ERAS-Behandlungskonzept für Operationen
Das ERAS-Konzept bringt eine verbesserte & schnellere Erholung nach einem chirurgischen Eingriff. Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Krankenhaus Spandau begleitet Patient*innen damit noch sicherer durch operative Eingriffe.
Welche Ziele verfolgt ERAS?
Die Ärzt*innen unserer Klinik werden Ihnen eine Operation selbstverständlich nur dann empfehlen, wenn sie medizinisch notwendig ist und in ihrem persönlichen Fall die beste Behandlung darstellt.
Auch eine technisch einwandfrei durchgeführte Operation stellt jedoch für Patient*innen eine außergewöhnliche Belastungssituation dar, die nicht nur das psychisch-emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern über eine Beeinträchtigung des Stoffwechsel-Gleichgewichts zu einer Vielzahl von Veränderungen im Organismus führen und die anschließende Erholung verzögern kann.
ERAS wurde entwickelt, um Patient*innen nach Eingriffen im Bauchraum möglichst schnell zu ihrer normalen körperlichen Aktivität zurückzuführen und dadurch die Auswirkungen solcher Stressreaktionen möglichst gering zu halten.
Ziel des ERAS-Konzeptes bei Operationen der Viszeralchirurgie ist es, das Auftreten möglicher Komplikationen zu vermeiden:
- anhaltende Schmerzen,
- Infektionen der Atemwege,
- Harnblasenentzündungen,
- Verdauungsbeschwerden,
- Bewegungseinschränkungen,
- Druckgeschwüre und
- Verwirrtheitszustände bei älteren Menschen.
Lesen Sie unseren Blog: Chefarzt im Interview
Herr PD Dr. Benckert, im Klinikum Spandau haben Sie zusammen mit Mitarbeitenden aus anderen Fachdiszplinen das „ERAS“-Konzept eingeführt. Können Menschen nach einer OP bei Ihnen nun tatsächlich früher wieder nach Hause?
PD Dr. Christoph Benckert: „Ja, tatsächlich erholen sich unsere Patientinnen und Patienten schneller und besser nach einer Bauch-OP. Auch nach größeren Eingriffen können sie nun oft schon nach vier oder fünf Tagen nach Hause. Früher waren sie häufig doppelt so lange bei uns im Klinikum. Studien zeigen, dass die Liegedauer in Zentren, die ERAS anwenden, um durchschnittlich 2,4 Tage verkürzt wurde. Und dabei wenden viele andere Zentren weniger als 50% der empfohlenen Maßnahmen an. Das zeigt auch: Bei uns hat das Konzept bisher sehr gut funktioniert.“