Das Vivantes Klinikum Hellersdorf wird am morgigen Mittwoch mit dem MRE-Qualitätssiegel* des MRE-Netzwerkes Berlin als „aktives Krankenhaus im Netzwerk zur Prävention nosokomialer Infektionen und Antibiotikaresistenzen“ ausgezeichnet.
Das Vivantes Klinikum Hellersdorf nimmt als eines der ersten Krankenhäuser in Berlin am Projekt zur Vergabe eines Qualitätssiegels des Berliner MRE-Netzwerkes teil. Dabei geht es u.a. darum, durch vorbildliche Hygiene die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen und Infektionen mit gefährlichen, multiresistenten Keimen wie MRSA zu verhindern.
Verliehen wird das Siegel vom Berliner MRE-Netzwerk für 2 Jahre, und muss somit immer wieder "neu erarbeitet" werden. Die Einhaltung der Kriterien überprüft das Gesundheitsamt jährlich. Im Vergleich zu ähnlichen Projekten in anderen Bundesländern beinhaltet das Berliner MRE-Siegel einen weitreichenderen Anforderungskatalog von zu erfüllenden Kriterien. Einzusehen sind die Kriterien auf der Webseite des Gesundheitsamtes Marzahn-Hellersdorf/MRE-Netzwerk.
Das Siegel dokumentiert, dass durchweg hohe Hygienestandards eingehalten werden. Kriterien sind unter anderem eine ausreichende Zahl von Hygienefachpersonal, die Untersuchung von Risikopatienten auf MRSA-Keime bereits bei der Aufnahme, eine entsprechende Datenanalyse sowie Schulungs- und Präventionsmaßnahmen.
Axel Gerlach, Geschäftsführender Direktor des Vivantes Klinikums Hellersdorf fasst zusammen: "Wir freuen uns und sind sehr stolz, dieses Qualitätssiegel zu erhalten, denn wir setzen schon seit Jahren alles daran, in Sachen Hygiene eine Vorreiterrolle einzunehmen. Das Siegel ist eine sichtbare Anerkennung für unsere Bestrebungen, unsere Patientinnen und Patienten wirksam von Infektionen zu schützen und damit ihre Sicherheit zu erhöhen."
Hygienefachkraft Bärbel Franz vom Vivantes Klinikum Hellersdorf erklärt, was sich verändert hat: "Unser Klinikum hat im Zuge der Mitgliedschaft im MRE-Netzwerk konkrete Maßnahmen getroffen. Beispielsweise kontrolliere ich die Isolierzimmer auf den Stationen regelmäßig. Darüber hinaus ist in unserem Klinikum einheitlich geregelt, dass jeder Mitarbeiter (Pflegepersonal und Ärzte) zweimal jährlich oder aus aktuellem Anlass, zu Hygienefragen geschult wird. Diese Schulungen müssen in einem Hygienepass hinterlegt sein. Wird im stationären Bereich über Investitionen oder neue Ausstattungen, wie etwa Verbands,- oder Pflegewagen, diskutiert, habe ich als Hygienefachkraft Mitspracherecht."
Das Vivantes Klinikum Hellersdorf überprüft regelmäßig seine Hygienestandards und nimmt aktiv am Austausch des MRE-Netzwerkes teil. Gegründet wurde das Berliner Netzwerk 2008 als Umsetzung des Auftrages der Gesundheitsministerkonferenz 2006 von Vertretern der Berliner Gesundheitsämter, der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, des Landesamtes für Gesundheit und Soziales und den regionalen Akteuren des Gesundheitswesens u.a. aus Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Laboren sowie niedergelassenen Ärzte.
Dr. Sina Bärwolff, Fachärztin für Hygiene, Umweltmedizin und Öffentliches Gesundheitswesen sowie aktuell Leiterin des Gesundheitsamtes im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg initiierte und koordinierte das Pilotprojekt erfolgreich im Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit aktiver Beteiligung des Vivantes Klinikums Hellersdorf. Inzwischen wurde das MRE-Netzwerkt zur "Prävention von nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenzen" auch auf die anderen Berliner Bezirke ausgeweitet mit verschiedenen Schwerpunkten u.a. für Krankenhäuser, Pflegeheime und niedergelassene Ärzte aufgebaut.
*MRE=Multi Resistente Erreger, MRSA = Methicillin Resistenter Staphylococcus Aureus. (Bakterien, die bei vielen Menschen in der Nase und auf der Haut vorkommen und gegen bestimmte Antibiotika resistent sind)