Schwerpunkt Handchirurgie
Die Handchirurgie im Vivantes Klinikum im Friedrichshain umfasst die Untersuchung und Beratung in der Sprechstunde sowie die operative Versorgung von akuten Verletzungen, Verletzungsfolgen, Infektionen und die Behandlung von Erkrankungen. Wir operieren gutartige Tumoren an den Händen ebenso wie komplexe Handverletzungen und führen rekonstruktive Eingriffe zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Hände durch.
Unser Anliegen ist es, Operationen unter gewebeschonenden (atraumatischen) Bedingungen durchzuführen. Daher arbeiten wir bevorzugt mit Lupenbrille oder Operationsmikroskop und führen Eingriffe in Blutleere aus, um kleinere und größere Blutungen zu vermeiden. Zur Diagnostik und Therapie von Band- und Diskusverletzungen des Handgelenkes und der Handwurzel sowie bei unklaren Schmerzsyndromen kommen meist Gelenkspiegelungen (Arthroskopien) zum Einsatz.
Operative Versorgung von Knochenbrüchen
Ist ein Knochenbruch (Fraktur) verschoben, instabil oder ist ein Gelenk beteiligt, ist meist eine operative Versorgung erforderlich. Dazu werden die beteiligten Knochenteile (Bruchfragmente) wieder in ihre anatomische Lage gebracht (reponiert), entweder offen nach Freilegung des Knochens oder geschlossen durch Zug und Druck. Anschließend wird der Bruch durch Schrauben, Platten oder Drähte fixiert und in der korrekten Stellung befestigt (Osteosynthese). Fingerbrüche (Fingerfrakturen) werden entweder durch schonende operative Methoden mit äußerer Befestigung behandelt (Fixation, beispielsweise durch Minifixateur/Extensionsfixateur) oder unter Verwendung von kleinen Stahlstiften, Miniplatten oder Schrauben.
Eingriffe bei Sehnenverletzungen der Hand
Die Sehnenenden der Hand können meist durch eine Naht vereinigt werden. Ein langstreckiger Sehnendefekt kann durch Einsetzen eines Sehnenstückes, das am Unterarm oder am Unterschenkel entnommen wird, überbrückt werden.
Operation von Handnervenverletzungen
Nervenverletzungen an der Hand entstehen meist durch Schnittverletzungen oder Rissverletzungen, durch Quetschungen oder stumpfe Verletzungen. Durchtrennte Nerven können von unseren Handchirurginnen und Handchirurgen entweder mikrochirurgisch durch eine spannungsfreie End-zu-End-Naht oder durch ein Nerventransplantat wiederhergestellt werden.
Gefäßverletzungen der Hand
Verletzte Gefäße der Hand können je nach Befund mikrochirurgisch genäht, durch Verpflanzung körpereigener Venen oder in Zusammenarbeit mit der Klinik für Chirurgie – Gefäß- und Thoraxchirurgie im Vivantes Klinikum im Friedrichshain durch Gefäßprothesen ersetzt werden.
Dupuytren’sche Kontraktur
Beim Morbus Dupuytren handelt es sich um eine strangartige und knotenartige Veränderung des Bindegewebes der Handinnenfläche. Bei der Operation wird möglichst alles erkrankte Gewebe sorgfältig von den darunterliegenden Sehnen, Nerven und Gefäßen getrennt und entfernt, um ein erneutes Auftreten zu verhindern.
Nervenkompressionssyndrome der Hand
Krankhafte Einengungen von Nerven des Arms (Karpaltunnelsyndrom, Ulnariskompressionssyndrom, Radialiskompressionssyndrom) werden in Schlüssellochtechnik operiert, wobei einengende Strukturen teilweise entfernt werden.
Sehnenscheidenkompressionssyndrome
Beim sogenannten „schnellenden Finger“ (Ringbandstenose) ist die Beugesehne durch die als Führung dienenden Ringbänder eingeengt. Bei der Operation wird das A1-Ringband über einen etwa 1,5 cm langen Hautschnitt unterhalb des Grundgelenkes gespalten.
Bei einer Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis stenosans de Quervain des ersten Strecksehnenfaches), die sich durch Ruhigstellung und Medikamentengabe nicht bessert, operieren wir mit einem etwa vier bis fünf cm langen Hautschnitt kurz unterhalb des Handgelenkes zur Eröffnung des ersten Strecksehnenfaches. Anschließend wird das entzündlich veränderte Gewebe entfernt.
Operationen bei gutartigen Knochentumoren
Gutartige Knochentumore sind Wucherungen von Knochengewebe oder Knorpelgewebe, die nicht in zerstörerischer Weise in umliegendes Gewebe einwachsen und keine Absiedelungen (Metastasen) in andere Organen bilden. Sie können jedoch das normale Knochengewebe verdrängen, die Stabilität des Knochens gefährden sowie Nerven und Gefäße beeinträchtigen. Bei einer Operation entfernen wir den Tumor unter größtmöglicher Schonung des gesunden Gewebes.