Am 6. Mai wird das Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen des Kindes- und Jugendalters Berlin eröffnet. Das Zentrum besteht aus kooperierenden Angeboten der Vivantes Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Friedrichshain, des Klinikums Neukölln und der Hilfseinrichtung DRUGSTOP des KARUNA - Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not International e.V.
Es ist das Ergebnis langjähriger gemeinsamer Erfahrungen in der engen Zusammenarbeit zwischen den Partnern. Hier treffen sich suchtmedizinische Strukturen für Jugendliche mit spezifischen Suchtangeboten in der Jugendhilfe.
Ein erheblicher Anteil Jugendlicher in Berlin konsumiert psychotrope Substanzen - d.h. Drogen, die auch Auswirkungen auf die Psyche haben können. Neben Cannabis stellen synthetische Drogen eine zunehmende Gefahr dar.
Christine Köhler-Azara, Drogenbeauftragte des Landes Berlin: "Drogenmissbrauch und -abhängigkeit sind für Heranwachsende ein großes Risiko. Häufig führt dieser dazu, dass Jugendliche in der Schule scheitern und sozial ins Abseits geraten. Ich freue mich sehr, dass mit dem Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen des Kindes- und Jugendalters Berlin ein überbezirkliches Angebot für diese Zielgruppe geschaffen werden konnte."
Prof. Dr. Michael Kölch, Chefarzt der Vivantes Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Vivantes Klinikum im Friedrichshain und Vivantes Klinikum Neukölln: "Gerade in der Jugend können psychische Erkrankungen sowohl Ursache, wie Folge des Drogenkonsums sein. Gleichzeitig sind Jugendliche von Lehrern, Eltern oder Ärzten in dieser Phase schwer zu erreichen und zum Verzicht auf den Missbrauch zu motivieren. Die Langzeitfolgen können aber schwerwiegend sein, auch weil sich das Gehirn noch entwickelt. Umso wichtiger ist es, dass es eng aufeinander abgestimmte Hilfsangebote gibt."
Jörg Richert, Geschäftsführer KARUNA Zukunft für Kinder und Jugendliche International e.V.: "Wir haben täglich mit Jugendlichen zu tun, die dringend niedrigschwellige Angebote benötigen. Was für andere Kinder ihres Alters selbstverständlich ist, müssen sie sich erst erarbeiten: Ein Dach über dem Kopf, ein Schulabschluss, ein eigenverantwortliches und gesundes Leben ohne Drogen. Das Zentrum ist ein wichtiger Schritt, um ihnen und ihren Familien dabei zu helfen."
Die mit dem Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen des Kindes- und Jugendalters Berlin und dem KARUNA Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not International e.V. etablierte Versorgungskette ermöglicht es, die Jugendlichen frühzeitig zu erreichen und mit intensivmedizinisch-therapeutischer Behandlungen zu begleiten.