
Schuldistanz
Viele Fehltage in der Schule: Ein häufiges Problem
Schuldistanz oder eine hohe Anzahl von Fehltagen in der Schule sind ein weit verbreitetes und häufiges Problem über alle Altersstufen und in allen Schulformen. Einzelne Fehltage in der Schule aufgrund von akuten Infekten oder aus anderen körperlichen Gründen kommen öfter vor und sind vermeintlich unbedenklich. Allerdings ist bei Fehlzeiten über 20 Tagen pro Schulhalbjahr von einem hohen Gefährdungspotential im Hinblick auf Chronifizierung bzw. weiterer Ausweitung einer Schuldistanz auszugehen und bei Fehltagen über 40 pro Schulhalbjahr spricht man von einer gravierenden Form der Schuldistanz, die Konsequenzen erfordert.
In den meisten Fällen kein Schwänzen
Häufig wird von der Umwelt die Schulversäumnis als "Faulheit" oder "unsoziales Verhalten" eingeschätzt, so dass dieses Verhalten von Außen häufig negativ bewertet wird und für die Betroffenen die Rückkehrversuche in die Schule somit noch schwieriger werden. Wichtig ist daher zu wissen, dass es sich in den allermeisten Fällen nicht um ein Schulschwänzen im Sinne von Schulunlust handelt, sondern dass es in über 80% der Fälle häufig um emotionale Störungen, wie Trennungsängste, soziale Ängste oder andere Angststörung sowie Depressionen handelt und/oder auch eine hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens vorliegt. Somit sind meist kinder- und jugendpsychiatrische Störungen im Hintergrund, die sich nach Diagnostik der Störung gut behandeln lassen.
Unsere Empfehlung ist daher bei einer gravierenden Häufung von Fehltagen in der Schule (mehr als 21 Tage pro Schulhalbjahr) nach Ausschluss einer organischen Störung einen niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiater oder unsere Institutsambulanz im Hause zur Beratung aufzusuchen.