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Unterstützende Maßnahmen

Dammriss und Dammschnitt

Dammriss

Während der Geburt kann es zu einem sogenannten Dammriss kommen. Das als „Damm“ bezeichnete Gewebe zwischen Vulva und dem After wird während der Geburt insbesondere durch den Kopf des Kindes stark belastet, ist aber bei jeder Frau unterschiedlich elastisch. Ist das Gewebe schwach oder lässt es sich schlecht dehnen, so kann es während des Geburtsvorgangs leichter einreißen.

Neben der grundsätzlichen Elastizität des Gewebes tragen auch die Größe des Kindes oder die Dauer des Geburtsvorgangs zur Wahrscheinlichkeit eines Dammrisses bei. Das Risiko ist demnach höher, wenn das Ungeborene einen sehr großen Kopf hat oder die Entbindung schneller verläuft, als sich das Gewebe dehnen kann. In der Regel bekommt die Frau während der Geburt hiervon selbst wenig mit und verspürt auch keine direkten Schmerzen. Im Anschluss an die Entbindung muss die Wunde versorgt werden.

Handelt es sich um einen leichten Riss, verheilt das Gewebe meist von alleine und muss nicht vernäht werden. Wenn zusätzlich die Muskulatur oder der Darm betroffen sind, wird die Wunde unter lokaler Betäubung schichtweise vernäht. In jedem Fall können sich Mutter und Baby jedoch erst einmal kennenlernen, und das Kind kann angelegt werden, bevor der Damm versorgt wird.

Einem Dammriss kann teilweise vorgebeugt werden. Regelmäßige Massagen schon während der Schwangerschaft machen den Damm geschmeidiger und dehnbarer. Empfehlenswert ist hierfür ein Öl, das frei von Parfümierungen oder Aromen, aber reich an Vitamin E ist, z. B. Weizenkeimöl oder reines Nussöl. Dieses sollte ab der 36. Schwangerschaftswoche ein- bis zweimal täglich in das Dammgewebe einmassiert werden.

Auch schonende Gebärpositionen wie Stand oder Hocke entlasten den Damm und machen ihn weniger anfällig für Risse. Zusätzlich kann auch ein erfahrener Geburtshelfer mithilfe einer speziellen Grifftechnik das Risiko eines Dammrisses verhindern.

Dammschnitt (Episiotomie)

Bei einem Dammschnitt wird das Gewebe zwischen Vulva und After mit einem 2 bis 8 cm langen Schnitt gezielt durchtrennt. Dieser Eingriff kann aus unterschiedlichen Gründen notwendig sein, beispielsweise um einem unkontrollierbaren tieferen Riss des Damms vorzubeugen. Auch in Fällen, bei denen sich der Geburtsprozess in die Länge zieht und das Kind gefährdet ist oder der Damm durch eine Steiß- oder Saugglockenentbindung besonders belastet ist, wird der Schnitt durchgeführt. Das Gewebe wird dabei während des Höhepunktes der Wehen durchtrennt, dann ist es besonders gedehnt und schmerzunempfindlich. Ähnlich wie bei einem stärkeren Dammriss wird die Wunde nach der Entbindung unter örtlicher Betäubung vernäht.

Während der Dammschnitt noch vor einigen Jahren ein Routineeingriff war, wird diese Methode heute mit mehr Zurückhaltung angewandt. Der Grund hierfür ist unter anderem die Feststellung, dass das an „günstigen“ Stellen natürlich gerissene Gewebe besser heilt, der Beckenboden weniger geschwächt wird und anschließende Schmerzen gemindert werden.

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