Für Angehörige
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Klinikum Neukölln bezieht Angehörige und Bezugspersonen von Anfang an in die Therapie ein, da sie zum Verständnis einer psychischen Krise beitragen können. Zugleich haben Angehörige oft Fragen und sind selber durch die Erkrankung eines nahestehenden Menschen belastet.
Angebote der Klinik für Psychiatrie in Neukölln
Es gehört zum Selbstverständnis unserer Klinik, Angehörige soweit wie möglich in die Behandlung einzubeziehen. Angehörige sind nach unserem Verständnis alle Menschen, die in bedeutsamer Weise zum sozialen Netzwerk einer Patientin/eines Patienten gehören. Für die Rückkehr in das Leben außerhalb der Klinik sind sie wichtige Kooperationspartner*innen.
Die Perspektive und die Erfahrung der Angehörigen können den Blick auf eine psychische Erkrankung erweitern. Sie können helfen, Auslöser für eine Krise zu verstehen und Faktoren zu erkennen, die einer Gesundung im Einzelfall im Wege stehen. Häufig sind Angehörige wichtige Bündnispartner für die Planung der Zeit nach der Klinik.
Unsere Bereitschaft, Angehörige einzubeziehen, stößt dort an Grenzen, wo Patient*innen dies – aus welchen Gründen auch immer - ablehnen. Häufig gelingt dann im Behandlungsverlauf doch eine Vermittlung. Grundsätzlich bleiben wir aber an die ärztliche Schweigepflicht gebunden. Auch dann können jedoch klinikferne Angebote zur Unterstützung von Angehörigen hilfreich sein (s.u.).
Angehörigenvisiten
Zu den Besonderheiten unserer Klinik gehören die auf allen allgemeinpsychiatrischen Stationen regelmäßig stattfindenden Angehörigenvisiten. Dabei handelt es sich um ausführliche Gespräche zwischen Patient*in, Angehörigen und Mitgliedern des Behandlungsteams. Dort können Fragen und Anliegen geklärt und nächste Schritte gemeinsam geplant werden.
Netzwerkgespräche
In vielen Bereichen der Klinik werden zudem sog. Netzwerkgespräche angeboten. Im Netzwerkgespräch finden sich der Patient/die Patientin und relevante Personen des sozialen und professionellen Netzwerks zu einem (ergebnis)offenen Gespräch auf Augenhöhe zusammen. In einer wertschätzenden Atmosphäre können von allen Beteiligten persönliche Gefühle, Bedürfnisse und Sichtweisen geäußert werden. Es gilt das Prinzip „Jede Stimme zählt“. Solche Gespräche können den Blick auf eine Krise erweitern und neue Lösungsideen entstehen lassen. Netzwerkgespräche sind eine wichtige Interventionsform innerhalb des „Offenen Dialogs“ (Open Dialogue) bzw. der „Bedürfnisangepassten Behandlung“, einem im skandinavischen Raum entwickelten systemischen Behandlungsansatz, in dem Mitarbeiter*innen aller Berufsgruppen seit mehr als 10 Jahren geschult werden.
Weitere Angebote in der Klinik für Psychiatrie
Gerade bei älteren Patient*innen, bei denen sich im Behandlungsverlauf nicht selten die Notwendigkeit ergibt, die Pflege- bzw. Wohnsituation nach Entlassung zu verändern, bieten unsere Sozialarbeiter*innen Beratungsgespräche für Angehörige an.
Weiterhin möchten wir auf folgende Angebote hinweisen:
An jedem dritten Montag im Monat findet von 18:00 bis 20:00 Uhr im Rathaus Neukölln der NeuköllnerTrialog statt. Der Trialog ist eine Initiative unserer Klinik in Kooperation mit der VHS Neukölln. Er versteht sich als ein Ort des (hierarchie)freien Gesprächs zwischen Menschen mit psychischen Krisen-/Genesungserfahrungen, Angehörigen und Professionellen aus psychosozialen Einrichtungen. Der Trialog eröffnet die Chance, sich über persönliche Erfahrungen und Sichtweisen auszutauschen, sich zu begegnen und miteinander zu lernen. Bei Interesse an einer Teilnahme können Sie unter rasmus.overthun@vivantes.de Kontakt mit dem Moderatoren-Team aufnehmen und nähere Informationen zum Trialog erhalten.
Weiterhin kooperiert die Klinik eng mit dem Landesverband Berlin der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V.Unter apk-nk@diehills.de erhalten Sie Informationen über moderierte Selbsthilfegruppen für Angehörige in Neukölln. Weitere Informationen über den Angehörigenverband