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Prävention

Gesundheitstipp: Herz und Wetter

Viele Menschen sind wetterempfindlich – dies beinhaltet mehr als die allgemeine Wetterfühligkeit bei einem Wetterwechsel. Allein starke Temperaturschwankungen oder aber sehr heiße oder extrem kalte Temperaturen können sich auf das körperliche Wohlbefinden auswirken. Das liegt daran, dass unser Herz-Kreislauf-System unmittelbar auf die Wettereinflüsse reagiert. Ein gesundes und fittes Herz kann extreme Temperaturen oder Schwankungen in der Regel gut verkraften.

Das Herz bei Kälte …

Bei niedrigen Temperaturen und eisiger Kälte verengen sich die Blutgefäße. Dadurch wird beispielsweise die Haut geringer durchblutet, und der Körper verliert weniger Energie. Infolgedessen kann aber der Blutdruck steigen, denn das Herz muss das Blut nun durch einen höheren Widerstand durch den Körper pumpen. Dies kann für Menschen, die bereits unter Bluthochdruck oder einer Herzschwäche leiden, kritisch werden, wenn dadurch der Herzmuskel überlastet wird. Da sich bei Kälte auch die Herzkranzgefäße verkrampfen können, verspüren betroffene Patienten unter Umständen typische Brustschmerzen, die durch die Minderdurchblutung des Herzmuskels ausgelöst werden.

… und bei Wärme

Bei großer Hitze kommt es typischerweise zur gegenläufigen Reaktion. Damit der Körper nicht überhitzt und die Wärme sich staut, weiten sich die Blutgefäße. Zusammen mit dem ebenfalls ausgelösten Schwitzen verliert der Körper einerseits Energie, es kann aber auch der Blutdruck absinken. Infolgedessen wird das Blut langsamer durch den Körper transportiert. Bei hohen Temperaturen kann es daher auch zu Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen kommen, da sich das Blut dort staut und Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe übergeht. 

Temperaturschwankungen und der Kreislauf

Bei starken Temperaturschwankungen und wechselhaftem Wetter muss sich das Herz-Kreislauf-System ständig anpassen. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße, bei Hitze dehnen sie sich aus. Erfolgt die Anpassung nicht schnell genug, kann sich dies in Kreislaufproblemen, wie z. B. Schwindel oder Schwächeanfällen, niederschlagen.

Tipps:

  • Bei körperlicher Anstrengung können sich extreme Temperaturen besonders stark auf das Herz auswirken. Passen Sie Ihr Bewegungspensum daher dem Wetter an: Bei großer Hitze im Sommer sollten Sie körperliche Belastungen am besten auf die frühen Morgenstunden oder den späten Abend verlegen. Bei eisigen Temperaturen sollten Patienten mit bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung körperliche Anstrengungen vermeiden.
  • Wie heißt es doch so schön? Es gibt kein schlechtes Wetter – nur die falsche Kleidung. Passen Sie Ihre Bekleidung an mögliche Temperaturschwankungen an. Hierbei ist das Zwiebelschalenprinzip vorteilhaft: Mehrere dünne Kleiderstücke übereinander gezogen, denen man sich Stück für Stück entledigen kann, ermöglichen eine flexible Anpassung an die Temperaturverhältnisse.

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Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Helmut Schühlen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie, Diabetologie und konservative Intensivmedizin am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum.