Veröffentlicht am 25. Oktober 2023

Viszeralonkologisches Zentrum des Vivantes Humboldt-Klinikum zertifiziert

Reinickendorfer Kiezkrankenhaus entwickelt sich zum Hochleistungs-Tumorzentrum für alle Bauchorgane

Nach dem erfolgreichen Audit im Juli 2023 wurde das Viszeralonkologische Zentrum des Vivantes Humboldt-Klinikum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Damit handelt es sich um das erste auf Darmkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs spezialisierte Zentrum in Berlin, das gleichzeitig zertifiziertes Koloproktologisches Kompetenzzentrum ist. Zudem ist es mit 3000 robotischen Operationen eines der größten nicht-universitären Robotik-Zentren geworden.

 

4000 OPs im Jahr

Das Viszeralonkologische Zentrum in Berlin-Reinickendorf ist auf die Behandlung von Krebsleiden der Bauchorgane spezialisiert. Jährlich werden hier rund 4000 Operationen durchgeführt, besonders häufig Dick- und Enddarmkrebs sowie Bauchspeicheldrüsenkrebs. Darüber hinaus werden im Zentrum gastrointestinale Tumore wie Leber- und Gallenwegstumore, Magentumore und neuroendokrine Tumore behandelt und Bauchfellmetastasen therapiert. 

Die Betreuung umfasst dabei alle Aspekte der Diagnostik und Therapie, die interdisziplinär in der Tumorkonferenz abgestimmt werden. Da die Teams sehr spezialisiert auf ein Organ sind, kennen die Patienten ihre Behandler persönlich. Dies resultiert in einem für jeden Patienten und jede Patientin individuell festgelegtem Behandlungsplan. Das berufsgruppenübergreifende Team des Zentrums führt komplexe, konservative interventionelle und operative Therapien durch sowie die Nachbehandlung und Nachsorge, inklusive palliativer Behandlungen.

Robotik, Endoskopie und Radiologie: Schonend-minimalinvasiv

Ein Fokus liegt auf schonenden minimalinvasiven Verfahren, sowohl in der robotische Chirurgie als auch in der Endoskopie und Radiologie. Eine Besonderheit ist die Versorgung aller Folgeprobleme, wie z.B. die Stuhlinkontinenz, nach einer Krebserkrankung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der umfassenden ganzheitlichen Betreuung der Patient*innen, in der Aspekte wie z.B. Ernährung und die psychologische Betreuung einen großen Stellenwert haben. Daraus wurde ein Konzept vereinheitlicht, genannt STEPPS (Soziale Beratung, Tumortherapie, Ernährung, Pflege, Psychologie, Stomatherapie, Seelsorge, Singen) – mit dem Motto: „Jeden Tag ein Schritt weiter“.

Im Rahmen der Zertifizierung konnten einige Prozesse und Strukturen optimiert werden. Studien (z.B. WiZen-Studie 2022) haben nachweisen können, dass Patient*innen dadurch größere Heilungschancen und eine bessere Lebensqualität haben. Zu den Kriterien der Zertifizierung gehörte zudem eine enge Kooperation des Zentrums mit niedergelassenen Ärzt*innen, den spezialisierten Fachabteilungen, der onkologischen Fachpflege, der Psychoonkologie, der Seelsorge und dem Sozialdienst, um eine umfangreiche Betreuung der Betroffenen und deren Angehörigen zu gewährleisten.

Audit war Team-Leistung

Dr. Skander Bouassida, der Zentrumsleiter des Viszeralonkologischen Zentrums:Die Auditierung war eine tolle Team-Leistung. Neben den drei weiteren Zentrumsleitern Dr. Veit Mansmann, PD Dr. Weismüller, Prof. Dr. Ulrich Adam und den beiden Zentrumskoordinatoren Fr. Lena Kundel und Herrn Dr. Till Lunenburg haben sich Kolleg*innen aller Berufsgruppen über den mehrjährigen Prozess eingebracht, von der Pflege, über die Seelsorge, den Funktionsdienst bis zu den Ärzt*innen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Und auch versprechen: die Zertifikate werden Jährlich erneuert, wir werden uns weiter verbessern.

Die Fachexperten der Kommission lobten ebenfalls das persönliche Engagement der Koordinatoren Dr. Lunenburg und Frau Kundel. In der Begründung der Entscheidung wurde zudem die gute Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Berufsgruppen und Fachrichtungen des Humboldt-Klinikums im Rahmen des STEPPS-Konzepts hervorgehoben, ganz ausdrücklich mit Prof. Rubin vom Zentrum für Ernährungsmedizin.

Hintergrund

Ein Kiezkrankenhaus entwickelt sich zum Hochleistungs-Tumorzentrum für alle Bauchorgane! Nachdem das Vivantes Humboldt-Klinikum 2017 zum gynäkologischen Krebszentrum, 2018 zum Kompetenzzentrum Koloproktologie und 2019 zum Zentrum für robotische Chirurgie zertifiziert wurde, folgte 2023 das Audit zur Erstzertifizierung als Viszeralonkologisches Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft, mit Zertifikate als Darmzentrum und Pankreaszentrum.

Links

Viszeralonkologischen Zentrum am Humboldt-Klinikum

WiZen-Projekt: Bessere Überlebenschance bei Krebsbehandlung in zertifizierten Zentren | DKG (krebsgesellschaft.de)

 

Auf dem Foto von links nach rechts:

Vordere Reihe: PD Dr. Silke Schüle: Prüferin der Deutschen Krebsgesellschaft; Lena Kundel: Koordinatorin Pankreaszentrum; Tobias Backhaus: Qualitätsmanagement

Hintere Reihe: PD Dr. Tobias Weismüller: Chefarzt Gastroenterologie; Dr. Veit Mansmann: Chefarzt Onkologie; Dr. Skander Bouassida, Chefarzt der Koloproktologie/Darmzentrum, Zentrumsleiter; PD Dr. Jörg Zeeh: Prüfer der Deutschen Krebsgesellschaft; Dr. Jürgen Kirschbaum, Regionaldirektion; Prof. Dr. Ulrich Adam: Chefarzt Viszeralchirurgie/Pankreaszentrum, Ärztlicher Direktor; Dr. Till Lunenburg, Koordinator Darmzentrum; Tom Schefter, Leiter Gruppe Analkarzinom

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