Nebenschilddrüsenerkrankungen
Nebenschilddrüsenüberfunktion
Die vier Epithelkörperchen, die Nebenschilddrüsen, liegen variabel neben der Schilddrüse. Die meisten Menschen haben vier der linsengroßen Nebenschilddrüsen, die meist hinter den Schilddrüsenlappen gelegen sind. Manchmal liegen sie innerhalb des Schilddrüsengewebes, manchmal nicht im Halsbereich, sondern im Brustkorbbereich. Ihr Gesamtgewicht beträgt weniger als 70 mg.
Sie produzieren das Parathormon, welches zusammen mit dem Vitamin D3 und dem Calcitonin der Schilddrüse den Kalzium- und Phosphathaushalt reguliert. Das Parathormon erhöht den Kalziumspiegel im Blut durch Kalziumfreigabe im Knochen sowie verstärkte Wiederaufnahme von Kalzium in den Nieren. Durch eine verstärkte Ausscheidung durch die Nieren wird der Phosphatspiegel im Blut gesenkt. Resultierend ist ein verstärkter Knochenabbau.
Folgen von Nebenschilddrüsenerkrankungen
Erkrankt eine Nebenschilddrüse, indem sie unabhängig der Regelmechanismen des Körpers zuviel an Parathormon bildet, entsteht ein primärer Hyperparathyreoidismus. Einzelne Adenome können dann bis zu 10 Gramm wiegen. Folgen dieser seltenen Erkrankung sind aufgrund des erhöhten Kalziumspiegels Knochenschmerzen bis hin zum Knochenabbau, häufig Entstehung von Nierensteinen, Bauchschmerzen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Herzrhythmusstörungen oder sogar Verwirrtheitszustände sind ebenso möglich. Als führende Trias gilt „Stein-, Bein-, Magenpein“.
Seltener ist eine Vergrößerung aller vier Nebenschilddrüsen zu finden, noch seltener eine bösartige Erkrankung der Nebenschilddrüsen.
Diagnose von Nebenschilddrüseerkrankungen
Die Diagnostik beinhaltet neben Blutabnahmen immer eine bildgebende Untersuchung mittels Ultraschall, Computertomografie, Magnetresonanztomografie oder einer Szintigrafie.
Die Operation - was ist zu beachten?
Die Therapie dieser Erkrankungen besteht immer aus einer operativen Entfernung des erkrankten Gewebes. Bereits während der Operation erfolgt eine Blutentnahme zur Erfolgskontrolle, sodass bald nach der Operation aufgrund des sinkenden Kalziumspiegels die Beschwerden des Erkrankten verschwinden sollten.
Eine Operation an den Nebenschilddrüsen ist heutzutage mit einer geringen Komplikationsrate verbunden. Neben des Einsatzes von Lupenbrillen für die Operateure verwenden wir einen Neuromonitor, um besonders den im Operationsgebiet liegenden Stimmbandnerven während des Eingriffs sicher zu schonen.
Bildet sich z.B. im Rahmen einer chronischen Nierenfunktionseinschränkung wie Dialysepflichtigkeit ein sekundärer Hyperparathyreoidismus aus, kann dies mit Medikamenten gut behandelt werden.
Kommt es trotz einer Medikamenteneinnahme oder Diät im Verlauf zum Auftreten eines tertiären Hyperparathyreoidismus, kann eine operative Entfernung von erkranktem Schilddrüsengewebe hilfreich sein.
Wer betreut die Patientinnen und Patienten in unserer Klinik?
Dr. med.Hofmann betreut die Patienten im Rahmen unserer Spezialsprechstunde persönlich und wird die Erkrankung und eine ggf. notwendige Operation ausführlich besprechen. Auch während des stationären Aufenthaltes werden die Patienten von Dr. Hofmann und dem chirurgischen Team persönlich betreut.