Aufklärung gegen Diskriminierung: Zum diesjährigen Welt-Aids-Tag klärt das Team der infektiologischen Klinik mit HIV-Zentrum des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikumszusammen mit der Berliner Aidshilfe e.V. das Krankenhauspersonal und Patient*innen an einem Infostand auf.
Denn Patient*innen mit HIV / Aids berichten häufig von Diskriminierungen: Manchen wird in Praxen, Kliniken oder anderswo im Gesundheitswesen die Behandlung verweigert oder es wird in ihren Krankenakten sichtbar markiert, dass sie HIV / Aids haben. Dr. Caroline Isner, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin – Infektiologie mit HIV-Zentrum am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin- Schöneberg: „Es gibt leider viel Unwissen über HIV und Aids, und zwar auch im Gesundheitswesen. Ich bin überzeugt, dass deshalb leider immer wieder Diskriminierungen vorkommen. Menschen mit HIV sind unter Therapie nicht ansteckend und es gibt keinen Grund, sie anders zu versorgen oder zu behandeln als Menschen ohne HIV.“
Forschungsprojekt: Viele Diskriminierungen
Ein partizipatives Forschungsprojekt zum Leben mit HIV in Deutschland der Deutschen Aidshilfe e.V. hatte herausgefunden, dass mehr als jeder Zweite (56%) der befragten HIV-Erkrankten im Gesundheitswesen diskriminiert wurde. Jedem Zehnten (10%) wurde eine Gesundheitsleistung verweigert und jeder Dritte (33%) berichtet von sichtbar markierten Krankenakten.
HIV-Positive, die therapiert werden, sind nicht ansteckend
Leider wüssten zu viele Mitarbeitenden im Gesundheitswesen nicht, dassMenschen, die mit HIV leben und ihre Medikamente nehmen, nicht ansteckend sind und auch nicht anders behandelt werden müssten. So müssten bei der Behandlung keine speziellen Handschuhe getragen werden. Es sei auch nicht notwendig, sondern diskriminierend, eine HIV-Diagnose extra kenntlich zu machen, erklärt Chefärztin Dr. Caroline Isner.
Über die Infektiologie mit HIV-Zentrum in Berlin-Schöneberg
Die Klinik für Infektiologie im Schöneberger Krankenhaus ist seit den 1980-er Jahren auf die Behandlung von Menschen mit HIV / Aids spezialisiert. Hier erfahren Erkrankte durch das "Schöneberger Modell" ein umfassendes Versorgungskonzept.
