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Für Angehörige

Tipps für Eltern auffälliger Kinder & Jugendliche

Auch Kinder und Jugendliche können bereits psychische Probleme und Erkrankungen haben. Nach der neuesten Untersuchung in Deutschland durch das Robert-Koch-Institut (KIGGS-Untersuchung) zeigen bis zu 20 % aller Kinder und Jugendlichen einmal während ihres Aufwachsens Verhaltensauffälligkeiten und psychische Probleme, ca. 6 % der Kinder sind kinder- und jugendpsychiatrisch behandlungsbedürftig krank.

Entwicklung psychischer Störungen

Generell geht man bei der Entstehung von psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter davon aus, dass eine Vielzahl von Faktoren zum Auftreten beiträgt. Dazu gehören sowohl biologische Faktoren (z.B. genetische Aspekte) wie auch soziale Faktoren und psychische Faktoren. Man nennt dies das sogenannte bio-psycho-soziale-Modell. Typischerweise treten bei Kindern und Jugendlichen psychische Störungen insbesondere an sogenannten „Entwicklungsschwellen“ auf. Mit Entwicklungsschwellen ist zum Beispiel der Eintritt in den Kindergarten, der Schulbeginn, der Wechsel auf eine andere Schule, der Beginn der Pubertät und Ähnliches gemeint. Diese Schwellen können von Kindern und Jugendlichen gemeistert werden, was zu ihrem Selbstbewusstsein beiträgt, oder sie können aufgrund unterschiedlichster Faktoren daran scheitern, was dann zur Entwicklung psychischer Störungen beitragen kann.

Offenheit und Aufklärung

Wichtig ist bei psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen, dass diese immer noch schambesetzt sind, sowohl für die Kinder und Jugendlichen selbst, als auch für das Umfeld, insbesondere die Eltern. Gerade Eltern und Angehörige machen sich oft Vorwürfe, etwas falsch gemacht zu haben. Dabei ist klar zu stellen, dass sich psychische Erkrankungen niemand ausgesucht hat, und auch meist keiner an einer psychischen Erkrankung schuld ist. Daher ist es in der Therapie und bei der Diagnostik wichtig, offen über die Probleme sprechen zu können und darüber aufzuklären, dass psychische Probleme Erkrankungen wie jede andere Erkrankung auch sind.

Generell können die meisten Erkrankungen, die auch im Erwachsenenalter auftreten, auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Darüber hinaus gibt es auch eine Reihe typischer Erkrankungen, die vornehmlich im Kindes- und Jugendalter auftreten. Dies beginnt bei den sogenannten Ausscheidungsstörungen (also dem Einnässen und Einkoten), betrifft die autistischen Störungen, die Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Störung, sogenannte Tic-Störungen aber auch Verhaltensphänomene wie die Störung des Sozialverhaltens, bei der Kinder sich dauerhaft nicht an Regeln halten und andere verletzen, früh Alkohol oder Drogen konsumieren und den Schulbesuch verweigern.

Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis beginnen typischerweise im Jugendalter und der Adoleszenz. Hier widmet sich die Forschung verstärkt der Früherkennung spezifischer Symptome. Ebenfalls treten im Jugendalter gehäuft depressive Störungen, Essstörungen oder auch Angststörungen auf. Angststörungen bei Jugendlichen und Erwachsenen haben oft Vorläufer bereits in der Kindheit, so können manche Kinder aus Angst, den Eltern könnte etwas passieren nicht zur Schule gehen.

Sorgfältige Diagnostik

Wichtig bei allen psychischen Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter ist eine sorgfältige Diagnostik, die neben Erhebung der Vorgeschichte die Erfassung der aktuellen Symptomatik beinhaltet und oft auch den wichtigen Lebensraum von Kindern, die Schule, mit in die Diagnostik miteinbezieht. Zur Diagnostik gehören heute auch standardisierte Testverfahren, Fragebögen und eine Intelligenztestung. Das Spektrum der therapeutischen Möglichkeiten reicht von Beratung und Psychoedukation bis hin zur Psychotherapie und/oder medikamentösen Therapie. Oftmals ist bei schwereren Störungsbildern mit entsprechender psychosozialer Belastung im häuslichen Umfeld auch eine Maßnahme im Sinne der Rehabilitation durch unterschiedlichste Jugendhilfeangebote (Einzelfallhelfer, Familienhelfer oder ähnliches) über das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) notwendig. Sehr wichtig ist die starke Einbeziehung der Familie auch bei allen therapeutischen Maßnahmen, da niemals bzw. in den seltensten Fällen das Kind oder der Jugendliche allein therapiert wird, sondern entsprechend dem Entwicklungsmodell der psychischen Störungen auch das Umfeld in die Therapie miteinbezogen wird.

Die Krise bewältigen

Eine Krise erkennen

Unter einer Krise wird der Verlust des seelischen Gleichgewichts verstanden. Der Mensch wird mit Lebensumständen konfrontiert, die er im Augenblick nicht bewältigen kann.

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