Für Angehörige
Tipps für Angehörige
Eine psychische Erkrankung betrifft nicht nur den erkrankten Menschen selbst, sondern in höchstem Maße auch seine Angehörigen. Fragen zum richtigen Umgang mit psychisch kranken Familienmitgliedern sind nicht einfach zu beantworten.
10 Tipps aus den Erfahrungen anderer
Die folgenden zehn „Tipps“ leiten sich ab aus Erfahrungen, die viele Angehörige gemacht haben. Sie lesen sich zwar einfach, sind in der Realität aber oft schwer umzusetzen, denn: Angehörige sind oft ‚zu nah dran‘, um sich immer richtig zu verhalten – das geht gar nicht und muss auch nicht sein.
- Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Dinge und sehen Sie über manches Verhaltensproblem erst einmal hinweg. Setzen Sie Prioritäten!
- Zu viel Fürsorge tut niemandem gut. Versuchen Sie eine Balance hinzubekommen aus so viel Selbstständigkeit wie möglich und dem Vermitteln von Sicherheit. Geben Sie dem Betroffenen zu verstehen „Ich bin da, wenn du mich brauchst“
- Werden Sie nicht zum ‚Arzt‘ oder ‚Therapeuten‘. Das raubt die eigenen Kräfte.
- Passen Sie Ihre Erwartungen und Anforderungen der Erkrankung an – erwarten Sie keine schnellen Veränderungen und vermeiden Sie Druck auszuüben.
- Wenn Sie etwas erreichen wollen überlegen Sie sich vorher wie Sie vorgehen. Warten Sie den geeigneten Zeitpunkt ab. Drücken Sie sich möglichst klar und sachlich aus. Wenn Sie ärgerlich oder mit direktem Druck vorgehen, verringern Sie die Chance, dass Sie Ihr Ziel erreichen und schaffen sich zusätzlichen Stress.
- Bedenken Sie, dass die Symptome der Erkrankung nicht Ausdruck eines schlechten Charakters sind, sondern dass der Betroffene sie nicht beeinflussen kann.
- Helfen Sie dem psychisch erkrankten Familienmitglied, die gesunden Anteile zu stärken und zu entwickeln.
- Informieren Sie sich so gut Sie können über die Erkrankung. Dadurch werden Sie sicherer und verstehen vieles besser.
- Suchen Sie sich selber Hilfe, wenn Sie nicht mehr weiter wissen. Es gibt Angehörigengruppen und den ‚Verband der Angehörigen psychisch Kranker‘, wo Sie sich informieren können.
- Sorgen Sie gut für sich selbst! Gehen Sie sorgsam mit Ihren Kräften um, halten Sie innere Distanz und vernachlässigen Sie nicht Ihre eigenen Interessen und Kontakte.