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Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte

Leistungen des Zentrums für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte in Spandau

Physiotherapie

Die frühe schrittweise Mobilisation und Aktivierung von schwer betroffenen Patienten nach langer Liegezeit im Koma stellt besondere Anforderungen an die Physiotherapeuten. Spezialisten mit hoher Fachkompetenz und besonderem Einfühlungsvermögen steht die gesamte Palette der etablierten Methoden (Bobath, PNF, Botulinumtoxin, Redression etc) und der gerätegestützten Verfahren (Erigo, Standy, Motomed, Gangtrainer) zur Verfügung. Komplementäre Therapien wie Shiatsu und Feldenkrais fördern insbesondere die ganzheitliche Körperwahrnehmung. Jeder Patient erhält ein auf ihn zugeschnittenes Trainingsprogramm, das regelmäßig eingeschätzt und angepasst wird. 

Die Angehörigen werden früh in den Rehabilitationsprozess mit eingebunden.

Ergotherapie

Die Ergotherapeuten unterstützen die Kontaktaufnahme mit der Umwelt durch eine multimodale Stimulation, durch vertraute Alltagshandlungen wie Waschen und Anziehen. Sie fördern die Wahrnehmung visueller, motorischer, sensorischer und emotionaler Reize. Aus einem breiten Spektrum an Therapiekonzepten wie Affolter und Perfetti, Snoezelen, und tiergestützter Therapie erstellen sie einen individuellen Behandlungsplan. Für kognitive Störungen entwickeln sie Trainingsprogramme in Zusammenarbeit mit den Neuropsychologen. Die Ergotherapeuten führen die komplette Hilfsmittelversorgung durch und beziehen die Angehörigen in den Rehabilitationsprozess mit ein.

Therapiehund „Helga“ (Therapiehunde Berlin e.V.) findet auch zu schwer betroffenen Menschen rasch Kontakt. Die Patienten werden wacher und aufmerksamer, die Muskelspannung verbessert sich und zusammen mit der Ergotherapeutin werden dann Therapieeinheiten spielerisch umgesetzt.

Musiktherapie

Die Musiktherapeutin arbeitet bei Patienten mit stimmlichem und instrumentalem Medium, aber auch mit Musikaufnahmen, um die Patienten je nach Phase der Erkrankung in ihrer Vigilanz zu stärken, Aufmerksamkeit und Konzentration zu fördern aber auch zu beruhigen und seelisch auszugleichen, um die schwere Erkrankung psychisch besser zu verarbeiten.

Dabei führt der therapeutische Weg vom reinen Hören der Musik in Einzelbehandlung über aktives Improvisieren des Patienten in Zweiersitzung (mit Therapeutin) hin zu Gruppenimprovisationen, um die Patienten wieder in Handlung zu führen. Angehörige werden immer über den Stand der Entwicklung des Patienten informiert und gegebenenfalls in die aktive Musiktherapie mit einbezogen.

Logopädie

Die Logopäden sind spezialisiert auf die Behandlung schwerster Schluckstörungen und ein individuell angepasstes Trachealkanülenmanagement. Verschiedene Verfahren der Dysphagie-Therapie (u.a. facioorale Therapie nach Kay Coombes) werden regelmäßig durch die spezielle fiberoptische Endoskopie (FEES) evaluiert. Ziel sind die Entwöhnung von der Trachealkanüle und der orale Nahrungsaufbau. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Diagnostik und Therapie der Aphasie, Dysarthrie und Sprachapraxie. Zum Kommunikationsaufbau werden bei Bedarf computergestützte Kommunikationshilfen angepasst. Auch hier werden die Angehörigen intensiv angeleitet und unterstützt.

Neuropsychologie

Die Psychologinnen arbeiten eng mit allen Berufsgruppen zusammen und unterstützen die Therapieplanung durch die Diagnostik der kognitiven Funktionen, wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Wahrnehmung und komplexe Denkprozesse. Sie helfen den Patienten beim Umgang mit dem einschneidenden Erlebnis und der ersten Konfrontation mit den Symptomen. Die Angehörigen werden intensiv in diesen Prozess miteinbezogen und darin geschult, die Verfassung ihres Freundes oder Familienmitgliedes zu verstehen, auch wenn dieser sein Befinden nicht gut ausdrücken kann. In speziellen Sprechstunden ist Zeit für Fragen und unterstützende Gespräche für die Angehörigen.