Babyfreundliche Geburtsklinik im Klinikum im Friedrichshain
Die Klinik für Geburtsmedizin im Klinikum im Friedrichshain ist BFHI-zertifiziert und gilt seit 2010 als babyfreundliche Geburtsklinik.
Daher richtet sich die Klinik für Geburt nach den Bindung-Entwicklung-Stillen-Kriterien (B.E.St.®-Kriterien), welche die folgenden zehn Schritte beinhalten:
Wir haben schriftliche Stillrichtlinien auf Basis der B.E.St.®-Richtlinien, die von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern regelmäßig besprochen und aufgefrischt werden.
Durch regelmäßige Schulungen und Fortbildungen verfügen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Wissen und die Fähigkeit zur Umsetzung der B.E.St.®-Richtlinien. Es wird eine B.E.St.®-Statistik durchgeführt, welche regelmäßig überprüft und kritisch hinterfragt wird.
Die Vorteile und Bedeutung der Bindungs- und Entwicklungsförderung sowie des Stillens wird den Schwangeren bereits vor der Geburt erklärt.
Nach der Geburt unterstützen wir den ununterbrochenen Hautkontakt von Mutter und Kind, das so genannte “Bonding”. Bei notwendigen medizinischen Maßnahmen kann auch der Vater oder eine andere Bezugsperson den Hautkontakt aufnehmen.
Wir unterstützen Mütter beim korrekten Anlegen und geben Informationen zur Milchbildung und Aufrechterhaltung des Stillens.
Es erfolgt keine zusätzliche Gabe von Flüssigkeit oder sonstige Nahrung ohne medizinischen Grund.
Das Neugeborene ist rund um die Uhr mit seiner Mutter im Zimmer untergebracht.
Wir unterstützen das Stillen bei Bedarf und helfen bei der Erkennung von frühen Hungerzeichen des Kindes, um eine optimale Stillbeziehung aufzubauen. Für Familien, die künstliche Säuglingsnahrung füttern, stehen wir unterstützend zur Seite und ermuntern das Füttern nach Vorbild des Stillens.
Wenn Familien künstliche Sauger verwenden möchten, klären wir über die Vor- und Nachteile auf.
Wir unterstützen Stillgruppen und informieren die Familien zur Teilnahme an Mutter-Kind-Gruppen. Termine im Klinikum im Friedrichshain können über Martina unter +49 151 11 341 409 vereinbart werden.
Die Friedrichshainer Geburtsklinik beachtet und unterstützt zusätzlich den Internationalen Kodex der Weltgesundheitsorganisation (WHO), welcher besagt, dass
- keine kostenlosen Proben von künstlicher Säuglingsnahrung an die Familien verteilt wird,
- keine Werbung für künstliche Säuglingsnahrung, Sauger, sowie Flaschen in unserer Geburtsklinik zu finden ist.
Die WHO empfiehlt, sechs Monate vollzustillen. Innerhalb dieser Zeitspanne sollte auf andere Lebensmittel verzichtet werden. Ab dem siebten Lebensmonat können Sie Beikost dazugeben. Des Weiteren empfiehlt sie, bis weit ins zweite Lebensjahr zu stillen.
Kommen Sie zu unserer Stillgruppe!
Unsere Stillgruppe wird ab dem 11.09.2024 mit Hebamme Lisa Seela (IBCLC) mittwochs in der Zeit von 10 bis 11:30 Uhr (außer in den Schulferien) im Stillcafé, Haus 20, stattfinden.
Teilnehmen können alle Mütter mit ihren Babys und ohne Voranmeldung. Absagen der Stillgruppe, auch kurzfristig, werden über den Instagram-Kanal Frauenhain bekannt gegeben.
Für Fragen sind wir unter der Rufnummer 030 130 23 2215 von montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 15 Uhr erreichbar.
Stillen als wichtige Voraussetzung für die Mutter-Kind-Beziehung
Die Bindung zwischen Ihrem Kind und Ihnen ist die wichtigste und stärkste, die ein Mensch im Laufe seines Lebens eingeht.
In der Geburtsklinik im Klinikum im Friedrichshain schaffen wir den vertrauensvollen Rahmen für eine gesunde Entwicklung der Eltern-Kind-Bindung.
Wir fördern und unterstützen das Stillen, denn
- Stillen unterstützt die Mutter-Kind-Bindung und fördert damit die gesunde Entwicklung des Kindes,
- Stillen gibt dem Kind Sicherheit und Geborgenheit am vertrauten Körper der Mutter,
- Stillen und/oder Muttermilchernährung programmieren die Organfunktionen und den Immunschutz des Säuglings.
Wichtig sind Körperkontakt, Liebe zueinander und das Finden eines gemeinsamen Rhythmus.
Vorteile für Ihr Kind
Schon während der letzten Schwangerschaftswochen bereitet sich Ihr Baby auf das Stillen vor: Es übt zu trinken und zu saugen.
Mit dem natürlichen Saug- und Suchreflex ist es für die Nahrungsaufnahme nach der Geburt vorbereitet.
- Der Nahrungsbedarf wird optimal gedeckt.
- Gestillte Kinder gedeihen besser und sind seltener krank.
- Die Abwehrstoffe in der Muttermilch schützen vor vielen Infektionskrankheiten.
- Ausschließliches Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten kann das Allergierisiko reduzieren.
- Muttermilch ist immer verfügbar, hygienisch einwandfrei und richtig temperiert.
- Muttermilch ist leicht verdaulich.
- Das Risiko des plötzlichen Säuglingstodes wird reduziert.
- Muttermilch wirkt schmerzlindernd bei Eingriffen.
Nutzen für die Mutter und Vorteile für die Familie
Das Stillen Ihres Neugeborenen wirkt sich ebenfalls positiv auf Sie als Mutter aus. Somit bildet sich die Gebärmutter schneller zurück und das Stillen unterstützt die Gewichtsreduktion, da Fettreserven zur Milchbildung gebraucht werden. Außerdem wird das Brustkrebsrisiko sowie das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Osteoporose minimiert.
Weitere positive Effekte für Sie und Ihre Familie sind
- Stillen spart Arbeit, Zeit und Geld
- Unabhängigkeit, auch wenn Sie unterwegs sind und
- Stillen ist umweltfreundlich
Stillzeit: Vorbereitung und erste Stillzeichen im Klinikum im Friedrichshain
Die Vorbereitung auf die Stillzeit verläuft natürlich, Ihr Körper bereitet sich selbstständig auf diese Aufgabe vor.
Oftmals sind die Veränderungen der Brust das erste wahrnehmbare Anzeichen einer bestehenden Schwangerschaft. Durch die Hormonumstellung kann die Brust größer werden, da sie stärker durchblutet wird und das Brustdrüsengewebe heranreift.
Der Brustwarzenhof kann sich verändern, indem er dunkler und größer wird. Im Brustwarzenhofbereich gibt es kleine Talgdrüsen, die sogenannten Montgomerydrüsen.Diese sondern eine fetthaltige Flüssigkeit ab, welche die Haut geschmeidig hält.
In der zweiten Schwangerschaftshälfte können sich die Brüste voller und schwerer anfühlen: Jetzt wird die sogenannte
Vormilch (Kolostrum) gebildet. Diese wertvolle Milch steht nach der Geburt Ihrem Kind sofort zur Verfügung. Sie enthält
wichtige Nährstoffe und Antiköper, die Ihr Baby vor Infektionen schützen.
Erkundigen Sie sich zeitnah nach einer Nachsorgehebamme und einer Kinderärztin/einem Kinderarzt, die Ihnen während
der ersten Zeit zu Hause wertvolle Tipps geben können. Informieren Sie sich über eine regionale Stillgruppe, die Sie beim
Stillen unterstützt.
Wie erkennen Sie erste Stillzeichen?
Ihr Baby kann schon fühlen, hören, riechen, schmecken und sehen. Wenn Ihr Baby Stillzeichen zeigt, legen Sie es an. Ist Ihr
Baby in den ersten 24 Stunden noch nicht so aktiv, empfehlen wir Ihnen in der Friedrichshainer Geburtsklinik das Entleeren der Brust von Hand. So erhält Ihr Kind das kostbare Kolostrum und Ihre Milchbildung wird angeregt.
Auch bei Kaiserschnittgeburten bemühen wir uns, im Operationssaal einen direkten Hautkontakt zu Ihrem Baby zu
ermöglichen. Sollte die Verlegung Ihres Babys in eine Kinderklinik notwendig werden, sind auch in diesem Fall der direkte
Hautkontakt und das Stillen möglich.
Beste Voraussetzung für ein langes und erfolgreiches Stillen ist das erste Anlegen direkt nach der Geburt. Der Saugreflex ist jetzt sehr ausgeprägt. Durch regelmäßiges konsequentes Anlegen bei den ersten Stillzeichen des Babys wird der frühe Milcheinfluss gefördert.
Stillzeichen sind erkennbar durch
- Schmatzen
- Aktivitäten mit der Zunge (leckt sich über die Lippen)
- Unruhe des Babys
- Hand in den Mund stecken, daran saugen
Warten Sie nicht, bis ihr Baby weint - es ist dann schwieriger,
es an die Brust zu legen. Ein Neugeborenes darf so oft angelegt werden, wie es Stillzeichen sendet, mindestens 8 bis 12 Mal in 24 Stunden.
Der Milcheinfluss kann sich durch Spannungsgefühle und fester werdende Brüste ankündigen. Dies geschieht meist
zwischen dem 2. und 4. Tag nach der Geburt.