Psychische Erkrankungen

Burnout-Syndrom

Burnout: Körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung

Beim Burnout-Syndrom (engl. to burn out 'ausbrennen') handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit aufgrund beruflicher oder anderweitiger Überlastung. Es kann als Endzustand einer Entwicklung bezeichnet werden und beginnt oft mit einer übertriebenen Begeisterung für eine Sache oder Person. Es kommt dann zu frustrierenden Erlebnissen, mangelndem Erfolg oder Anerkennung und schließlich zu Desillusionierung, psychosomatischen Symptomen und Depressivität.

Auch Aggressivität und eine erhöhte Suchtgefährdung können vor allem bei männlichen Betroffenen vorkommen. Das Burnout-Syndrom ist wissenschaftlich nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt als ein 'Problem der Lebensbewältigung'. Die psychischen Folgen des Burnout müssen jedoch behandelt werden. Dazu gehört natürlich auch eine Bearbeitung der Gründe, die zum Ausgebranntsein geführt haben.

Symptome und Beschwerden

Betroffene sehen sich häufig in einem Zustand totaler Erschöpfung. Meist leiden sie unter Schlafstörungen, andauernder Müdigkeit und Energiemangel. Weiterhin werden oft Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Entscheidungsunfähigkeit und verringerte Initiative und Phantasie beschrieben. Weiterhin werden oft Defizite bei Konzentration, Gedächtnis, Kreativität und Entscheidungsfähigkeit beschrieben.Burnout geht häufig auch mit körperlichen Beschwerden einher, für die ein Arzt keine organischen Ursachen feststellen kann.

Im Zusammenhang mit Burnout treten meist auch körperliche Beschwerden auf, für die  keine medizinischen Ursachen gefunden werden können. Kopf- und Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme, Engegefühl in der Brust oder Atembeschwerden, Schwindel, Tinnitus und sexuelle Probleme sind nur einige Beispiele, die im Zusammenhang mit Burnout auftreten können. Magen-Darm- oder Atembeschwerden, Tinnitus, erhöhter Blutdruck, Schwindel und eine vermehrte Anfälligkeit für Infektionserkrankungen sind nur einige Symptome, die in diesem Kontext auftreten können. Wer eine körperliche Schwachstelle hat, wird diese spüren.Auch Gefühle können ausgebrannt oder verdrängt worden sein. Viele Burnout-Patienten kommen sich selbst gleichgültig und desillusioniert vor. Sie fühlen sich schwach und neigen häufig zum Weinen. Sie gehen deshalb oft auf Distanz und ziehen sich zurück. Durch diesen Rückzug und einen Verlust an Einfühlungsvermögen kommt  es häufig zu Partnerschafts- und Familienproblemen.

Auch auf der emotionalen Ebene sind die Folgen der Dauerbelastung deutlich spürbar. Gefühle von Gleichgültigkeit und Schwäche machen sich breit. Betroffene ziehen sich häufig aus ihren sozialen Beziehungen zurück. Sie haben vermehrt Probleme damit, sich in andere hineinzuversetzen und auch das Interesse an anderen und deren Bedürfnissen sinkt. Somit steigt das Konfliktpotential im Kontakt mit der Familie, Partner oder Freunden. Oft leiden Burnout-Patienten auch an einer ständigen Ruhelosigkeit, völliger Gleichgültigkeit oder an übertriebenem Zynismus und Bitterkeit.

Warnsignale bei Burnout

Warnsignale werden von Betroffenen gerne ignoriert. Warnsignale werden oft nicht ernst genommen. Sei es, weil sie die Symptome tatsächlich nicht wahrnehmen oder weil sie die Beschwerden nicht wahrhaben wollen. In manchen Fällen werden sie gar nicht als solche erkannt, in anderen wollen die Betroffenen sich ihre Probleme einfach nicht eingestehen.  Perfektionisten wollen sich nicht eingestehen überfordert zu sein. Das passt nicht zu ihrem Selbstbild. Für jemanden mit einem ausgeprägten Leistungsmotiv und dem Anspruch, alles selbst erledigen zu müssen, passt Erschöpfung schließlich nicht ins Selbstbild und wird, solange es nur geht, verleumdet.

So kann auch für sich genommen jedes Symptom ein Warnhinweis auf ein Burnout sein.  Selbst wenn  Sie nur eines der nachfolgenden Symptome an sich bemerken, sollten Sie dieses ernst nehmen und gut beobachten. Denn dieses könnte weitere Symptome nach sich ziehen und über kurz oder lang in den Burnout führen.

Mögliche Warnsignale

Ursachen von Burnout

Es gibt nicht die eine Ursache für einen Burnout. Es handelt sich um ein Zusammenspiel aus vielen einzelnen Faktoren. Ausschlaggebend ist vor allem die Einstellung zur Arbeit und zur eigenen Leistung. Typisch für Patienten mit Burnout sind ein hohes Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung.  Wertschätzung und Anerkennung sind hier die beiden wichtigsten Motive. Gleichzeitig achten Betroffene wenig, kaum oder gar nicht auf ihre eigenen psychischen und körperlichen Grenzen. Sie sind extrem harmoniebedürftig und wollen es allen recht machen. Seien es Kinder, Haushalt, Job, ehrenamtliches Engagement oder alles zusammen. Um diese beiden Bedürfnisse zu befriedigen, engagiert man sich auch über ein gesundes Maß hinaus. Problematisch wird dies erst, wenn es als absolut notwendig für die Aufrechterhaltung des eigenen Selbstwertes angesehen wird. Meist weitet sich dieses übertriebene Engagement dann auch auf andere Lebensbereiche aus und wer immer und überall 150% geben will, der ist auf dem besten Wege in den Burnout.

Persönlichkeitsmerkmale, die mit einem erhöhten  Risiko für Burnout einhergehen sind u.a. Perfektionismus, geringe Kompetenzerwartungen, ein sehr starkes Harmoniebedürfnis und die Überzeugung von außen gesteuert zu werden, selbst also wenig an der eigenen Lage ändern zu können. Dabei fördern auch unrealistische Erwartungen an sich selbst Stress. Wer zu hohe Erwartungen an sich stellt, befindet sich permanent im Stress. Es ist immer eine Menge zu tun, weil man sich zu viel auflädt. Betroffene unterscheiden oft nicht zwischen dem, was sie wirklich leisten wollen und was sie leisten können.  Betroffene unterscheiden oft nicht zwischen dem, was sie realistischer Weise schaffen können und dem, was sie an schaffen möchten. Wirklichkeit und Erwartung stimmen nicht überein. Dies führt zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität und dazu, sich zu viel aufzuladen. Und wer nicht "Nein!" sagen kann, der fühlt sich irgendwann wie im Hamsterrad oder wie die Marionette, an deren Fäden alle anderen ziehen, nur nicht man selbst. 

Personen mit hohem Leistungsstreben, setzen sich auch hohe Ziele. Sind diese Ziele allerdings zu hoch gesteckt, wird man sie nie erreichen. Vielleicht werden einem zu viele Steine in den Weg gelegt oder man merkt irgendwann, dass man sich schlichtweg überschätzt hat. Beides kann dazu führen, dass man an einem Punkt angelangt, an dem sich die Grundstimmung und die Einstellung zur Arbeit radikal ändern. War man früher begeistert an die zu erledigenden Aufgaben herangegangen, regt sich nun heftiger innerer Widerstand. Dieser mitunter plötzliche Stimmungswechsel kann ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung von Burnout sein. Denn meist bemerken Betroffene ihre Erschöpfung erst, wenn sie nicht mehr von der anfänglichen Euphorie aufgefangen werden kann. Die darauffolgende Ernüchterung und das sich ausbreitende Gefühl der Sinnlosigkeit und Leere kommen daher oft plötzlich aber dafür umso heftiger.

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