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Häufige Krebserkrankungen

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist bei Diagnosestellung zumeist in einem fortgeschrittenen Stadium und bedarf aufgrund des meist schweren Verlaufs einer schnellen Diagnostik und Therapie. Entscheidend für eine rasche Behandlung ist hierbei die interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten medizinischen Fachbereiche. Im Vivantes Tumorzentrum arbeiten alle Spezialisten eng und auf dem neusten Stand der Wissenschaft zusammen. Die Therapie kann sowohl stationär als auch ambulant in unseren Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) mit angeschlossenen Tageskliniken erfolgen.

Ursachen

Die Ursachen, die zur Entstehung eines Bauchspeicheldrüsenkrebses führen, sind komplex und noch nicht vollständig erforscht. Rauchen gilt als einer der herausragenden Risikofaktoren. Patienten mit einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung haben ebenfalls ein höheres Erkrankungsrisiko. Relativ neu entdeckt ist der Zusammenhang zwischen zystischen Veränderungen der Drüse (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) und der Krebsentstehung. Insbesondere Zysten mit mucinösem (schleimigem, zähflüssigem) Inhalt können eine hohe Entartungswahrscheinlichkeit haben.


Beschwerden

Die initiale Erkrankungsphase verläuft häufig asymptomatisch und unspezifisch, weshalb die Tumoren oft erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt werden.

Zu den unspezifischen Symptomen gehören Gewichtverlust, reduzierte Leistungsfähigkeit und Schmerzen im Bereich des Rückens und Oberbauches. Da die meisten Tumoren im Kopf der Bauchspeicheldrüse lokalisiert sind und hier eine enge Lagebeziehung zum Gallengang besteht, gehört eine Gelbverfärbung der Haut (Ikterus) durch Einengung des Gallenganges zu den häufigsten Symptomen bei Diagnosestellung. Durch tumorbedingte Kompression des Magenausganges können Beschwerden wie Übelkeit, Aufstoßen, schnelles Sättigungsgefühl bis hin zum Erbrechen verursacht werden.

Auch ein plötzlich einsetzender Diabetes mellitus kann ein Hinweis auf ein Pankreaskarzinom sein.


Diagnose

Eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauches liefert häufig erste Verdachtsmomente auf das Vorliegen eines Pankreastumors. Bei der Diagnosestellung spielen Schnittbildverfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) die entscheidende Rolle.

Zur Festlegung der therapeutischen Möglichkeiten gehören die exakte Lokalisierung des Tumors und dessen Beziehung zu Nachbarorganen und den wichtigen Blutgefäßen des Oberbauches.

Durch eine Endoskopie (Spiegelung) kann man bis in den Zwölffingerdarm gelangen und von dort eine Darstellung der Gallen- und Bauchspeicheldrüsengänge ermöglichen (ERCP). Mit diesem Verfahren können Engstellungen der Gallengänge vorübergehend überbrückt oder geweitet werden (Stenteinlage). Durch eine endoskopische Ultraschalluntersuchung sind in unklaren Fällen zusätzliche Informationen zu erzielen.


Behandlung

Die einzige kurative Chance besteht in einer vollständigen Entfernung des Tumors durch eine Operation. Bauchspeicheldrüsenresektionen sind relativ ausgedehnte Operationen mit einem vergleichsweise hohen Operationsrisiko. Die Möglichkeiten der Operation müssen daher vorher sorgfältig geprüft werden. Neben dem Tumorstadium (Ausschluss von Metastasen, lokale Entfernbarkeit) spielt dabei auch der Allgemeinzustand des Patienten eine entscheidende Rolle.


Behandlungsmöglichkeiten
  • Diagnostik, Therapie und Nachsorge
  • Alle Formen von Chemotherapie; adjuvant, remissionsinduzierend und palliativ
  • Radio- / Chemotherapie (simultane Strahlen- und Chemotherapie)
  • Endoskopische interventionelle Verfahren (z.B. endoskopische Gallengangsdrainage/Stent)
  • Radiologische interventionelle Therapien, z.B. irreversible Elektroporation (IRE) („NanoKnife“)
  • Tumorchirurgie der Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
  • Feinnadel-Histologien (Gewinnung von Tumorgewebe)
  • Schmerztherapie
  • Palliativmedizinische Behandlung
  • Möglichkeit der Behandlung im Rahmen von klinischen Studien
  • Nuklearmedizinische Behandlung (wie z.B. Peptidrezeptor-Radiotherapie)     

Prognose

Die Prognose des Bauchspeicheldrüsenkrebses ist im Allgemeinen nicht gut. Nur frühe Tumorstadien können dauerhaft durch die Resektion geheilt werden.

Die Resektion der Bauchspeicheldrüse wird im Wesentlichen gut toleriert. Eine Unterversorgung mit Verdauungsenzymen kann nach der Operation durch die Einnahme von Enzymen in Tablettenform ausgeglichen werden. Sollte sich nach der Operation eine Blutzuckerregulationsstörung einstellen, ist auch diese heute relativ unproblematisch behandelbar.


Vorbeugung

Eine gesunde Lebensweise und insbesondere das Nichtrauchen sind wichtige vorbeugende Maßnahmen. Sollten im Rahmen von Untersuchungen zufällig Zysten an der Bauchspeicheldrüse festgestellt werden, so sollte ein Spezialist aufgesucht werden, um eine individuelle Einschätzung und Beratung bezüglich des Krebsrisikos durchzuführen.


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