.

Bei 5-10% der Patienten ist der Magenkrebs erblich und beruht auf einer Genmutationen von Genen der Keimbahn. Magenkrebs kann auch im Zusammenhang mit anderen erblichen Tumorerkrankungen auftreten, zum Beispiel dem erblichen Darmkrebs oder dem erblichen Brust- oder Eierstockkrebs.

Welche Symptome verursacht Magenkrebs?

In frühen Stadien verursacht Magenkrebs in der Regel nur wenig Beschwerden, welche oft nicht besorgniserregend sind.

Bei bestimmten Anzeichen wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt jedoch frühzeitig eine Spiegelung der Speiseröhre veranlassen. Dies geschieht bei neuaufgetretenen Nahrungsunverträglichkeiten (Kaffee, Obst, Alkohol, Abneigung gegen Fleisch), bei Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen, Blutarmut, Teerstühle und auffälligem Gewichtsverlust.


Welche Aufgaben hat der Magen und wo liegt er?

Der Magen gehört wie die Speiseröhre und der Darm zum Verdauungstrakt. Die Nahrung wird nach dem Schlucken vom Rachen durch die Speiseröhre in den Magen transportiert. Dort wird die Nahrung mit Magensaft vermischt, gespeichert und nach und nach an den Darm abgegeben.

Der Magen liegt im Oberbauch unterhalb des Zwerchfells. Er ist sehr flexibel, seine Form, Größe und Lage sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Magenwand ist etwa 4 mm dick und besteht aus vier Schichten. Ganz innen liegt die Schleimhaut, die wiederum von einem zähen Schleim bedeckt ist, der sie vor der Magensäure und den aggressiven Verdauungssäften abschirmt. Ist diese Schutzschicht defekt, kann der Magen angedaut werden und eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür entstehen. Nach einer Verschiebeschicht folgt eine starke Muskelschicht. Den Abschluss bildet ein Überzug aus Bauchfell.


Wie geht es weiter? Therapie von Magenkrebs

Bei Ihnen wurde Magenkrebs diagnostiziert. Wie geht es jetzt weiter? In diesem Fall wird Ihr Gastroenterologe oder Ihr Hausarzt Sie an ein Krankenhaus mit großer Erfahrung in der Behandlung des Magenkrebses überweisen. Zunächst sind mehrere Untersuchungen notwendig, sogenannte Staging-Untersuchungen. Diese Untersuchungen sind wichtig, um Fernmetastasen auszuschließen und ein Therapiekonzept für Sie zu planen. Folgende Untersuchungen sind nötig:

  • Eine Spiegelung des Magens mit Probenentnahme aus dem Tumor
  • Ein Ultraschall des Magens von innen (Endosonographie)
  • Eine Computertomografie des Brustkorbes und des Bauchraumes

Bestätigt sich bei Ihnen der Verdacht auf Magenkrebs, so folgen noch weitere Untersuchungen, um die Behandlung zu planen. Dabei wird der Ernährungszustand untersucht und ob zusätzliche Krankheiten vorliegen, die ein Risiko für die Operation darstellen könnten, wie schwere Herz-, Lungen- oder Lebererkrankungen. Gelegentlich muss eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden, um beurteilen zu können, ob sich bereits kleinste Absiedlungen auf dem Bauchfell befinden.

Eine gründliche Diagnostik ist die wichtigste Voraussetzung um die Behandlung zu planen. Bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind und alle Ergebnisse vorliegen, können Tage, manchmal auch Wochen vergehen.

Wenn alle Befunde vorliegen, muss über die sinnvollste Behandlung entschieden werden. Dabei stehen verschiedene Behandlungsverfahren zur Verfügung, je nachdem, wie ausgedehnt der Tumorbefall ist und ob Fernmetastasen vorliegen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten bei weniger weit fortgeschrittener Krebserkrankung gehören die lokale Entfernung des Tumors von innen, die Operation und die Strahlentherapie sowie die Chemotherapie. Bei weit fortgeschrittener Erkrankung erfolgt eine Therapie zur Linderung von Symptomen.

Wie wird Magenkrebs operiert?

Bei der operativen Behandlung des Magenkrebs wird je nach Lage des Tumors ein Teil oder der gesamte Magen entfernt. Auch die Lymphknoten im Abflussgebiet des Magens müssen entfernt werden, in manchen Fällen ist es auch notwendig, die Milz mit zu entfernen.

Nach der Entfernung des Magens wird die Speiseröhre mit dem Dünndarm verbunden. Die Operation kann mittels Bauchschnitt oder minimal-invasiv durchgeführt werden.


Können Komplikationen bei einer Operation am Magen auftreten?

Ja, jede Operation kann Risiken und Komplikationen mit sich bringen. Deshalb werden vor einer Operation des Magens andere Nebenerkrankungen bei Ihnen umfangreich geprüft, um Probleme in der Zeit nach der Operation vermeiden zu können.

Als spezielle Komplikationen nach einer Operation des Magens kann es zur Undichtigkeit der Verbindung zwischen der Speiseröhre und dem Dünndarm kommen. In diesem Fall muss eine weitere Operation durchgeführt werden.

Nach Entfernung des Magens kann es in den Folgemonaten zum Vitaminmangel und zur Blutarmut kommen, was mit Vitaminsubstitutionen behandelbar ist.

Durch Rückfluss von Speisebrei in die Speiseröhre kann es zur Entzündung der Speiseröhre kommen. Um dies zu vermeiden, sollte man sich nach dem Essen nicht mehr flach hinlegen.

Wenn der Speisebrei zu schnell in den Dünndarm weitertransportiert wird, kann es zum sogenannten Dumping-Syndrom kommen. Hierbei treten Oberbauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit eventuell sogar Kreislaufkollaps auf.


Wie ist der weitere Ablauf in unserer chirurgischen Klinik?

Nachdem Ihr Arzt Sie zu uns zur Operation überweisen hat, erfolgt eine Erstvorstellung in unserer Ambulanz. Hier werden Sie alle weiteren Schritte in Ruhe und ausführlich durch einen unsere Oberärzte/ Oberärztinnen erläutert bekommen. Wir werden fehlende Untersuchungen organisieren und Ihre Befunde ggf. in unserer Tumorkonferenz besprechen. Wenn alle nötigen Staging-Untersuchungen vorliegen, besprechen wir Ihr Therapiekonzept. Anschließend erfolgen Blutabnahmen und weitere Untersuchungen des Herzens und der Lunge. Dazu gehören mindestens eine Echokardiographie und eine Lungenfunktionsuntersuchung. Dann wird Ihr OP-Termin festgelegt. Sie erscheinen zur Operation am Vortag des Operationstages auf unserer Station.

Nach der Operation werden Sie zunächst  auf einer unserer Intensivstation betreut. 

Die Nahrungsaufnahme wird schrittweise gesteigert. Sie werden durch Physiotherapeuten und das Pflegepersonal unterstützt, zügig wieder mobil zu werden und werden zu Atemtraining angehalten.  Sobald es Ihnen besser geht werden Sie auf unsere Normalstation verlegt. Bei problemlosem Verlauf ist eine Entlassung nach 10-12 Tagen möglich.

Das Ergebnis der pathologischen Untersuchung des Tumors dauert regelhaft 5-7 Werktage. Jeder Patient wird nochmals in unserer Tumorkonferenz besprochen und eine möglicherweise notwendige Weiterbehandlung geprüft. Anschließend erfolgt ein ausführliches Gespräch mit Ihnen. Sollten Sie zu diesem Zeitpunkt bereits entlassen sein, wird dieses Gespräch in einem ambulanten Termin in unserer Ambulanz stattfinden.

Während des stationären Verlaufes wird außerdem unser Sozialdienst zur Organisation einer Rehabilitationsmaßnahme oder anderer sozialer Unterstützung informiert. Bei Wunsch ist auch eine begleitende psychologische Bereuung möglich.

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