Neuigkeiten aus unserer Pflege
Wertschätzung – nicht nur am Internationalen Tag der Pflege –, Interprofessionalität im Gesundheitswesen, Delir-Prävention im Krankenhaus oder Engagement in Verbänden sind einige Themen, die unser motivierte Pflege in ihrem Job – und darüber hinaus – beschäftigen.
Hebamme des Jahres 2020
Auch Vivantes Hebammen punkten! Claudia Rheinbay, Leitende Hebamme der Klinik für Geburtsmedizin im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum, ist gerade zu Deutschlands Hebamme des Jahres 2020 gekürt worden. Die Initiative "Herz & Mut", die jährlich den Titel "Pfleger/Pflegerin des Jahres" verleiht, vergab zum Tag der Pflegenden am 12. Mai 2020 auch erstmals diesen Sonderpreis.
Die 56-Jährige wurde von einer Fachjury aus rund 200 nominierten Hebammen aus ganz Deutschland ausgewählt. Bundesweit wurden Pflegekräfte und Hebammen gesucht, die sich auf besondere Weise im beruflichen Alltag engagieren. Dafür konnten Angehörige, Patientinnen und Arbeitskolleginnen & -kollegen Vorschläge einreichen.
Die Jury war von den von Claudia Rheinbay angestoßenen Veränderungen und Projekten in der Geburtshilfe begeistert: Dazu zählen beispielweise die von ihr eingeführten interdisziplinären Qualitätsstandards, ihr maßgeblicher Anteil an den regelmäßigen geburtshilflichen Simulationstrainings, internationale Kreißsaalnachmittage mit Übersetzern für nicht deutschsprechende Familien oder die Betreuung mehrerer Studien, darunter die Be-Up-Studie, die die Möglichkeiten zur Senkung von Kaiserschnitten, untersucht. Wir gratulieren!
Interprofessionalität: Workshops von und für Pflegefachkräfte und Mediziner
Das Klinikum Kaulsdorf veranstaltet regelmäßig Workshops zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Pflegefachkräften und Medizinern. Hier wird das Motto "nur gemeinsam wird's wirklich gut" gelebt: In den halbtägigen Workshops werden wichtige Details aus dem klinischen Alltag offen miteinander diskutiert – die Dokumentation durch Ärztinnen und Ärzte in Orbis zum Beispiel. Denn gerade hierbei sind die Teams auf Übersichtlichkeit, Aktualität und Verständlichkeit angewiesen.
"Wir haben in Kaulsdorf eine gute Kultur der Zusammenarbeit der Berufsgruppen", meint der Geschäftsführende Direktor Axel Gerlach. "Diese möchten wir pflegen und ausbauen, auch mittels unserer Workshops." Die Ärztliche Direktorin Maria-Barbara Naumann ergänzt: "Wenn wir es zum Beispiel durch diesen Workshop schaffen, Patienteninformationen geordneter und vollständiger vorzuhalten, arbeiten alle zufriedener und sicherer im Sinne des Patientenwohls, das letztlich unser großes Ziel ist."
Das macht unseren interprofessionellen Workshop aus – wir finden gemeinsame Lösungen, egal, ob die Beiträge dann von einem Chefarzt oder einer Stationspflegeleitung kommen.
Pflege setzt sich für Delir-Prävention ein
Als Delir wird ein akuter Verwirrtheitszustand bezeichnet, der mit Störungen des Bewusstseins, der Aufmerksamkeit und Orientierung einhergeht. Betroffene sind mitunter ängstlich, unruhig, können leicht reizbar sein oder auch halluzinieren. Dieser Zustand ist quälend, behindert eine klare Kommunikation und beeinträchtigt damit die geplante Therapie. Delire sind in Krankenhäusern nicht selten! Bei älteren Patientinnen und Patienten werden Raten von 30 bis 60 Prozent beschrieben, auf Intensivstationen sogar bis zu 90 Prozent.
Daher haben sich in den letzten Jahren verschiedene Teams an den Berliner Vivantes Kliniken intensiv mit einer konsequenten Delir-Prävention beschäftigt: So hat unsere Bereichspflegeleitung für Psychiatrie des Auguste-Viktoria-Klinikum und des Wenckebach-Klinikum, Frau Tina Kling, in Zusammenarbeit mit Christin Schultz, Stationspflegeleitung der Chirurgie am Auguste-Viktoria-Klinikum Arbeitsmaterialien zur Delir-Prävention erstellt. Diese Unterlagen werden nun in Schulungseinheiten zum frühzeitigen Delir-Managment eingesetzt.
Unterlagen zum postoperativen Delir
- Prävention und pflegerische Therapie bei Delir (pdf-Datei)
- Delir-Ratgeber für Ärzt*innen & Pfleger*innen (pdf-Datei)
- Delir-Prävention für Patient*innen & Angehörige (pdf-Datei)
Vivantes Pflege-Expertengruppe "Psychiatrie"
Analog zu den den Medical Boards im ärztlichen Dienst gibt es bei Vivantes verschiedene Expertengruppen der Pflege. Hier treffen sich Pflegeexpertinnen und -experten einer Fachdisziplin und tauschen sich kontinuierlich zu Pflegequalität und Pflegedokumentation aus. Die Expertengruppe "Psychiatrie" ist eine der aktivsten bei Vivantes: Sechsmal im Jahr treffen sich die Psychiatrie-Pflegeexperten und verständigen sich über die neusten Entwicklungen in der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. 2019 findet auch noch ein gemeinsames "Vivantes Pflege-Psychiatriesymposium" statt.
Doch nicht nur intern engagieren sich unsere Pflegefachkräfte – auch in Branchenverbänden und Vereinen sind Vivantes Pflegefachkräfte aktiv. So ist Edwin Emilio Velasquez Lecca, Bereichspflegeleitung Psychiatrie und stellvertretender Pflegedirektor am Klinikum Am Urban, beispielsweise seit März 2019 Vorsitzender des Landesverband Berlin-Brandenburg der Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen in der Psychiatrie e. V. (BFLK). Er sagt: "Mir ist es wichtig, sich als Pfleger in der Psychiatrie auch außerhalb des eigenen Arbeitsplatzes an besonderen Projekten zu beteiligen. Darüber hinaus erlange ich durch den ständigen Fachaustausch mit anderen psychiatrischen Einrichtungen mehr Kompetenzen, die ich wiederum bei Vivantes weitergeben kann. Aber auch für die Entwicklung der psychiatrischen Pflege engagiere ich mich inhaltlich und setze mich mit Berufspolitik auseinander."
Ich würde jeder Fachpflegekraft dazu raten, sich in Verbänden und Vereinen zu engagieren! Denn die psychiatrische Pflege ist im Wandel: Neue Strukturen und Konzepte entwickeln sich täglich und wir, die Pflegenden, müssen uns mit unseren Erfahrungen an diesen Prozessen beteiligen, – um diese besser mitgestalten zu können.