
Therapeutische Bereiche
Die Frührehabilitation beginnt in unserer Klinik auf der Intensivstation mit täglichen chefärztlichen Visiten. Ziel unser Therapien ist die Wiedererlangung und der Erhalt der Handlungsfähigkeit im alltäglichen Leben.

Weaning
Die Frührehabilitation beginnt in unserer Klinik auf der Intensivstation mit täglichen chefärztlichen Visiten, die durch ein multidisziplinäres Team aus Fachärzt*innen der Anästhesie, Neurologie und Neurochirurgie geführt werden. In enger Abstimmung mit dem Weaningzentrum der Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie begleiten wir Patient*Innen zur Unabhängigkeit von der künstlichen Beatmung. Das ärztliche, pflegerische und atmungstherapeutische Team rund um Herrn Dr. Ruf hat verfügt seit Jahren eine hohe Expertise in den besonderen Weaningbedürfnissen neurologischer Patient*innen.

Die Behandlung unserer Patienten erfolgt in einem Team, bestehend aus Ärzt*Innen, Therapeut*Innen und Pflegekräften und hat stets den ganzheitlichen Blick auf die Lebenssituationen der Patient*Innen im Blick, der nicht an den Sektorengrenzen in unserem Gesundheitssystem endet!

Pflege
Die Pflegenden spielen eine besondere Rolle im Rehabilitationsprozess. Neben der Fachkompetenz in neurologisch-neurochirurgischen Krankheitsbildern, Intensivmedizin, Hygiene und Neurorehabilitation müssen sie über eine besondere Sensibilität verfügen. Sie sind oft die primären Ansprechpartner für Patient*Innen und Angehörige und stellen in besonderem Maße den ganzheitlichen Ansatz der Behandlung dar. Sie führen eine aktivierende, therapeutische Pflege durch und fördern die Körperwahrnehmung des Patienten durch verschiedene Verfahren wie die basale Stimulation, Kinästhetik und spezielle Lagerungstechniken. Das Primary Nursing System (Bezugspflege) erleichtert den Patient*Innen die Orientierung und sichert die Kontinuität der Pflegeplanung. Die enge Zusammenarbeit mit allen Therapeut*Innen und den Ärzt*Innen ist ein besonderes Kennzeichen der Rehabilitationspflege.

Ergotherapie
Die Wiedererlangung und der Erhalt der Handlungsfähigkeit im alltäglichen Leben, die größtmögliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit von Hilfe und Hilfspersonen steht im Mittelpunkt der Ergotherapie. Die Behandlung orientiert sich an den wichtigen Alltagsfunktionen und soll Aktivitäten des täglichen Lebens (Essen, Ankleiden, Körperpflege) anbahnen, wennmöglich normalisieren oder Kompensationen mit Patient*Innen und Angehörigen erarbeiten. Die Ergotherapeut*Innen unterstützen die Kontaktaufnahme mit der Umwelt durch eine multimodale Stimulation, durch vertraute Alltagshandlungen wie Waschen und Anziehen. Sie fördern die Wahrnehmung visueller, motorischer, sensorischer und emotionaler Reize. Aus einem breiten Spektrum an Therapiekonzepten wie Affolter und Perfetti, Spiegeltherapie, Snoezelen, Robotikund tiergestützter Therapie erstellen sie einen individuellen Behandlungsplan. Für kognitive Störungen entwickeln sie Trainingsprogramme in Zusammenarbeit mit den Neuropsycholog*Innen.
Musiktherapie
Die Musiktherapie arbeitet bei Patienten mit stimmlichem und instrumentalem Medium, aber auch mit Musikaufnahmen, um Patient*Innen je nach Phase der Erkrankung in ihrer Vigilanz zu stärken, Sprache zu verbessern, die Aufmerksamkeit und Konzentration zu fördern, aber auch um rhythmisiert das Gehen zu fördern. Sie kann beruhigen und seelisch ausgleichen, um eine schwere Erkrankung psychisch besser zu verarbeiten.Dabei führt der therapeutische Weg vom reinen Hören der Musik in Einzelbehandlung über aktives Improvisieren des Patienten in Zweiersitzung (mit Therapeut*in) hin zu Gruppenimprovisationen, um die Patient*Innen wieder in Handlung zu führen. Angehörige werden immer über den Stand der Entwicklung des Patienten informiert und gegebenenfalls in die aktive Musiktherapie mit einbezogen.

Logopädie
Die Logopäd*Innen sind spezialisiert auf die Behandlung schwerer Schluckstörungen und ein individuell angepasstes Trachealkanülenmanagement. Verschiedene Verfahren der Dysphagie-Therapie (u.a. facioorale Therapie nach Kay Coombes) werden regelmäßig durch die spezielle fiberoptische Endoskopie (FEES) evaluiert. Ziele sind die Entwöhnung von der Trachealkanüle und der orale Nahrungsaufbau. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Diagnostik und Therapie der Aphasie, Dysarthrie und Sprechapraxie. Zum Einsatz kommen u.a. technische Verfahren wie die elektrische Stimulation. Für einenKommunikationsaufbau werden bei Bedarf computergestützte Kommunikationshilfen angepasst. Auch hier werden die Angehörigen intensiv angeleitet, einbezogenund unterstützt.

Physiotherapie
Die frühe schrittweise Mobilisation und Aktivierung von schwer betroffenen Patient*Innen nach langer Liegezeit im Koma oder auch nach Schlaganfallstellt besondere Anforderungen an die Physiotherapie dar. Spezialisten mit hoher Fachkompetenz und besonderem Einfühlungsvermögen steht die gesamte Palette der etablierten Methoden (Bobath, PNF, Botulinumtoxin, Redression etc) und der gerätegestützten Verfahren (Erigo, Standy, Motomed, Gangtrainer, Exoskelette) zur Verfügung. Komplementäre Therapien wie Shiatsu und Feldenkrais fördern insbesondere die ganzheitliche Körperwahrnehmung. Jede*r Patient*in erhält ein auf individualisiertes Trainingsprogramm, das regelmäßig eingeschätzt und angepasst wird. Jede Patientin und jeder Patient erhält ein auf individualisiertes Trainingsprogramm, das regelmäßig eingeschätzt und angepasst wird.

Neuropsychologie
Die neuropsychologische Diagnostik ermöglicht die Erfassung bestehender kognitiverStörungen (Hirnleistungsstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen) und ermöglicht so eine spezifische Behandlung. Dazu gehören das Trainieren der Wahrnehmungsfunktionen, Orientierungsfähigkeit, des Gedächtnisses, der Konzentrationsfähigkeit und des Denkvermögens. Eine psychotherapeutische Begleitung im Krankheitsprozess (Gesprächs- und Verhaltenstherapie) steht ebenfalls, wie auch Entspannungs- und Gesprächsgruppen, zur Verfügung. Die Angehörigen werden intensiv in diesen Prozess miteinbezogen und darin geschult, die Verfassung der Patient*Innen zu verstehen, auch wenn diese ihr Befinden nicht gut ausdrücken können. In speziellen Sprechstunden ist Zeit für Fragen und unterstützende Gespräche für die Angehörigen.
Sozialdienst
Die Mitarbeiter*Innen des Sozialdienstes unterstützen Patient*Innen und ihre Angehörigen bei Fragen zu Folgemaßnahmen wie Rehabilitations- und Pflegemöglichkeiten und koordinieren den Kontakt zu Behörden, Einrichtungen und Kostenträgern, um eine optimale Absicherung während der Behandlung und nach der Entlassung aus der Klinik sicherzustellen. Hauptaufgaben sind die sozialrechtliche und psychosoziale Beratung und Begleitung der Patienten und deren Angehörigen. In enger Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal, Therapeuten und Ärzten unterstützen sie Patienten und ihre Angehörigen bei ihrer Entscheidungsfindung und zeigen Möglichkeiten der weiteren Versorgung und Betreuung auf.