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Klinik für Gerontopsychiatrie mit Memory Clinic

Seelische Gesundheit im Alter

Wenn es im Alter zu Depressionen oder Gedächtnisproblemen kommt, ist die Gerontopsychiatrie in Berlin-Spandau für Sie da.

Psychische Beschwerden im Alter

Älter werden geht oft mit Veränderungen in vielen Lebensbereichen einher: Arbeit, Familie, Wohnen, soziale Kontakte, Mobilität und Gesundheit. Darüber gerät speziell die seelische Gesundheit oft in Vergessenheit. Doch die Seele älterer Menschen ist manchmal besonders betroffen von Ängsten, Kummer und Niedergeschlagenheit, verminderter Belastbarkeit und nachlassendem Gedächtnis.

Die Herausforderungen mit zunehmendem Lebensalter können der Wechsel in die Berentung, der Verlust von nahestehenden Menschen, eine eigene Erkrankung oder die Erkrankung von Familienmitgliedern sein ebenso wie sich ändernde Familienstrukturen. Deren Bewältigung ist nicht immer leicht. Wenn diese Veränderungen  als sehr belastend erlebt werden, können diese auch selbst Auslöser für Depressionen, Ängste oder andere seelische Probleme sein.

Obwohl psychische Beschwerden zu den häufigsten Erkrankungen gehören, wird seelische Gesundheit und Wohlbefinden grade bei älteren Menschen oft nur unzureichend thematisiert - manchmal aus Scham, manchmal, da psychische Beschwerden mit „normalen Alterserscheinungen“ verwechselt werden.

Seelische Herausforderungen des Älterwerdens

Gesundes Altern

Jeder kann etwas für ein möglichst gesundes Altern tun:

  • Gesunde Ernährung

  • Regelmäßige körperliche Aktivität (z.B. Spazieren gehen, Nordic Walking, Radfahren, Tanzen)

  • Soziale Kontakte, Freundschaften und Beziehungen pflegen

  • Nicht Rauchen

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Dabei sollte die seelische Gesundheit nicht vergessen werden! Depressionen, Ängste, Kummer und Sorgen, sowie Gedächtniserkrankungen können sich auch negativ auf die körperliche Gesundheit auswirken, ganz zu Schweigen davon, dass sie einen gravierenden Einfluss auf die Lebensqulität und das Wohnbefinden haben.


Depression

Typische Symptome einer Depression sind traurige Stimmung, Interessenarmut, Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, Rat- und Hoffnungslosigkeit, gelegentlich auch lebensmüde Gedanken. Bei älteren Menschen kann sich einen Depression aber manchmal auch nur durch Appetitverlust, Schlafstörungen, Ängste und Sorgen, sowie verschiedene körperliche Beschwerden äußern. Aus diesem Grund kann die Depression bei älteren Menschen leicht übersehen oder verspätet festgestellt werden. Es kommt auch vor, dass eine Depression Beschwerden verursacht, die einer Demenz ähnlich sind, weshalb dann eine besonders gründliche Diagnostik erforderlich ist.

Eine Depression kann behandelt werden. Je früher und je konsequenter dies erfolgt, desto größer sind die Erfolgsaussichten einer solchen Behandlung.


Angst

Plötzlich auftretende Ängste mit Unruhe, Herzrasen, Gefühl von Luftnot und Schwindel, Schwitzen und Zittern, einhergehend mit Angst umzufallen oder gar zu sterben werden als Panikattacken bezeichnet. Menschen erleben diese Panikattacken als sehr bedrohlich, weshalb immer mehr Aktivitäten im Leben aus Angst vermieden werden. Panikattacken sind manchmal schwer von körperlichen Erkrankungen zu unterscheiden, weshalb Betroffene oft gar nicht erst an eine Angsterkrankung denken. Deshalb muss hier eine besonders genaue Untersuchung erfolgen. Manchmal treten körperliche Erkrankungen und Angsterkrankungen gleichzeitig auf und beeinflussen sich gegenseitig, so dass beide gemeinsam behandelt werden müssen.

Manche Menschen leiden unter übermäßigem Sorgen und Grübeln. Sie sorgen sich ständig um die Familie, die eigene Gesundheit, die Zukunft und finanzielle Fragen – und das, obwohl es eigentlich keinen Anlass für so viele Sorgen und Grübeleien gibt. Familienmitglieder haben oft wenig Verständnis für das übermäßige Sorgen, weshalb die Betroffenen noch mehr leiden und nicht selten Streit und Konflikte entstehen können. Wenn die Erkrankung lange besteht, kann sich daraus sogar eine zusätzliche Depression entwickeln.


Chronischer Schmerz

Chronischer Schmerz führt zu Veränderungen in den Nervenbahnen und im Gehirn, die dazu führen, dass sich ein „Schmerzgedächtnis“ entwickelt. Dadurch halten die Schmerzen unverändert stark an, auch wenn eigentlich keine ausreichende Schmerzursache mehr vorhanden ist. Außerdem wird das System zur Schmerzwahrnehmung vom Gehirn mit der Zeit immer empfindlicher gestellt, so dass bereits kleine Reize als Schmerz wahrgenommen werden.

Chronischer Schmerz und Depression sind engmaschig und komplex miteinander vernetzt. Menschen mit chronischen Schmerzen entwickeln häufig auch eine Depression, Menschen mit einer Depression nehmen wiederum Schmerzen stärker wahr, als Menschen ohne Depression. Es kann sich ein Teufelskreis aus Schmerz und Depression entwickeln, der unbedingt durchbrochen werden muss. Je früher und konsequenter die Behandlung einsetzt, desto größer sind die Chancen, eine Verbesserung zu erzielen.


Gedächtnisstörungen

Gedächtnisstörungen und andere Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit können Symptome einer Demenz sein, aber auch von zahlreichen anderen Erkrankungen.

Als Demenz werden Erkrankungen bezeichnet, bei denen es in einem häufig fortschreitenden Prozess zu Störungen der Gedächtnisleistungen und der Kognition kommt. Typische Beschwerden sind Schwierigkeiten beim Speichern neuer oder beim Erinnern früher gespeicherter Informationen, Probleme mit der Urteilsfähigkeit und Informationsverarbeitung, der Planungs- und Handlungsfähigkeit. Manchmal können auch Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder Antriebslosigkeit auftreten. Es kann auch vorkommen, dass Betroffene mit ihrem Verhalten aus der sozialen Rolle fallen und leicht in Konflikte mit Mitmenschen geraten.

Es gibt zahlreiche andere Erkrankungen, die sich mit Symptomen einer Demenz bemerkbar machen können. Dazu zählen Schilddrüsenerkrankungen, Vitamin-Mangel, Schlaganfall, Tumorerkrankungen, Infektionserkrankungen, Gehirnentzündungen und Stoffwechselstörungen. Oft werden die Gedächtnisstörungen wieder besser, wenn die zugrundeliegenden Erkrankungen behandelt werden, weshalb es besonders wichtig ist, diese frühzeitig zu erkennen. Manchmal können auch Nebenwirkungen von Medikamenten Symptome einer Demenz verursachen oder verschlechtern.

Wenn jemand bei sich oder Familienmitgliedern Probleme mit dem Gedächtnis oder anderen Hirnleistungen bemerkt, sollte immer so bald wie möglich untersucht werden, ob es sich um normale Alterserscheinungen oder um Symptome einer Erkrankung handelt. Bestätigen sich die Symptome einer Demenz, müssen behandelbare Ursachen der Beschwerden schnellstmöglich ausgeschlossen und die Form der Demenz festgestellt werden, um die richtigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen.


Neuropsychiatrische Erkrankungen

Im Grenzgebiet zwischen Psychiatrie und Neurologie gibt es zahlreiche Erkrankungen, die oft sowohl neurologisch als auch psychiatrisch behandelt werden müssen. Dazu zählen unter anderem die Parkinson-Krankheit, andere neurodegenerative Erkrankungen wie „Parkinson-plus“-Syndrome und Chorea Huntington, Demenz-Erkrankungen, Folgezustände nach Schlaganfall, Hirnblutung und entzündlichen Hirnerkrankungen oder anderen Hirnfunktionsstörungen, außerdem bestimmte Tumorerkrankungen und deren Folgen. 


Tagesklinik 50 plus in Berlin-Spandau

In der Tagesklinik 50 plus im Klinikum Spandau bieten wir ein speziell auf die Bedürfnisse von Patient*innen ab dem 50. Lebensjahr ausgerichtetes Therapieprogramm. Die Behandlung findet Montag bis Freitag von 09.00 bis ca. 15:30 Uhr statt und dauert individuell angepasst etwa 6 Wochen.

Während der Behandlung erfolgen psychotherapeutische Gruppen- und Einzelbehandlungen, eine ärztliche und medikamentöse Therapie, außerdem Ergotherapie, Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren, Musiktherapie und Aquafitness.

Hauptsächlich behandeln wir in der Tagesklinik 50 plus Depressionen, Angsterkrankungen und Anpassungsstörungen bei sich ändernden Lebensanforderungen. Gerade im Alter ab 50 bahnen sich einschneidende Lebensveränderungen an, z.B. der Wechsel in die Berentung, körperliche Einschränkungen und Veränderungen der Familienstrukturen. Bei Bedarf erfolgt außerdem eine Abklärung von Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Wir bieten in der Tagesklinik 50 plus ein spezialisiertes Therapieprogramm für Menschen mit chronischer Depression: Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP).

Anmeldung 
Tel. 030 130 13 30 79

HomeTreatment (aufsuchende Behandlung)

Unsere gerontopsychiatrische Institutsambulanz bietet das Konzept des HomeTreatment, einer aufsuchenden Behandlung. Im Rahmen von Hausbesuchen werden Patient*innen in Pflegeeinrichtungen und Therapeutischen Wohngemeinschaften („Demenz-WG“) durch Ärzt*innen und Pflegekräfte unserer gerontopsychiatrischen Institutsambulanz engmaschig vor Ort behandelt. So können auch schwer erkrankte Patient*innen in ihrer gewohnten Umgebung hochqualifiziert behandelt werden, ohne dass sie den beschwerlichen Weg in die Räumlichkeiten der Ambulanz bewältigen müssten. Sollte die Behandlung vor Ort nicht ausreichend sein, stehen jederzeit die stationären Behandlungsbereiche des Zentrums kurzfrisitig zur Verfügung.

Terminvereinbarung
Tel. 030 130 13 3088 
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 8.00 – 16.00 Uhr
Mittwoch von 8.00 – 18.00 Uhr

Station für Depression und Angsterkrankungen im Klinikum Spandau

Auf der Station für Depressionen und Angsterkrankungen im Seniorenalter erfolgt die Diagnostik und Therapie durch ein Team aus Fachärzt*innen für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und Nervenheilkunde, Fachpflegekräften, Psycholog*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen sowie Sozialarbeiter*innen. Auf der Station wird ein den Bedürfnissen der dort behandelten Patient*innen angepasstes Therapieprogramm angeboten unter anderem mit Physio- und Ergotherapie, psychotherapeutischen Gruppen und Psychoedukationen sowie Aquafitness, Lichttherapie und Musiktherapie.

Dabei können auch körperliche Begleiterkrankungen behandelt und komplex erkrankte Patienten und pflegebedürftige Menschen versorgt werden.

Es stehen sämtliche erforderlichen  Diagnostikverfahren zur Verfügung: Labordiagnostik einschließlich Liquoruntersuchung, Elektroenzephalographie, Neuroradiologische Untersuchungen (CT, MRT), Nuklearmedizinische Untersuchungen (PET, SPECT) und neuropsychologische Testverfahren. Wir pflegen eine enge Kooperation mit den anderen Fachabteilungen der Klinik.

Anmeldung
Tel. 030 130 13 3007

Station für Gedächtniserkrankungen

Auf der Station für Gedächtniserkrankungen werden Menschen mit Demenz und deren typischen Folgeerscheinungen behandelt. Außerdem behandeln wir auf dieser Station Menschen mit Verhaltensstörungen aufgrund einer Funktionsstörung des Gehirns  und andere neuropsychiatrische Erkrankungen. Auch Menschen mit vorübergehenden Verwirrtheitszuständen werden hier behandelt. Manchmal können auch schwere Krisen bei Angsterkrankungen und Depression eine Behandlung auf dieser Station erfordern.

Auf der Station für Gedächtniserkrankungen konzentriert sich das Therapieprogramm auf Gedächtnisaktivierung, Biographiearbeit und Training der Aktivitäten des täglichen Lebens, außerdem auf Mobilisation und Körperaktivierung sowie basale Stimulation. Zum Schutz unserer Patient*innen wird die Station geschlossen geführt.

Es stehen sämtliche erforderlichen  Diagnostikverfahren zur Verfügung: Labordiagnostik einschließlich Liquoruntersuchung, Elektroenzephalographie, Neuroradiologische Untersuchungen (CT, MRT), Nuklearmedizinische Untersuchungen (PET, SPECT) und neuropsychologische Testverfahren. Wir pflegen eine enge Kooperation mit den anderen Fachabteilungen der Klinik.

Anmeldung 
Tel. 030 130 13 3007

Altersgerechte Stationsgestaltung

Besonders für ältere Menschen mit Orientierungsstörungen kann es eine große Herausforderung sein, sich auf einer Krankenhausstation zurecht zu finden. Daher haben wir großen Wert auf eine alters- und demenzgerechte Stationsgestaltung gelegt. Starke farbliche Kontraste zwischen Fußboden und Wandfarbe erleichtern die Orientierung. Die Türen der Patientenzimmer heben sich farblich stark von der Wandfarbe ab, so dass sie leichter zu erkennen sind. Die Beschriftung der Türen mit großen Zahlen und Tiersymbolen in Augenhöhe helfen, das richtige Zimmer wiederzuerkennen.

Auf hellen und großzügigen Gemeinschaftsflächen können Patientinnen und Patienten gemeinsam Mahlzeiten zu sich nehmen oder an unseren Therapieangeboten teilnehmen. Großformatige Bilder auf den Fluren greifen auf der Station für Demenzerkrankungen das Thema „Wir sind in Berlin“ und auf der Station für Depressionserkrankungen das Thema „Ruhe in der Natur“ auf und sollen zum Wohlbefinden beitragen. Ergänzt wird die Ausstattung durch moderne altersgerechte Therapiegeräte und –materialien für Physiotherapie, Ergotherapie und Musiktherapie

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