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Fit für die OP: Wie Sie sich optimal auf einen operativen Eingriff vorbereiten

Nach einer OP braucht der Körper Zeit zur Regeneration. Wie Sie diesen Prozess schon vor dem Eingriff mit guter Ernährung und Bewegung positiv beeinflussen können, erläutern Vivantes Ernährungsexpertin Prof. Dr. Diana Rubin und Physiotherapeut Rolf Skibba.

Wie ernähre ich mich vor einer OP richtig? Drei Fragen an Prof. Dr. Diana Rubin, Chefärztin am Vivantes Zentrum für Ernährungsmedizin

Frau Prof. Rubin, warum haben eine bedarfsdeckende Energie- und eine hohe Eiweißzufuhr einen positiven Einfluss auf die Heilung nach einer OP?

Prof. Rubin: Weil unser Körper zur Regeneration und zur Wundheilung ausreichend Nährstoffe und vor allem Eiweiß benötigt und einem Muskelabbau vorgebeugt werden soll. Eine Mangelernährung, die mit der Erkrankung einhergeht, ist mit einem erhöhten Risiko nach Operationen verbunden. Es heißt, man solle Reserven mit Kalorien und eiweißhaltigen Lebensmitteln aufbauen.

Was genau ist damit gemeint?

Prof. Rubin: Das bedeutet, dass Menschen, die im Vorfeld ungewollt Gewicht verloren haben, versuchen sollten, dieses vor einer OP wieder aufzuholen – idealerweise mithilfe einer Ernährungsfachkraft. Personen, die ihr Gewicht gehalten haben, sollten Kohlenhydrate gegen Eiweiß tauschen. Dafür bieten wir praktische Ernährungs- und Rezepttipps in unserer neuen Patient*innen-Broschüre.

Aus welchen guten Gründen sollte man sportliche Aktivitäten und Ernährungsmaßnahmen kombinieren?

Prof. Rubin: Durch die Kombination von eiweißreicher Ernährung und Bewegung kann ein für die Mobilität wünschenswerter Muskelaufbau erzielt werden. Eine gute Vorbereitung auf die OP bedeutet auch eine schnelle Rehabilitation.

 

Mehr erfahren: Essen vor einer Operation

 

 

Bewegung – Drei Fragen an Rolf Skibba, Fachkoordinator Therapeutische Dienste im Vivantes Klinikum Spandau

Herr Skibba, warum kann ich mich nach einer OP schneller erholen, wenn ich vorher fit war – also körperlich leistungsfähig?

Skibba: Laut Prognosen senkt das die Zahl der Komplikationen nach einer OP, vor allem für Patient*innen mit erhöhtem Risikoprofil. Auch die Rehabilitationszeit verkürzt sich durch ein optimaleres Zusammenspiel sowie die bessere Funktion der Muskulatur, des Stoffwechsels und durch die Stärkung des Immunsystems.

 

Dann sollte ich mich also nicht schonen. Welche Übungen sind denn angemessen?

Skibba: Richtig. Jedoch hat jede OP eigene Ursachen und damit verbundene vorgeschriebene Verhaltensweisen. Hier ist unbedingt die Absprache mit den zuständigen Expert*innen und eventuell eine vorherige Untersuchung ratsam. So kann unser Team etwa einen individuellen Trainingsplan erstellen, in dem die Belastung gesteigert wird.

 

Wie lange sollte ich mich auf den geplanten Eingriff vorbereiten?

Skibba: Perfekt wäre eine Lebensweise, die kein besonderes Augenmerk benötigt. Idealerweise sollte man sonst acht bis mindestens vier Wochen einplanen, um die angestrebten positiven Effekte im Organismus zu erreichen. Das gilt auch für die Anpassung unseres Körpers über die Ernährung.

Mehr erfahren: Sport vor einer OP


Alles parat für die OP?

Rezepte und weitere Ideen zur Vorbereitung auf einen Eingriff finden Sie in der neuen Patient*innen-Broschüre „Vital mit Vivantes“.

Eine Checkliste für die Kliniktasche hilft beim Packen für den Aufenthalt – sie gibt‘s hier.

Der Artikel "Fit für die OP" ist auch im Vivantes Magazin 2/2022 erschienen.