
Fort- & Weiterbildung
Facharzt/Fachärztin für Anästhesiologie
Das Klinikum im Friedrichshain bietet als Krankenhaus der Maximalversorgung eine strukturierte, fundierte und breite Ausbildung zum Facharzt/Fachärztin für Anästhesiologie an: Die Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie besitzt die volle Weiterbildungsermächtigung von 60 Monaten für die Weiterbildungszeit der Anästhesiologie. Spezielle Eingriffe wie die intrakraniellen Eingriffe in der Neurochirurgie, große gefäßchirurgische Eingriffe, die Kinderanästhesie in der Kinderchirurgie, Urologie und HNO sowie die geburtshilflichen Narkosen können im Vivantes Klinikum im Friedrichshain absolviert werden, lediglich für die Mitwirkung an thoraxchirurgischen Anästhesien erfolgt eine Rotation in eine externe Klinik.
Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin
Die Zusatzbezeichnung „Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin“ kann auf der Intensivstation erworben werden (volle Weiterbildungsermächtigung): Auf der 26 Betten umfassenden Intensivstation sowie der 10 Betten umfassenden IMC werden alle komplexen intensivmedizinischen Krankheitsbilder behandelt. Dabei kommen alle modernen intensivmedizinischen Diagnostik- und Therapieverfahren zur Anwendung: kontinuierliche und intermittierende Nierenersatzverfahren, komplexes hämodynamisches Monitoring (Pulskonturanalyse, Pulmonalarterieller Katheter, transthorakale und transösphageale Echokardiographie, Herzschrittmachertherapie), Intrakranielle Druckmessung und Behandlung von Schädel-Hirn-Traumata sowie Bronchoskopie, dilatative Tracheotomie, moderne Weaningverfahren und Einstellung auf Heimbeatmung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Polytraumaversorgung im Schockraum und auf der Intensivstation.
Überdruckkammer zur hyperbaren Sauerstofftherapie
Eine Besonderheit am Klinikum im Friedrichshain ist die Überdruckkammer zur hyperbaren Sauerstofftherapie bei verschiedenen (auch intensivmedizinischen) Krankheitsbildern inklusive der Tauchmedizin: die einzige Überdruckkammer in Berlin wird durch die Abteilung für Anästhesie geleitet und betreut, es besteht die Möglichkeit, die Ausbildung in der Tauchmedizin (Tauchtauglichkeitsuntersuchungen GTÜM I und Tauchmedizin GTÜM IIa) sowie zum Druckkammerarzt (GTÜM IIb) zu absolvieren.
Weiterbildungsbefugnisse
Prof. Dr. Christian von Heymann, DEEA: Uneingeschränkte Weiterbildungsbefugnis zum Facharzt für Anästhesiologie für 60 Monate
Prof. Dr. Christian von Heymann, DEEA: Uneingeschränkte Weiterbildungsbefugnis für die Zusatzbezeichnung „Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin“ (24 Monate)
Dr. Hendrik Kühne: Uneingeschränkte Weiterbildungsbefugnis Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
Struktur der Weiterbildung
Weiterbildungsabschnitte und Weiterbildungsplan
Die Weiterbildung in der Anästhesie am Klinikum im Friedrichshain umfasst 3 Weiterbildungsabschnitte:
- Eine ein- bis zweijährige Einarbeitung in verschiedenen Bereichen der Anästhesie,
- die rund 18-monatige Rotation auf die Intensivstation und
- die anschließende Beendigung der Fachärzt*innenausbildung in einem weiteren Anästhesie-Abschnitt.
Für die gesamte Weiterbildungszeit – von der Einarbeitung über die Rotation auf die Intensivstation bis zur Fachärzt*innenreife mit den komplexen anästhesiologischen Eingriffen – wird für jede Assistenzärzt*in ein individueller Weiterbildungsplan erstellt. Hierbei werden Vorwissen und Präferenzen berücksichtigt und eine fundierte Einarbeitung und zeitgerechte Fachärzt*innenausbildung ermöglicht.
Auch die einzelnen Weiterbildungsabschnitte sind strukturiert: Die Rotation in die jeweiligen Fachdisziplinen erfolgt jeweils über mehrere Monate, um eine kontinuierliche und sichere Ausbildung zu gewährleisten. Jeder Ausbildungsabschnitt wird durch ein individuelles Ausbildungsgespräch mit der zuständigen Oberärzt*in begleitet.
Die gesamte Weiterbildung für Anästhesie am Klinikum im Friedrichshain wird durch vielfältige interne und externe Fortbildungen unterstützt. Darüber hinaus findet ein jährliches Mitarbeiter*innengespräch mit der für den Weiterbildungsplan zuständigen Oberärzt*in und dem Chefarzt statt.
Einarbeitung/1. Weiterbildungsabschnitt
Für Berufsanfänger*innen in der Anästhesie erstellen wir einen Einarbeitungsplan über mindestens 8 Wochen, der von einem Mentor oder einer Mentorin begleitet wird: Zusammen mit dem erfahrenen fachärztlichen Mentor absolviert die neue Kolleg*in alle Dienste des Mentors (Schmerzdienst, Früh-, Spät- und Zwischendienste im OP und in der Prämedikation). Die Berufsanfänger*in lernt so das Klinikum im Friedrichshain kennen und wird in ein zunehmend selbstständiges Arbeiten im OP (Durchführung von Anästhesien) und in der Anästhesieambulanz eingearbeitet.
Der weitere Ausbildungsplan wird zusammen mit den neuen WB-Assistent*innen erstellt. In enger Absprache erfolgt nach der Einarbeitungsphase die Einteilung im OP, dann in der Regel zunächst in der „kleinen“ Allgemeinchirurgie oder der Unfallchirurgie. Weitere 3-monatige Rotationen in die Gynäkologie, HNO, Orthopädie und plastische Chirurgie/Dermatologie folgen. Die Einteilung für Spätdienste im zentralen OP-Saal ist nach ca. 6-12 Monaten vorgesehen. Auch hier steht jederzeit eine fachärztliche Aufsicht zur Verfügung.
Alle Kolleg*innen erhalten einen Ausbildungsplan, der in regelmäßigen Abständen reevaluiert und ggf. angepasst wird. Nach ca. 9-12 Monaten erfolgt die Einarbeitung in den Akutschmerzdienst und die geburtshilfliche Anästhesie (inklusive der Neugeborenenerstversorgung, welche immer in Zusammenarbeit mit unserer Neonatologie durchgeführt wird). Anschließend ist die Einteilung für Bereitschaftsdienste als dritter Dienst geplant, der zusammen mit einer erfahrenen Fachärzt*in der Klinik als ersten Dienst und einer erfahrenen WB-Assistent*in als zweiten Dienst geleistet wird.
Intensivrotation/2. Weiterbildungsabschnitt
Zum Ende des 2. bzw. zu Beginn des 3. Ausbildungsjahrs erfolgt die ca. 18-monatige Intensivrotation. Die Einarbeitung auf der Intensivstation wird im Tagdienst unter Anleitung der Ober- und Fachärzt*innen der Intensivstation vorgenommen. Nach Ende der Einarbeitung und einem gemeinsamen Gespräch erfolgt die Einteilung für Spät- und Bereitschaftsdienste auf der Station, die immer zusammen mit intensiverfahrenen Fach- oder Oberärzt*innen geleistet werden.
Für die Ausbildung auf der Station stehen erfahrene Fach- und Oberärzt*innen zur Verfügung, die die unterschiedlichsten Aspekte moderner Intensivmedizin vermitteln:
- die theoretischen und praktischen Grundlagen komplexer Beatmungstherapien,
- das hämodynamischen Monitoring,
- die differenzierte Katecholamintherapie,
- die Nierenersatz- und Ernährungstherapie sowie
- das Management und die Erstversorgung im Schockraum und
- die Weiterbehandlung von Polytraumata und Schädel-Hirn-Traumata auf der Intensivstation.
Während und nach der Intensivrotation besteht die Möglichkeit der Einarbeitung in der Überdruckkammer und dem Erwerb tauchmedizinischer Qualifikationen (Tauchtauglichkeitsuntersuchungen, Taucherärzt*in, Druckkammerärzt*in).
Spezielle anästhesiologische Eingriffe/3. Weiterbildungsabschnitt
Nach der Intensivrotation schließt die Ausbildungsassistent*in die Fachärzt*innenausbildung mit einem weiteren Abschnitt im OP ab. Es folgen Rotationen zu den komplexen chirurgischen Eingriffen der großen Abdominal, Gefäß- und Unfallchirurgie, Urologie, Gynäkologie, Wirbelsäulenchirurgie/große Orthopädie, Neurochirurgie und Kinderanästhesie. Am Ende der Ausbildungszeit bieten wir auch die Möglichkeit, an Narkosen bei Früh- und Neugeborenen teilzunehmen oder auch Erfahrungen in der Kinderneurochirurgie zu sammeln.
Ebenso besteht nach Absolvierung der Intensivrotation und der Kinderanästhesien die Möglichkeit, die für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin notwendigen Einsätze („Mitfahrten“ unter Anleitung erfahrener Notärzt*innen) auf dem NEF 4305 der Feuerwache Friedrichshain zu leisten.
Rotationen während der Facharztausbildung
Mit verschiedenen Krankenhäusern in Berlin besteht seit Jahren ein regelmäßiger Austausch, so dass es in individueller Absprache möglich ist, in andere städtische Krankenhäuser in Berlin zu rotieren und Kontakte zu anderen Krankenhäusern und Anästhesieabteilungen zu knüpfen. Ebenso bestehen Rotationsmöglichkeiten mit internationalen Kliniken auf anästhesiologischer und intensivmedizinischer Ebene, so dass der medizinische Erfahrungshintergrund auch auf den internationalen Bereich (Großbritannien, USA) ausgedehnt werden kann.
Zum Klinikum im Friedrichshain gehört darüber hinaus organisatorisch das Krankenhaus Prenzlauer Berg, wo in 2 OP-Sälen chirurgische Eingriffe mit dem Schwerpunkt Unfallchirurgie/Orthopädie und einer hohen Rate an peripheren Regionalanästhesien durchgeführt werden. Eine tageweise Rotation in den OP im Krankenhaus Prenzlauer Berg erfolgt zum Ende der Facharztausbildung.
Familenfreundlicher Arbeitsplatz
Seit 2013 befindet sich auf dem Gelände des Vivantes Klinikum im Friedrichshain eine Kita, die bevorzugt Kindern von MitarbeiterInnen des Klinikums im Friedrichshain zur Verfügung steht. In der Kita werden bis zu 43 Kinder betreut werden (darunter min. 17 Krippenplätze für Kinder im Säuglingsalter). Die Kita ist ganzjährig montags bis freitags geöffnet außer über Weihnachten und Neujahr. Weitere Informationen finden Sie auf unseren Seiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.