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Unsere Turmfalken

Turmfalken-Tagebuch 2019

Wie geht es dem gefiederten Nachwuchs? Wann schlüpfen die Küken? Was ist passiert? Die Höhepunkte des Familienlebens unserer Turmfalken können Sie hier im Online-Tagebuch nachlesen.

Das Tagebuch zum Geschehen im Nistkasten Ost finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Tagebuch Nistkasten Süd

Mittwoch, 10. April: 10 Minuten fürs Frühstück

Es heißt ja: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und das macht er offenbar schnell. Nur 10 Minuten Zeit hat das Turmfalkenweibchen für den Frühstücksausflug gegen 7:40 Uhr am Mittwochmorgen genommen. Dann hat sie weiter gebrütet.
Uns gab das Gelegenheit zum Eier-Zählen: 6 Eier hat sie gelegt und brütet diese aus. Ungewöhnlich früh hat das Turmfalkenpärchen in diesem Jahr mit dem Eierlegen angefangen. Abends am 28. März hatte das Weibchen das erste Ei gelegt, dann kam am 31. März das zweite hinzu. Danach legte sie alle 2-3 Tage ein weiteres. Das Gelege ist nun vollständig, wie die Fachleute sagen.
Ab jetzt beobachten wir „Familie Turmfalke“ im Livestream und freuen uns auf hoffentlich gesunden und fidelen Nachwuchs.

Übrigens: In diesem Jahr begleiten wir "unsere" Turmfalkenpärchen erstmals auch per Twitter. Folgen Sie uns auf @VTurmfalken       


Montag, 15. April: Arbeitsteilung im Falkenhorst

Wir haben ein wirklich kaltes Wochenende hinter uns. Kein Wunder, dass unsere künftigen Turmfalkeneltern penibel darauf geachtet haben, dass ihre sechs Eier auch wirklich immer schön warm gehalten werden. Im Idealfall sollte die Temperatur der Eier konstant bei 38 Grad Celsius liegen.

Bei einer Außentemperatur im einstelligen Bereich keine leichte Aufgabe. Unsere Turmfalken schaffen es - hoffentlich - trotzdem. Zumindest konnte man in den letzten beiden Tagen genau beobachten, wie das Männchen immer wieder beim Brüten aushalf, wenn das Weibchen mal eine Runde durch die Gegend flog und sich dabei mit Sicherheit auf die Suche nach Futter begab. 








Donnerstag, 18. April: Vorsicht Kamera!

Es wird gebrütet, gebrütet und wieder gebrütet. Egal, zu welcher Uhrzeit man einen Blick in den südlichen Nistkasten wirft - hier scheint alles in bester Ordnung. Und vielleicht ist es gerade diese Ruhe (hoffentlich nicht Langeweile!), die dafür sorgt, dass die künftige Turmfalkenmama einmal etwas genauer auf ihre Umgebung achtet.

Am Montag jedenfalls schien es, dass unser Weibchen urplötzlich die Kamera entdeckt. "Was hat die denn bitte hier zu suchen?!" scheint sie zu "denken" und guckt dabei ein wenig skeptisch drein. Gerne würden wir ihr sagen: "Keine Angst, die tut nix." Apropos Kamera: Hier geht es übrigens zu unserem Livestream.


Donnerstag, 25. April: Ungeduldiges Warten

Wie wohl alle Berliner*innen haben auch die Turmfalken das sonnige lange Osterwochenende genossen. Kein Wunder bei den warmen Temperaturen. So ganz langsam stellt sich außerdem eine positive Spannung ein. Denn am 28. März legte die Turmfalkenmama das erste Ei. Wenn man davon ausgeht, dass die Vögel in der Regel etwa 30 bis 32 Tage brüten, müsste rein rechnerisch schon ganz bald das erste Turmfalkenbaby schlüpfen.

 

Freitag, 26. April: Eierglück

Immer wieder kommt es vor, dass Turmfalkeneier von anderen Vögeln "geklaut" werden oder aber aus dem Nest fallen. Wir sind deshalb ganz besonders froh, dass noch immer alle sechs Eier heile sind - und schon bald sechsfacher plüschiger Nachwuchs zu erwarten ist.


Sonntag, 28. April: Heute ist Monatstag

Heute vor einem Monat hat die Turmfalkendame das erste Ei gelegt. Turmfalken brüten etwa 32 Tage. Daher warten wir nun auf das erste Küken, das schlüpft...


Dienstag, 30. April: Auch im Morgengrauen...

... wird fleißig gebrütet. Nein, nein, dies ist kein Schwarz-Weiß-Foto. Es ist gegen 5:30 Uhr in der Frühe nur noch nicht ganz hell, so dass die Kamera vor allem Kontaste einfängt.

Es ist wichtig, dass die Eier relativ konstant warmgehalten werden, damit sich die Vogelküken entwickeln können. Setzen die Vogeleltern in spe mit dem Brüten etwas aus - was kurz nach Ablage der ersten Eier durchaus normal ist - dauert es etwas länge bis zum Schlüpfen, ist aber nicht weiter schlimm.

Wenn jedoch die Eier in den Brütpausen zu sehr auskühlen, sieht es schlecht aus für den Nachwuchs. Hoffen wir, dass das bei uns nicht der Fall ist!


Freitag, 3. Mai: Das lange Warten

Immer noch keine Küken geschlüpft. Nun könnte es wirklich bald so weit sein. Die Turmfalken-Eltern beweisen eine Engelsgeduld und brüten und brüten und brüten...

Sie wechseln sich sogar ab: Wenn das Weibchen zum Jagen und Fressen ausfliegt, kommt das Männchen und setzt sich auf die sechs Eier.


Samstag, 4. Mai: Die ersten Küken

Das erste Küken ist heute früh gegen 7:30 Uhr geschlüpft! Die Eierschale verrät es. Die Turmfalkenmutti versteckt es, sie wärmt das kleine Federbündel und seine fünf ungeschlüpften Geschwister.

Nun erwarten wir in den nächsten Stunden, dass auch die anderen sich aus den Eiern pellen. Um 9:25 Uhr füttert die junge Mutter ihre Kleinen - und siehe da: Drei sind schon geschlüpft, teilweise sind sie noch feucht und verklebt.

Um 17:40 Uhr zur Nachmittgas-Fütterung zählen wir vier Küken und zwei Eier.

Die meiste Zeit wärmt der Vogel den Nachwuchs mit den flauschigen Bauchfedern, daher sehen wir die Küken oft nicht. Und zwei wollen ja auch noch ausgebrütet werden. 


Sonntag, 5. Mai: Fünf Schnäbel und ein Ei

Am Sonntagmorgen zur Frühstückszeit um 7:50 Uhr und auch Mittags gegen 12:30 Uhr beobachten wir fünf putzmuntere, hungrige Turmfalkenbabys - und ein Ei. Wird das sechste Geschwisterchen bald schlüpfen?

Turmfalken legen ihre Eier zwar in Abständen von etwa je zwei Tagen. Allerdings wärmen sie das Gelege erst ab dem vierten oder fünften Ei fast durchgängig, so dass sich die ersten Eier langsamer entwickeln und die letzten Eier schneller - und alle Jungen fast zeitgleich schlüpfen.

Erleichtert sind wir um 18:05 Uhr, als wir zur Abendbrotzeit wir sechs hungrige Schnäbel zählen. Alle Turmfalken sind geschlüpft!


Montag, 6. Mai: Wärmezelt mit Kuschelfedern

Die Turmfalkenmutter legt die Flügel um ihren Nachwuchs, beschützend, wärmend, wie ein Zelt. Um fünf Uhr in der Frühe zeigt unsere Webcam kühle 8,6 Grad Celsius an. Gegen zehn Uhr vormittags herrscht im Nistkasten zwar schon eine Temperatur von rund 18 Grad Celsius, aber für die frischgeschlüpften Vögelchen wäre dies dennoch zu kalt. Sie brauchen die Wärme der Mutter.

Ideal zum Kuscheln: Unter dem Bauch haben erwachsene Turmfalken dünnere, weichere Federn und einen so genannten Brutfleck. Das Weibchen macht eine Teilmauser während der Brutzeit durch, so entsteht der Fleck mit nackter Haut am Bauch. Der direkte Hautkontakt ist gut zum Wärmen der Eier durch direkten Hautkontakt - und eben auch für die Jungen.


Donnerstag, 9. Mai: Kunststück

Wie ein Kunststück: Die Turmfalkenjungen kuscheln sich zusammen und klettern auf- und übereinander. Sie bilden eine Pyramide. Dadurch wärmen sie sich gegenseitig, wenn die Vogeleltern gerade nicht da sind. Geschwister zu haben ist eben von Vorteil!


Sonntag, 12. Mai: Muttertag bei Familie Turmfalke

So sieht der Muttertag bei Familie Turmfalke aus: Die Sechslinge sind jetzt eine Woche alt und schon ordentlich gewachsen - so dass die Vogelmutti gar nicht mehr alle unter ihre Flügel nehmen kann. Aber sie versucht es. Jetzt wird gekuschelt. Danke, Mutti!


Mittwoch, 15. Mai: Huch, Ihr seid aber groß geworden!

Huch, Ihr seid aber groß geworden! Die Vogel-Eltern scheinen ihren Nachwuchs gut zu versorgen.

Im Foto-Vergleich wird es deutlich: Die kleinen Turmfalken sind jetzt schon keine Babys mehr, sie sind im Kindesalter. Vor 12 Tagen sind die ältesten Geschwister geschlüpft. Auf dem zweiten Foto vom 6. Mai sind die Turmfalken erst ein bis zwei Tage alt.


Sonntag, 18. Mai: 13 Mal Futter

Frühstück, Mittagessen, Abendbrot? Nein, nein...Unsere Sechslinge bekommen mehr als drei Mahlzeiten am Tag. Heute war die Turmfalkenmutter 13 Mal im Kasten und hat jedes Mal Beute mitgebracht. So legen die Jungvögle ordentlich an Gewicht zu. Wenn sie flügge werden, werden manche von ihnen wahrscheinlich schwerer sein als ihre Mutter.


Dienstag, 21. Mai: Hey, habt ihr schon mal rausgeschaut?

Bislang haben sich die kleinen Turmfalken eher im hinteren Teil des Kastens aufgehalten. Nun trauen sie sich schon ein wenig weiter vor und riskieren einen Blick hinaus.

Natürlich steigen nicht nur Mut und Neugierde, sondern warten sie auf das Turmfalkenweibchen. Das bringt hoffentlich bald die nächste Mahlzeit.


Freitag, 24. Mai: Ringe fürs Leben

Ringtausch mal anders: Heute werden die Jungvögel beringt. Greifvogelschutzexperte und Vivantes-Mitarbeiter Stefan Kupko beringt die kleinen Turmfalken. Er ist seit mehr als 25 Jahren im NABU und im Vogelschutz aktiv, betreut zusammen mit Kollegen Greifvögel in ganz Berlin.

Bei der Beringung halten die kleinen Greifvögel ganz still. Aus Angst verfallen sie in eine Art Schockstarre. Die Ringe sind „Reisepässe“, wenn ein Turmfalke damit gesichtet wird, kann dies an die Vogelwarte gemeldet werden. So können Daten gesammelt und später wissenschaftlich ausgewertet werden.

Dann werden die Vögelchen gleich noch gemessen und gewogen. Die sechs Turmfalken haben in den drei Wochen seit sie geschlüpft sind ordentlich an Gewicht zugelegt: Sie wiegen zwischen 210 und 270 Gramm. Es sind drei Brüder und drei Schwestern.

Zurück im Kasten schaut Mutti Turmfalke gleich mal nach ihren Sechslingen. Die sitzen -sichtlich beeindruckt von der Beringung und ihrem unfreiwilligen Ausflug- in den Nistkasten-Ecken. Dann erholen sie sich aber schnell, und alles ist wieder wie vorher. Eben nur mit Ringen fürs Leben.  

 

Sonntag, 26. Mai: Drei Brüder und drei Schwestern hängen ab

Was Teenager so machen: Am Sonntagabend im Nistkasten abhängen. Die sechs Turmfalken sind satt und lehnen sich an die Wände ihrer Kinderstube. Es sind sechs weibliche und sechs männliche Turmfalken, wie bei der Beringung am Freitag festgesetllt wurde. Noch sind sie äußerlich kaum zu unterscheiden, das kommt später.

Schon bald werden sie neugieriger auf die Welt außerhalb ihres 50 cm mal 50 cm großen Kastens werden.


Mittwoch, 29. Mai: Federkleider und Flügelschläge

In den letzten Tagen haben sich unsere Turmfälkchen verändert. Sie bekommen neue Federn. Mit dem Dunenkleid der Küken kann ja keiner fliegen!

Es werden auch schon erste Flügelschläge im Kasten versucht. Man muss ja alles ausprobieren. Schon sehr bald werden unsere Nachwuchs-Greifvögel die ersten Flugversuche unternehmen.


Freitag, 31. Mai: Ausflugsplanung

Während im östlich gelegenen Nistkasten gerade erst geschlüpft wird, planen die halbwüchsigen Turmfalkenkids im Südkasten schon ihre ersten Flugstunden...Hach, sie werden so schnell flügge!


Sonntag, 2. Juni: Es wird immer enger

Es wird eng in der Kinderstube der Turmfalken. Sie sehen schon fast wie erwachsene Greifvögel aus. Vor knapp vier Wochen geschlüpft, sind sie jetzt fast flügge. Wir sehen auch nicht immer alle Geschwister zeitgleich im Kasten. Da wagen wohl schon welche Rundflüge...


Dienstag, 4. Juni: Wo seid ihr denn?

Wo seid ihr denn alle, kleine Turmfalken? Wir sehen nur noch zwei Geschwister - und die auch nur von hinten. Sie sitzen auf dem "Fensterbrett" ihres Nistkastens. Die anderen Geschwister fliegen wohl gerade durch die Gegend.

Zum Schlafen, Ausruhen und Fressen wird der Turmfalken-Nachwuchs nun noch ein paar Tage in den Kasten zurückkehren. Und dann werden die jungen Vögle für immer ausziehen.


Mittwoch, 5. Juni: Soooo klein waren sie auch mal

Was für ein Unterschied - im Ost-Nistkasten sind die Turmfalkensprösslinge erst zwei bis vier Tage alt. Und so viel kleiner! Im direkten Webcam-Vergleich staunen wir, wie viel sie in den letzten vier Wochen gewachsen sind.


Pfingstsonntag, 9. Juni: Fressen, sonnenbaden, wegfliegen

Flügge werden bedeutet, dass junge Vögel so weit entwickelt sind, dass sie "zum Fliegen fähig" sind - sagt der Duden. Nun ja, und das testen unsere Turmfalken nun.

Immer seltener sind die Geschwister im heimischen Kasten. Manchmal kommen sie noch zum Fressen. Oder zum Sonennbaden auf dem "Balkon", wie hier. Die meiste Zeit ist der Nistkasten jedoch schon leer.

Macht es gut, kleine, große Falken!


Donnerstag, 4. Juli: Ausgeflogen!

Was für ein Unterschied! Noch vor wenigen Wochen herrschte im südlichen Nistkasten Hochbetrieb. Mittlerweile ist der gesamte Nachwuchs flügge und die Turmfalkenfamilie ausgeflogen.



Tagebuch Nistkasten Ost

   

Mittwoch, 10. April: Falscher Vogel

Noch ist kein Turmfalkenpärchen in den Nistkasten im Ostern des Wasserturms eingezogen. Heute Vormittag hat allerdings eine Taube den Brutplatz besichtigt. Wir hoffen darauf, dass der „falsche“ Vogel sich hier nicht - im wahrsten Sinne des Wortes  - einnisten will.



Montag, 15. April: Wohnungsbesichtigung

Schon im letzten Tagebucheintrag haben wir von dem "falschen Vogel", einer Taube, berichtet, der es sich in unserem östlichen Nistplatz zwischenzeitlich gemütlich gemacht hat. Am Wochenende gab es eine neue Entwicklung. Zwar verirrte sich auch da hin und wieder eine Taube in den Wasserturm. Vor allem aber ließ sich beobachten, dass auch Turmfalken erstmals in diesem Jahr die Option "prüften", sich hier ein Familiennest einzurichten.
Und es spricht doch eigentlich auch nichts dagegen?! Wir hoffen jedenfalls auf baldigen Einzug.


Donnerstag, 18. April: (Oster-)eier gesucht!

Zugegeben - ganz langsam stellt sich ein klein wenig Nervosität ein. Wird sich in unserem östlichen Nistkasten kein Turmfalkenpärchen einfinden? Greifvogelschutzexperte Stefan Kupko gibt glücklicherweise Entwarnung. Noch sei es zu früh, um sich Sorgen machen zu müssen.

In diesem Sinne: Lassen Sie uns hoffen, dass wir nach den Ostertagen ein erstes Ei erblicken können. Und wenn Sie nicht ganz so lange auf den nächsten Tagebucheintrag warten wollen, finden Sie hier auch unseren Livestream.

P.S. Das Foto ist kein Fehler, sondern stammt aus dem anderen Nistkasten, als gutes Omen sozusagen.

 

Donnerstag, 25. April: Paarungsverhalten?

Nein, der östlich gelegene Nistkasten wird noch immer von keinem Turmfalkenpärchen bewohnt. In den vergangenen Tagen ließ sich jedoch beobachten, wie ein Turmfalkenweibchen regelmäßig den Nistplatz aufsuchte - und zwar auch in den Abendstunden. Gibt es bald doch noch weiteren Turmfalkennachwuchs? Bleibt nur zu hoffen, dass die Vogeldame nicht wieder das Männchen aus dem Südkasten wählt. Denn zu was das führen kann, lässt sich im Tagebuch von 2018 leider nur zu gut nachlesen...


Freitag, 26. April: Turmfalkenchronik

Um die Wartezeit auf ein weiteres Pärchen im östlichen Nistkasten zu verkürzen, gibt es heute mal eine kleine Chronik zu unseren Turmfalken, die in diesem Jahr bereits zum 25. Mal den alten Wasserturm des Vivantes Klinikum Neukölln aufsuchen. Bis einschließlich 2018 haben ganze 30 Bruten stattgefunden. Das Ergebnis waren durchschnittlich 4,1 ausgeflogene Jungfalken pro Brut. Eine Zahl, auf die man durchaus stolz sein kann, wie auch unser Greifvogelschutzexperte Stefan Kupko bestätigt.

 

Samstag, 27. April: Hurra, das erste Ei!

Hier wird das erste Ei gelegt. Die Turmfalkendame strengt sich an, steht auf und siehe da: Auch in diesem Nistkasten wird eine Vogelfamilie gegründet.

Das Gelege, die es in der Fachsprache heißt, wird normalerweise 4 bis 6 Eier umfassen. Wir sind gespannt, wie viele es werden.

 

Montag, 29. April: Über Nacht

Wurde über Nacht das zweite Ei gelegt? Oder in der Morgendämmerung? Um 6:10 Uhr in der Frühe steht das Turmfalkenweibchen jedenfalls auf und setzt sich an den Rand des Kastens - da sehen wir es: Das Zweite Turmfalken-Ei.

Normalerweise erwarten wir nun alle zwei Tage ein weiteres Ei. Bisher läuft laut unserem Greifvogelexperten alles nach Plan.


Mittwoch, 1. Mai: Tag des Eierlegens

Es ist der 1. Mai. Was für andere der Tag der Arbeit ist, ist für unser Turmfalkenweibchen der Tag es Eierlegens. Heute hat die Vogeldame das dritte Ei gelegt. Werden es noch mehr Eier?

Jedenfalls beginnt jetzt - normalerweise - die intensive Phase des Brütens. In den letzten Tagen haben wir die Eier oft alleine und "ungewärmt" im Nest gesehen. Nun sollten die Vogeleltern die Eier regelmäßiger warm halten, damit sich die Vogelembryonen weiterentwickeln können. Dazu bald mehr...


Freitag, 3. Mai: Ei auf Ei

Schlag auf Schlag - oder besser: Ei auf Ei - so geht es im östlichen Turmfalken-Nistkasten zu.

In der Morgendämmerung um 5:15 Uhr steht das Turmfalkenweibchen kurz auf - wir sehen drei Eier. Darauf folgen etwa drei Stunden, die das Weibchen intensiv brütet und sich gelegentlich dick aufplustert.

Als sie gegen 9:15 Uhr wieder kurz aufsteht, erblicken wir: Ei Nummer 4!


Sonntag, 5. Mai: Auf dem Weg zur Großfamilie

Am Sonntagvormittag hockt das Turmfalkenweibchen lange auf den Eiern. Als es gegen halb 12 aufsteht und für ein paar Minuten wegfliegt, erblicken wir es: das fünfte Ei!

Also sind wir auch im östlichen Nistkasten auf dem Weg zur Turmfalken-Großfamilie. Wir freuen uns sehr darüber.

Allerdings wissen wir auch aus den letzten Jahren, dass in diesem Nistkasten nicht immer alles glatt geht mit dem Brüten, Schlüpfen und Großziehen. Wir drücken die Daumen, dass im jahr 2019 alles gutgehen wird.


Donnerstag, 9. Mai: Papa brütet mit

Ein sehr gutes Zeichen: Der Turmfalken-Papa in spe hilft beim Brüten aus. Das bedeutet, auch in diesem Nistkasten kümmert sich ein Männchen mit um das Gelege - und später auch hoffentlich mit um den Nachwuchs. In den letzten Tagen sehen wir das Turnmfalkenmännchen öfter im Kasten.

Im letzten Jahr versorgte kein Männchen die Turmfalkenfamilie - und es kam zu einer Tragödie: Kein Küken überlebte. Drücken wir die Daumen, dass in diesem Jahr alles gutgeht.

Turmfalken-Männchen haben eine andere Färbung als Weibchen: Ihr Kopf ist grau. Weibchen haben einheitlich rotbraune Köpfe, auch der Rest des Körpers ist rotbraun. Männchen haben graue Schwanzfedern und einen grauen unteren Rücken, ihre Flügel sind rotbraunen mit kleinen schwarzen Teil Fleckchen.


Samstag, 11. Mai: Federn lassen

Akrobatische Verrenkungen? Nein, die Turmfalken-Dame rupft sich Federn aus, sie ist in der Mauser. Genau gesagt, ist es eine Teil-Mauser: Vor allem am Bauch des Vogels entsteht so ein Brutfleck, damit schon die Eier besser warm gehalten werden können, mit Hautkontakt.

Um ausgebrütet zu werden, brauchen die Eier eine möglichst konstante Temperatur. Wird das Turmfalken-Ei zu kalt, entwickelt sich der Embryo langsamer oder gar nicht weiter. Kühlen die Eier gar aus, stirbt das ungeschlüpfte Leben. Bei unserem Turmfalkenpärchen sieht man jedoch, dass sie ziemlich durchgängig brüten. Wir sind also alle guter Hoffnung.


Dienstag, 14. Mai: Das kann ja noch dauern...

...bis die Turmfalken-Jungen schlüpfen. Wir haben mal nachgerechnet: Am 27. April wurde das erste Ei in diesem Nistkasten gelegt. Etwa 32 Tage brüten die Falken. Wir können also etwa Ende Mai mit dem ersten Schlupf rechnen, wie es in der Fachsprache heißt.

Auf dem Schnappschuss von heute sehen wir das Turmfalken-Männchen, das gerade zur Haustür hereinkommt und die nächste Brutpflege-Schicht übernimmt.


Sonntag, 19. Mai: Ein gutes Zeichen

Ein gutes Zeichen: Das Turmfalkenmännchen hilft aus. Es brütet weiter, während das Weibchen auf Jagd ist. Merke: Brutarbeit ist Teamarbeit bei den Turmfalken.


Mittwoch, 22. Mai: Tiefschlaf

Brüten dauert. Morgens um 7.10 Uhr ist unsere Turmfalkendame noch im Tiefschlaf. Sie hat den Kopf unter einen Flügel gesteckt.

Einatmen – ausatmen, weiterträumen.


Samstag, 25. Mai: Ich fühle mich beobachtet

Das ist ja mal ein erstauntes Vogelgesicht! Die Turmfalkendame scheint direkt in die Kamera zu blicken. Ob sie sich beobachtet fühlt?

Auf die ersten Küken warten wir noch. Nun könnte es bald so weit sein. Der Vogel steht kaum noch auf, sondern brütet fast durchgängig.


Mittwoch, 29. Mai: Die Natur, die Natur...

Nun sollte es bald so weit seit: Die Küken sollten schlüpfen. Wir hoffen auf gesunde, muntere Fünflinge. Nach unseren Berechnungen dürfte die Brutzeit von rund 31 bis 32 Tagen nun bald geschafft sein.

Wie schnell sich ein Vogelembryo entwickelt, hängt davon ab, wie konstant und ausreichend hoch die Temperatur im Ei gehalten wurde. Wir haben die Vogeleier jedenfalls in letzter Zeit selten zu Gesicht bekommen in der Webcam - und denken, dass wir keine allzu großen Verzögerungen haben dürften. Aber die Natur, die Natur ...


Freitag, 31. Mai: Die Babies sind da!

Das Warten hat sich gelohnt! Heute früh um 09:15 Uhr pellte sich das erste Turmfalkenbaby aus seinem schützenden Ei. Das eindeutige Indiz: Eine halbe Eierschale. Schon wenige Stunden später hatte es Mama Turmfalke mit zweifachem Nachwuchs zu tun. Und die kleinen Racker scheinen sich schon ordentlich bemerkbar zu machen.... Lange wird es nicht mehr dauern, bis alle fünf Jungtiere das Licht der Welt erblickt haben werden.

     

Samstag, 1. Juni: Vier kleine Schnäbel und ein Ei

Vier Küken sind geschlüpft - aber was ist mit dem fünften? Das Ei liegt noch unversehrt da.

Selbst der offenbar besorgte Turmfalken-Papa sieht mal nach den vier Babys und dem Ungeschlüpften. Das Männchen kriegen wir sonst eher selten vor die Webcam, denn es ist meist nicht im Nistkasten. Bei dem Turmfalken-Paar herrscht Arbeitsteilung: Mama brütet, Papa jagt.


Sonntag, 2. Juni: Das fünfte Geschwisterchen

Das fünfte Turmfalkenküken ist am Sonntagvormittag geschlüpft. Hier schaut die Turmfalken-Mutti unter ihre Flügel als würde sie sich wundern. Und kurz darauf sehen wir den kleinen Nachzügler auch. Er hat sich zwei tage mehr Zeit gelassen mit dem Schlupf, und wir hatten uns schon Sorgen gemacht. Jetzt wird alles gut - hoffentlich!


Montag, 3. Juni: 27 Grad - und es wird noch heißer

Im Nistkasten zeigt die Webcam 27 Grad Celsius an. Das ist nicht warm genug, meint die Turmfalkendame! Zumindest nicht für den erst ein bis drei Tage alten Nachwuchs. Die Vogelmutter hockt sich auf ihre Kleinen und wärmt sie. Wie kuschelig!


Mittwoch, 5. Juni: Was für ein Unterschied

Was für ein Unterschied - im anderen Nistkasten sind die Turmfalkensprösslinge etwa vier Wochen älter. Und so viel größer! Im direkten Webcam-Vergleich staunen wir. Das ist also die Vorschau für unsere Fünflinge. In den nächsten vier Wochen werden sie hoffentlich auch so groß werden. Dazu heißt es jetzt: ordentlich fressen!  


Freitag, 7. Juni: Das Sorgenkind stellt sich hinten an

Ein Turmfalkenjunges macht uns Sorgen: Es ist deutlich kleiner als seine Geschwister und scheint oft nichts von den Mahlzeiten abzubekommen. Häufig steht es einfach nur hinter seinen größeren Schwestern und Brüdern. Die Turmfalkenmutter scheint es gar nicht zu bemerken.

Los, drängel dich doch mal vor!


Samstag, 8. Juni: Tragisch - ein Küken weniger

Sind es noch fünf Küken? Oder fehlt da eines? Ganz schön schwierig ist es, die kleinen flauschigen Falken zu zählen, denn sie kuscheln sich eigentlich immer ganz eng aneinander. Sie bilden eine Wärmepyramide, wie die Fachleute sagen. Die Turmfalkenmutter wärmt sie immer seltener, daher tun sie das gegenseitig. Das macht uns das Nachzählen aber schwer!

Gegen Abend gelingt uns eine Aufnahme, auf der wir nur vier Küken zählen können. Ein Turmfalkenjunges ist nicht mehr da. Ein tragisches Ereignis. Wir sind sehr traurig.


Pfingstmontag, 10. Juni: Nur vier Mahlzeiten - reicht das?

Wir haben mal nachgezählt, wie viel es zu Fressen gibt. Denn unsere Webcam schießt alle paar Minuten ein Foto, damit wir nichts Wesentliches verpassen: Am Pfingstmontag gab es nur vier Mahlzeiten für die vier Turmfalken-Jungen. Das ist nicht viel! Der Hunger ist riesengroß.

Frühstück brachte die Falkenmutter gegen 5:30 Uhr. Dann gab es bis 16:25 Uhr keinen Nachschub. Um 18:40 Uhr und 19:35 Uhr gab es allerdings jeweils etwas zu Fressen.

Und wieder erblicken wir ein Turmfalken-Kind, das langsamer wächst als die anderen. Müssen wir uns wieder Gedanken machen...? Das wäre schon sehr, sehr dramatisch, wenn ein weiteres Baby nicht durchkommen würde!


Mittwoch, 12. Juni: ...nur noch drei

Dramatische Ereignisse: Gestern ist noch ein Vogelbaby gestorben. Nun sind nur noch drei Küken übrig. Wir sind schockiert und traurig. Unser Greifvogelschutzexperte weiß auch nicht, woran es liegt, dass es bereits zwei kleine Turmfalken nicht geschafft haben. Möglicherweise liegt es auch am heißen Wetter, meint er.

Die übrigen drei Turmfalken bereiten uns aber umso mehr Freude. Sie haben viel, viel Hunger und wachsen jeden Tag ein Stück. Hoffen wir, dass sie durchkommen!


Sonntag, 16. Juni: Einer ist kleiner

Die Frage, die uns nach wie vor beschäftigt: Gibt es genug zu Fressen für unser Trio? Wir sehen die Turmfalkenmutter ja vielleicht nicht jedes Mal, wenn sie Beute bringt. Manchmal erblicken wir eine tote Maus oder einen toten Singvogel - aber die Vogelmutter nicht. Die Turmfalkenjungen scheinen die Beute dann selbst zu verspeisen. Können sie das schon?

Leider beobachten wir, dass ein Jungvogel nicht so schnell wie seine beiden Geschwister wächst. Wird er satt? Kriegt er überhaupt etwas ab?


Freitag, 21. Juni: Ring, Ring!

Noch um kurz vor 10 Uhr saßen unsere drei Turmfalken ruhig in ihrem Nistkasten, doch wer dann einen Blick auf die Jungvögel werfen wollte, wurde mit einer Abwesenheits-Notiz vertröstet: "Hallo Turmfalken-Freunde, wir sind gleich wieder da". Der Grund: Für unsere kleinen Greifvögel stand heute die Beringung durch unseren Greifvogelschutzexperten Stefan Kupko auf dem Programm - begleitet von Kindern der psychiatrischen Tagesklinik des Vivantes Klinikum Neukölln. Der Ring dient der späteren Identifizierung und Datenauswertung zu wissenschaftlichen Zwecken. Nach nicht einmal einer Stunde waren die drei Turmfalkenkinder zurück in ihrem Nest - und haben jetzt jede Menge Zeit zur Erholung.