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Häufige Krebserkrankungen

Darmkrebs

Darmkrebs tritt überwiegend im Dickdarm (Kolonkarzinom) und Mastdarm (Rektumkarzinom) auf. Eine Krebserkrankung des Dünndarmes ist sehr selten, ebenso wie die der Afterregion (Analkarzinom).

Darmkrebs ist in Deutschland bei Frauen wie Männern die zweithäufigste Krebserkrankung. Oft geht diese aus einem vorerst gutartigen Geschwulst hervor, das im Laufe der Zeit entartet. Durch regelmäßige Vorsorge (Koloskopie) können die frühen Vorstufen des Darmkrebses oft rechtzeitig entdeckt und entfernt werden. Im Falle der Diagnosestellung einer Darmkrebserkrankung wird eine entsprechende Umfelddiagnostik (Staging) durchgeführt. Die dabei erhobenen Befunde sind maßgeblich für die Erstellung des jeweiligen Therapieplanes. Beim Fehlen von Fernmetastasen wird beim Dickdarmkrebs und dem Mastdarmkrebs im oberen Drittel des Mastdarmes die primäre Entfernung des Tumors durch eine onkologische Resektion (Entfernung des erkrankten Darmabschnittes und seines Lymphabflussgebietes) durchgeführt. In manchen Fällen wird dann postoperativ eine Chemotherapie ergänzt (adjuvante Chemotherapie). Beim Mastdarmkrebs der unteren zwei Drittel wird in vielen Fällen der onkologischen Resektion eine kombinierte Bestrahlungs- und Chemotherapie vorangestellt (sogenannte neoadjuvante Radio-/Chemotherapie).

Im Unterschied zu vielen anderen Tumoren können Dick- und Mastdarmkrebspatientinnen und -patienten auch beim Nachweis von Fernmetastasen (vor allem Leber- und Lungenmetastasen) noch operiert werden, wenn auch die Metastasen komplett entfernt werden können. Sollte dies nicht mehr möglich sein, muss eine zusätzliche oder alleinige (palliative) Systemtherapie erfolgen. Neben der klassischen Chemotherapie kommen hierbei auch zunehmend zielgerichtete Therapien zum Einsatz. Die Behandlungen können sowohl stationär als auch ambulant in unseren Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) erfolgen.

Das Wichtigste zum Schluss:

Die Darmspiegelung ist die beste und wichtigste Maßnahme zur Früherkennung von Darmkrebs. Sie sollte von allen Personen mit durchschnittlichem Risiko ab dem 50. Lebensjahr wahrgenommen werden.

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Beschwerden

Unspezifischen Zeichen sind unregelmäßig werdende Darmentleerung, Appetitlosigkeit, Leistungsknick, unklare Gewichtsabnahme und Erschöpfungszustände; sie sind immer dann abzuklären, wenn sie nicht durch andere Ursachen wie z.B. einen aktuellen Infekt erklärt werden können.

Eine ärztliche Abklärung sollte weiterhin bei Änderungen der Stuhlbeschaffenheit, Blutbeimengungen im Stuhl und Wechsel von Verstopfung und Durchfall erfolgen.

Schmerzen von dumpfer, krampfartiger Qualität können dann auftreten, wenn es zu Passagestörungen der Nahrung kommt.


Diagnose

Die komplette Darmspiegelung hat die Häufigkeit von Darmkrebs gesenkt und die Therapieaussichten durch Entdeckung früherer Krebsstadien außerordentlich verbessert.

Hierbei gefundene Polypen können oft vollständig entfernt und so ein beginnendes Krebswachstum bereits bei der Untersuchung verhindert werden.

Jeder entfernte Polyp oder die aus ihm entnommene Probe wird feingeweblich (histologisch) untersucht. Diese Untersuchung wird in einem Institut für Pathologie durchgeführt; sie ist obligate Voraussetzung jeder Therapie.

Als Karzinome gelten atypische Zellformationen mit für Krebs typischen Veränderungen. Je nach Eindringtiefe in die Schichten der Darmwand wird zwischen verschiedenen Stadien unterschieden.

Befindet sich eine bösartige Geschwulst im Enddarm (also innerhalb der letzten 16 cm), so kann mit einer Ultraschallsonde die Tiefeninfiltration beurteilt werden.


Wie erkennt man, ob der Krebs bereits Tochterabsiedelungen (Metastasen) gebildet hat?

Hier kommen bildgebende Verfahren wie die Computer-Tomografie(CT) zum Einsatz. Mit modernen CT-Geräten kann in zwei Minuten der gesamte Körperstamm (Brustkorb und Bauchhöhle) auf mögliche Metastasen hin untersucht werden.

Beim Enddarmkrebs hat sich in neuesten Studien die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) unter Einsatz besonderer Techniken als überlegen gezeigt. Diese Methode kann besser die Grenzschicht zu Nachbarorganen darstellen, an der sich moderne Chirurgie orientiert. Immer wenn der Tumor an diese Grenze herangewachsen ist, sollte vorher bestrahlt werden. In allen Vivantes-Kliniken wird beim Mastdarmkrebs die MRT von spezialisierten Röntgenärzten durchgeführt.


Behandlung

  • Diagnostik, Therapie und Nachsorge
  • Minimalinvasive laparoskopische Chirurgie
  • Roboterassistierte minimalinvasive Chirurgie
  • Offene Chirurgie; Multivisceralresektionen; Metastasenchirurgie an Leber und Lunge
  • Transanale Operationsverfahren ( TME, TATME)
  • Alle Formen von Chemotherapie; adjuvant, remissionsinduzierend und palliativ
  • Immuntherapie
  • Zielgerichtete Therapie
  • Radio / Chemotherapie (simultane Strahlen- und Chemotherapie) 
  • Radiologische interventionelle Therapien (z.B. Radiofrequenzablation, Chemoembolisation)
  • Feinnadelaspirationszytologien (Punktion von Körperhöhlen) 
  • Schmerztherapie
  • Palliativmedizinische Behandlung
  • Möglichkeit der Behandlung im Rahmen von klinischen Studien            

Besonderes

  • Operative Zytoreduktion und HIPEC (Hypertherme Intraperitoneale Chemotherapie)

Prognose

Die Aussichten auf Heilung sind abhängig vom Stadium, in dem sich die Darmkrebserkrankung befindet. Sind bösartige Tumoren noch auf die Schleimhaut beschränkt und werden diese komplett entfernt, so liegt die Überlebensrate bei über 90 %. Hat die Geschwulst die Muskelschicht erreicht, muss in einer dem Standard entsprechenden radikalchirurgischen Operation die Geschwulst mit ihrem Lymphabstromgebiet entfernt werden. Findet der Pathologe im hierbei entfernten Gewebe und in den untersuchten Lymphknoten keine Krebszellen, so liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei 80%, andernfalls ist mit einer Heilungsrate von 60 % zu rechnen. Sind  Krebszellen bereits in andere Organe wie Leber, Lunge oder weiter entfernt liegende Lymphknoten des Bauchraums vorgedrungen (Fernmetastasen), sinkt die Heilungsrate auf 20 bis 40 %.


Vorbeugung

Der sporadisch, d. h. nicht erblich bedingt auftretende Darmkrebs scheint mit den Lebensgewohnheiten der westlichen Industrieländer verknüpft zu sein.

Das Darmkrebsrisiko lässt sich durch regelmäßige körperliche Aktivitäten, bei Übergewicht durch Gewichtsreduktion, durch Entwöhnung vom Rauchen sowie Abstinenz von übermäßigem Alkoholkonsum verringern. Auch eine Ernährungsumstellung ist sinnvoll. So senkt eine ballaststoffreiche Ernährung (30 g/Tag) mit höherer Zufuhr von Gemüse und Obst das Risiko für Darmkrebs. Eine folsäure- und kalziumreiche Ernährung hat ebenfalls einen vorbeugenden Effekt. Die Einnahme von Mikronährstoffen oder Medikamenten sind dagegen nicht vorbeugend wirksam und werden daher nicht empfohlen.


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