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Häufige Krebserkrankungen

Hautkrebs

Die Häufigkeit von Hauttumoren ist seit Jahren deutlich steigend. Hierbei handelt es sich bei den Basalzellkarzinomen und Plattenepithelkarzinomen um die häufigsten semimalignen bzw. malignen Tumoren überhaupt.

Die Inzidenz des Basalzellkarzinoms liegt derzeit bei mind. 100 Neuerkrankungen / 100.000 Einwohner pro Jahr, die Inzidenz des Plattenepithelkarzinoms bei 30-40 / 100.000 Einwohner pro Jahr. Das maligne Melanom wiederum ist ein oft frühzeitig streuender maligner Tumor, der verantwortlich für >90% aller Sterbefälle an Hautkrebs ist. Laut Deutschem Krebsregister betrug die Anzahl der Neuerkrankungen 2012 26 / 100.000 Einwohner pro Jahr; für 2016 werden 30 Erkrankungsfälle / 100.000 Einwohner / Jahr prognostiziert. Die Inzidenz hat sich seit den 1980er Jahren verdreifacht und mit Einführung des gesetzlichen Hautkrebs-Screenings im Jahr 2008 einen sprunghaften Anstieg erlebt.

Ursachen & Symptome bei Hautkrebs

Ursachen

Beim malignen Melanom – im Volksmund auch „schwarzer Hautkrebs“ oder kurz „Melanom“ genannt – handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten) ausgeht.

Ungefähr 70 % der Melanome entstehen auf unauffälliger Haut, der Rest auf schon vorbestehenden Nävi, den so genannten „Leberflecken“. Des Weiteren gibt es noch selten Tumormanifestationen außerhalb des Hautorgans. So können z. B. Melanome auch im Bereich des Auges oder Darms auftreten.

Hinsichtlich der Fallzahlen ist das maligne Melanom der weltweit am schnellsten zunehmende Tumor. In Deutschland erkranken jährlich knapp 20 von 100.000 Einwohnern pro Jahr. Bei dunkelhäutigen Menschen ist der Tumor sehr viel seltener zu finden, besonders häufig hingegen in Australien mit 60 von100.000 Einwohnern pro Jahr.

Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.
Die Sterblichkeit liegt bei ca. 20 % aller Fälle, auch abhängig vom Typ des Tumors. Dieser Wert hat sich in den letzten Jahrzehnten durch bessere Früherkennung und Therapiemöglichkeiten deutlich gebessert.


Risikofaktoren

  • Genetische Vorbelastung: viele Melanome in der Familie, sehr viele und große Nävi in der Familie
  • Sehr große Nävi und atypische Nävi
  • Immunschwäche
  • Die lebenslange UV-Licht-Exposition; viele bzw. schwere Sonnenbrände in der Kindheit; Hellhäutige, die hohen UV-Konzentrationen  ausgesetzt sind, z. B. äquatornahe Lebensräume, Australien

Symptomatik

Das Aussehen von Melanomen kann sehr unterschiedlich sein und ist wesentlich vom Typ des Tumors abhängig. Meistens ist es ein zuerst in der Fläche, dann knotig wachsender, tiefbrauner bis nahezu schwarzer, selten völlig pigmentfreier Pigmentfleck oder Knoten. Dieser kann sich z. B. auch aus vorbestehenden Nävi entwickeln.

In späteren Stadien oder bei schnellem Wachstum kann es zu Blutungen aus dem Herd kommen.

Um als Laie einen auffälligen Pigmentfleck zu beurteilen, bietet sich die „ABCDE-Regel“ an.

  • A    Asymmetrie: Kann man eine Spiegelachse in den Fleck legen?
  • B    Begrenzung: Ist der Rand scharf begrenzt?
  • C    Colorierung: Ist der Fleck einheitlich gefärbt?
  • D    Durchmesser: Ist der Fleck kleiner als 5mm?
  • E    Erhabenheit: Ist der Fleck flach?

Wenn man zwei Kriterien mit „Nein“ beantworten kann, sollte man sich an einen Hautarzt wenden. In jedem Fall aber, wenn einem ein Fleck „komisch“ vorkommt.


Diagnostik

Bei einem auffälligen Pigmentfleck stehen die auflichtmikroskopische Untersuchung sowie die klinische Einschätzung des Hautarztes an erster Stelle. Des Weiteren können hochauflösende Ultraschalluntersuchungen der Läsion sowie Laboruntersuchungen von speziellen Tumormarkern in bestimmten Fällen hilfreich sein.

Die letzte Gewissheit über Eigenschaften des Tumors gewinnt man jedoch erst in der mikroskopischen Untersuchung nach Entfernung oder Probenentnahme des Tumors.

Bei Verdacht auf weitere Ausbreitung oder Bildung von Metastasen kommen noch weitere bildgebende Verfahren, wie z. B. Ultraschall, Röntgen und Computertomographie zum Einsatz. Je nach Tumorstadium kommt eine operative Lymphknotendiagnostik zum Einsatz, siehe Therapie.


Therapie

Behandlungsmethoden

  • Diagnostik, Therapie und Nachsorge
  • zielgerichtete Therapieformen
  • Immuntherapien
  • Chemotherapie
  • Radio- / Chemotherapie (simultane Strahlen- und Chemotherapie)
  • Radiologische interventionelle Therapien (z.B. Radiofrequenzablation, Chemoebolisation)
  • Feinnadelaspirationszytologien (Punktion von Körperhöhlen)
  • Schmerztherapie
  • Palliativmedizinische Behandlung
  • Möglichkeit der Behandlung im Rahmen von klinischen Studien    

Je nach Tumorstadium, welches von der Tumordicke, eventuellem Lymphknotenbefall und möglicher Metastasierung abhängt, wird die Therapie individuell angepasst. An erster Stelle steht die Operation des Tumors.

Hier wird, abhängig vom Tumorstadium, das Melanom entfernt und ein entsprechender Sicherheitsabstand zwischen 0,5 und 2 cm zum Tumor gewählt, stets natürlich abhängig von den lokalen Gegebenheiten.

Bei bereits erfolgter Metastasierung in lokale Lymphknoten werden die entsprechenden Lymphknotenstationen chirurgisch entfernt. Bei noch operabler Metastasierung in Organe steht auch hier die Operation therapeutisch an erster Stelle.

Sollten Metastasen nicht mehr operabel sein, folgt die nächste Stufe der Therapie – die Chemotherapie. Hierbei kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, die die Melanomzellen zum Absterben bringen sollen.

Neben den oben genannten Therapeutika stehen uns – je nach Tumorstadium – noch immunsystem-modellierende und -stärkende Substanzen zur Verfügung, die wir adjuvant (=unterstützend) zur Therapie anbieten.


Leistungen des Tumorzentrums

Die spezialisierten Hautklinken des Vivantes Tumorzentrums, sowie die medizinischen onkologischen Abteilungen garantieren hierbei für eine Therapie auf dem neusten Stand der Wissenschaft. Therapien können sowohl stationär als auch ambulant in unseren Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) mit angeschlossenen Tageskliniken erfolgen.


Vorbeugung

Vor allem Menschen mit heller Haut und blonden Haaren bekommen meist sehr schnell einen Sonnenbrand. Bräune ist von kurzer Dauer. Falten und Hautkrebs gehören zu den bleibenden Langzeitschäden.


So schützen Sie sich wirksam

  • Richtige Kleidung wählen und Kopfbedeckung (Hut) für „Sonnenterrassen“ wie Wangen, Nasen, Ohren, Glatze, Schläfen und Lippen tragen
  • Intensive Mittagssonne (12 bis 16 Uhr) meiden
  • Babys und Kleinkinder unter 3 Jahren nicht direkt der Sonne aussetzen
  • Während des Sonnenbads wiederholt Sonnenschutzmittel ab Lichtschutzfaktor 30in ausreichender Menge verwenden.

Zur weiteren Vorbeugung ist in erster Linie die Untersuchung des gesamten Hautorgans bei eine*r Hautärzt*in wichtig!

Hautkrebs-Klinik in Berlin

Tumor-Lotse

Wir weisen Ihnen den Weg.
Unser Tumor-Lotse vermittelt Ihnen die richtigen onkologischen Ansprechpartner bei Vivantes.

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Onkologische Zentren

Behandelnde Kliniken finden Sie in unseren Onkologischen Zentren des Tumorzentrums.

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