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Häufige Krebserkrankungen

Eierstockkrebs

Der Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist eine relativ häufige bösartige Erkrankung der Genitalorgane der Frau. In Deutschland erkranken jährlich knapp 10.000 Frauen.

Die Theorien zur Entstehung von Eierstockkrebs sind fast so vielfältig wie das mögliche histologische Erscheinungsbild. Der Grund ist in dem Umstand zu suchen, dass im Eierstock eine außergewöhnliche Vielfalt verschiedener Gewebstypen „hinterlegt“ ist.

Bekannt als Risikofaktor sind neben dem Alter, der familiären Belastung, hormonellen oder individuellen Stoffwechselfaktoren auch Umweltbedingungen und Ernährungsgewohnheiten. Allerdings lassen sich auch viele Erkrankte keiner Risikogruppe zuordnen.

Auf molekularer Ebene führen die verschiedenen genetischen, hormonellen oder individuellen Stoffwechselfaktoren und Umgebungsfaktoren allein oder in Kombination zu einem gewissen immunologischen Versagen und ermöglichen so ein Krebswachstum.

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Beschwerden

Der Eierstockkrebs entwickelt sich zunächst meistens gänzlich symptomlos oder mit unspezifischen Beschwerden. Bauchschmerzen wechselnder Intensität in Kombination mit Druck- oder Völlegefühl im Bauch, Appetitsschwankungen und Übelkeit sollten aufmerksam registriert und abgeklärt werden.

Spezifischere Beschwerden wie Zunahme des Bauchumfanges, erhebliche Leistungsminderung und Darmentleerungsstörungen treten oft erst in fortgeschrittenen Stadien auf.

Starke Schmerzattacken sind eher selten, können bei Verdrehungen der vergrößerten Eierstöcke oder durch Spannungsschmerz bedingt sein.


Diagnose

Es gibt keine effektive Vorsorgeuntersuchungsmöglichkeit. Weder die vaginale Ultraschalluntersuchung noch Laborbestimmungen konnten bisher diesem Anspruch genügen.

Eine Früherkennung ist daher bei dem recht unspezifischen Beschwerdebild schwierig.

Die Kombination aus aufmerksamer Anamneseerhebung sowie klinischer und sonografischer Untersuchung kann häufig zu einer Verdachtsdiagnose führen. Diese wird dann durch Computer- bzw. Magnetresonanztomografie weiter konkretisiert.

Bei unklaren Befunden sollte immer die auch für ältere Patientinnen wenig belastende Bauchspiegelung Klarheit bringen.

Das klinische und apparative Erscheinungsbild der Grenzformen zum Krebs und des bereits ausgeprägten Krebses sind sehr ähnlich. In der Regel wird die sichere Diagnose erst durch eine Feingewebsuntersuchung während der Operation („Schnellschnittuntersuchung“) gestellt. Daraus erklärt sich, dass es häufig nicht möglich ist, vor der Operation den exakten Operationsumfang zu bestimmen.


Behandlung

An erster Stelle steht hier die adäquate Operation, durch sie wird die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie gelegt. Bei jeder Operation ist es das erklärte Ziel, sämtliche Manifestationen des Eierstockkrebses aus dem gesamten Bauchraum zu entfernen. Das erklärt die Notwendigkeit eines relativ großen Schnittes. Dem Ziel der kompletten Tumorentfernung sind alle Operationsschritte untergeordnet. Bei Ausbreitung des Krebses im Bauchraum kann es notwendig werden, Darmanteile, große Bauchfellabschnitte, Teile der Leber oder auch die gesamte Milz zu entfernen.

Die Operation ist nicht nur der wichtigste Therapieschritt, sondern gibt wertvolle therapierelevante Informationen zum jeweiligen Krankheitsstadium und zu der Tumorbiologie.

Die zweite Säule der Behandlung ist die Chemotherapie. Durch sie sollen verbliebene sichtbare oder nur vermutete Krebsreste vernichtet werden. Die Chemotherapie soll daher zeitnah zur Operation begonnen werden.

Die heute vorhandenen Substanzen sind sehr wirksam bei moderaten Nebenwirkungen. Zusätzlich stehen moderne Medikamente gegen die möglichen Nebenwirkungen zur Verfügung. Daher kann diese Therapie fast ausschließlich ambulant erfolgen.

Die Erkrankung an sich, die tiefgreifenden Veränderungen im Leben sowie die komplexen therapeutischen Maßnahmen stellen eine erhebliche psychische Belastung für die Patientin dar. Eine qualifizierte psychoonkologische Begleitung hat sich daher als sehr sinnvoll erwiesen.


Prognose

Am besten lassen sich Erkrankungen im Anfangsstadium behandeln. Hier werden auch langfristig sehr gute Heilungsergebnisse erreicht.

Ab dem Stadium II sind die postoperativ verbliebene Tumormenge und die konsequent erfolgte Chemotherapie die wichtigsten Faktoren für rezidivfreies Überleben und dauerhafte Heilung. Von Bedeutung sind auch tumorbiologische Merkmale wie der histologische Typ und der Entartungsgrad.


Vorbeugung

Die Langzeitunterdrückung des Eisprungs ist für den Schutz vor der Entwicklung eines Eierstockkrebses durch epidemiologische Studien gut belegt. Dies kann sowohl durch die Einnahme der „Anti-Baby-Pille“ als auch durch Schwangerschaften erfolgen.

Bei nachgewiesener genetischer Belastung (BRCA-Mutation) sollte ab dem 40. Lebensjahr zu einer prophylaktischen Entfernung beider Eierstöcke geraten werden, sie senkt das Erkrankungsrisiko drastisch.

Eine gesunde Lebensweise mit resultierend intaktem Immunsystem sind - wenn auch unspezifisch - sicher mit von Bedeutung. Dazu zählen neben der gesunden Ernährung ausreichende Bewegung und psychische Ausgeglichenheit.

Eine schützende Wirkung verschiedener Nahrungsergänzungsstoffe (Selen), von Vitaminen (hochdosiert Vitamin C) oder pflanzlichen Extrakten (Mistel) ist nicht erwiesen.


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