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Häufige Krebserkrankungen

Gebärmutterkrebs

Es gibt zwei Arten von Gebärmutterkrebs: den Gebämutterhalskrebs und den Gebärmutterschleimhautkrebs. In beiden Fällen möchte man entweder die Frühformen entdecken, oder zumindest das entsprechende Stadium des Krebses vor einer Therapieentscheidung eindeutig diagnostizieren.

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Collumkarzinom)

Ursache

Dieser Krebs und seine Vorstufen werden durch humane Papillomaviren der Hochrisikogruppe („HR-HPV“) erzeugt, welche die Zellen des Gebärmutterhalses infizieren und genetisch verändern. In der Regel entwickelt sich ein Krebs eher langsam, und zwar über seine Vorstufen CIN 1, CIN 2 und CIN 3 zum invasiven Krebs. Dieser wächst in angrenzende Strukturen ein und kann in Blut- oder Lymphgefäße durchbrechen.


Beschwerden

In der Regel keine. Manchmal sogenannte Kontaktblutungen, d. h. Blutungen beim Geschlechtsverkehr.


Diagnose

Die Diagnose wird in einer sogenannten Dysplasiesprechstunde gestellt, in welcher mit dem Mikroskop der Muttermund in verschiedenen Vergrößerungen angesehen wird, wenn ein auffälliger Zell-Abstrich (sog. PAP Abstrich) entdeckt wurde. 
Sollte bereits ein invasiver Krebs vorliegen, werden zusätzlich folgende Untersuchungen durchgeführt:

  • Gynäkologischer Tastbefund
  • Beurteilung des Beckenbindegewebes (Parametrien)
  • Beurteilung des Tumors bei Spekulumeinstellung und Prüfung des Mitbefalls der Scheide
  • Blasenspiegelung
  • Mastdarmspiegelung
  • ggf. CT und MRT

Behandlung

Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Vorstufe oder einer Frühform des Krebses wird der Muttermund unter dem Mikroskop in verschiedenen Vergrößerungsstufen angesehen, und es wird gezielt mit einer Biopsiezange ein wenig Gewebe für die histologische Untersuchung entnommen. 
Bei den Vorstufen CIN 1 und CIN 2 ist nicht einmal eine Konisation (Kegelschnitt aus dem Gebärmutterhals) nötig, ein engmaschiges kontrolliertes, abwartendes Verhalten oder, falls gewünscht, eine Lasertherapie sind in diesen Fällen ausreichend. 
Die Behandlung eines invasiven Krebses erfolgt stadien- und leitliniengerecht. Je nach Stadium kommen zum Einsatz Eingriffe wie:

  • Konisation: Entfernung eines kegelförmigen Gewebsstückes am Gebärmutterhals, in der Regel mit einer Elektroschlinge
  • Einfache Entfernung der Gebärmutter ohne Eileiter und Eierstöcke
  • Laparoskopisch assistierte vaginale Radikal-Operation (LAVRO) mit Entfernung von Lymphknoten im kleinen Becken
  • Abdominale Radikal-Operation (mit Bauchschnitt) mit  Entfernung von Lymphknoten im kleinen Becken
  • Staging-Laparoskopie, d.h. eine Bauchspiegelung, mit der die Ausbreitung des Tumors kontrolliert wird;  Gewebeproben und Lymphknotenentfernungen entlang der Beckengefäße werden durchgeführt.
  • Primäre Radiochemotherapie (Strahlentherapie kombiniert mit Chemotherapie)

Alle Fälle werden bei Vivantes auf der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen, auf welcher auch Vertreter anderer Disziplinen wie Strahlentherapeuten, Hämatoonkologen, Palliativmediziner etc. über eine gemeinsame leitliniengerechte Anschlusstherapie diskutieren. Die Beschlüsse werden schriftlich festgehalten. Vivantes bietet eine onkologische Reha, die ambulant und personenbezogen durchgeführt wird.


Prognose

Bei den Vorstufen bestehen exzellente Heilungschancen (100%). Bei den unterschiedlichen Tumorstadien bietet eine leitlinien-, stadiengerechte und interdisziplinäre Therapie die beste Voraussetzung, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.


Vorbeugung

  • Heutzutage ist es möglich, sich gegen eine HPV-Infektion impfen zu lassen und damit das Krebsrisiko deutlich zu verringern. Die Kosten für diese 3-fach-Impfung werden im Alter von 12 bis 17 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
  • Regelmäßig zur Früherkennung gehen!
  • Raucherinnen haben ein erhöhtes Risiko, dass die Viren ihr aggressives Potential entwickeln können.

Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom, Corpuskarzinom)

Ursache

Dieser Krebstyp tritt bei Frauen nach den Wechseljahren auf. Betroffen sind insbesondere übergewichtige Frauen mit Bluthochdruck und Diabetes, kinderlose Frauen, aber auch Frauen Jahre nach einer Strahlentherapie im Beckenraum.


Beschwerden

Ein Leitsymptom ist die Blutung nach den Wechseljahren.


Diagnose

Im Prinzip dieselbe Diagnostik wie bei Gebärmutterhalskrebs (siehe oben).
Ganz besonders wichtig ist hier der Einsatz des vaginalen Ultraschalls - einer bildgebenden Diagnostik, wodurch die Gebärmutterschleimhaut dargestellt werden kann.
Als erweiterte invasive Diagnostik wird dann mittels Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) die Gebärmutterschleimhaut gezielt entfernt.


Behandlung

Bei feingeweblichem Nachweis des Gebärmutterschleimhautkrebses schließt sich eine stadien- und leitliniengerechte Therapie an. Dabei kommen je nach Stadium folgende Eingriffe zum Einsatz:

  • Einfache Entfernung der Gebärmutter mit Eileitern und Eierstöcken
  • Laparoskopisch-assistierte vaginale Radikal-Operation (LAVRO) mit Entfernung von Lymphknoten im kleinen Becken und entlang der Hauptschlagader
  • Abdominale Radikal-Operation (mit Bauchschnitt) mit Entfernung von Lymphknoten im kleinen Becken und entlang der Hauptschlagader
  • Gelegentlich Entfernen des großen Netzes und/oder des Blinddarms.
  • Staging-Laparoskopie, d.h. eine Bauchspiegelung, mit der die Ausbreitung des Tumors kontrolliert wird; 
  • Gewebeproben und Lymphknotenentfernungen entlang der Beckengefäße werden durchgeführt.
  • Primäre Radiochemotherapie

Prognose

Da Gebärmutterschleimhautkrebs sich meist durch eine atypische Blutung nach den Wechseljahren bemerkbar macht, wird er meist im Frühstadium erkannt und hat dadurch eine sehr gute Heilungschance.


Vorbeugung

  • Regelmäßig zur Früherkennung gehen!
  • Übergewicht aktiv durch Sport und bewusste Ernährung vermeiden.

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