Auf eine Tasse Kaffee mit ... Dr. Insa Gesine Keßler, Advanced Practice Nurse aus der Geriatrie
Meinen Kaffee trinke ich am liebsten …
… schwarz. Zusammen mit Menschen aus dem Wenckebach-Klinikum, denen gute, engagierte professionelle Pflege eine echte Herzensangelegenheit ist.
Hier neu eingeführt in der pflegerischen Versorgung habe ich als erstes …
…mich (lacht.) Das war so die größte Herausforderung am Anfang: Meine Rolle zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen zu finden, zu entwickeln und ihnen zu erklären, was eine APN eigentlich ist. Also: Was bedeutet Wissenschaft in der Pflege? Was bedeutet evidenzbasiert? Die APN ist ja mehr als Fort- und Weiterbildung. Sie ist ein komplett neues Berufsfeld, mitsamt universitärem Studium, das seine Erkenntnisse aus der Praxis gewinnt. Als APN stelle ich erst einmal so ziemlich alles in Frage, um es neu zu beleuchten und zu bewerten.
Als APN – als Advanced Practice Nurse – verbringe ich die meiste Zeit meines Arbeitstages mit …
... der simultanen Entwicklung meiner Rolle, eigener Projekte und dem Kennenlernen der jeweiligen Stationen oder auch der Krankenhausstrukturen. Aktuell führe ich Schulungen für die Digitalisierung in der Pflegedokumentation durch. Ich führe viele Gespräche, höre zu oder frage vielerorts nach, um mir ein Bild von der Verortung der Pflege zu machen. Ich bin immer und permanent ansprechbar. Wenn man so will, bin ich "Advanced Nurse on demand".
In der Geriatrie bin ich als APN, weil …
… mein Spezialgebiet als Pflegewissenschaftlerin - studiert und promoviert in Witten/Herdecke - im Umgang mit dauerhaften somatischen Einschränkungen liegt. Das gilt sowohl für den Umgang der Betroffenen selbst als auch für den der Familie und Freunde.
"Ich halte die Geriatrie für DAS Zukunftsfeld der professionellen Pflege"
Das Besondere an der Geriatrie ist ...
… dass es hier ganz viel fachliche Expertise gibt. Menschliche sowieso. Diese Erfahrung hat mich sehr positiv überrascht. Solch profundes Wissen vorzufinden, hat auch mich sehr beeindruckt und tut es noch.
Ich arbeite gerne mit hochbetagten Menschen …
… weil ich die Geriatrie für DAS Zukunftsfeld der professionellen Pflege halte. Im Hinblick auf weniger Ärzte und weniger aber besser und vielfältiger ausgebildete Pflegende, ist es das Feld, wo professionelle Pflege das größte Entwicklungspotenzial aufweist. Ein großes Ziel von mir, das ich anstrebe ist, dieses Potenzial in der pflegerischen Versorgung auszubauen.
Gesundheit bedeutet für mich …
… dass ich die Zeit und Muße habe, kreativ zu sein. Also wie zum Beispiel meinem Hobby dem Fotografieren nachzugehen oder auch in Bezug auf meine Arbeit nachzudenken. Glaubt ja oft keiner, dass Sitzen und Nachdenken kreatives Schaffen ist und Zeit erfordert. Wenn ich das alles kann, bin ich gesund.
Nach Feierabend mache ich am liebsten …
… auf vollkommen andere Gedanken kommen - manchmal gar nicht so einfach.
Fotos: Kevin Kuka/ Vivantes
Video mit Dr. Insa Keßler
Hier geht es zum Video-Interview.
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