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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Medizinische Angebote

Schwerpunkt: Chirurgie der inneren Organe

In unserer Klinik wird das gesamte Spektrum der Allgemeinchirurgie angeboten (z.B. Versorgung von Leisten- und Bauchwandbrüchen, Abszeßspaltungen).

Die Viszeralchirurgie (Chirurgie der inneren Organe) bildet jedoch einen wesentlichen Schwerpunkt. Es werden alle Operationen an Organen des Verdauungstraktes sowie der Körperdrüsen (endokrine Organe) vorgenommen. Ausgenommen sind lediglich Transplantationen.

Einen besonderen Fokus unserer Arbeit stellt die Tumorchirurgie dar. Neben Dick- und Enddarmtumoren behandeln wir bösartige Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, der Bauchspeicheldrüse sowie der Leber und der Gallenwege. Auch komplexe Eingriffe  und hochspezialisierte Verfahren wie Multiviszeralresektionen werden an unserer Klinik durchgeführt.

Viszeralchirurgische Verfahren

Ösophagus (Speiseröhre)

Allgemeines zur Speiseröhre

Die Speiseröhre ist ein muskulärer Schlauch, der als Teil des Verdauungstraktes die Speisen durch Muskelkontraktionen vom Mund zum Magen transportiert. Sie ist etwa 25 cm lang und liegt im oberen Teil zwischen Luftröhre und Wirbelsäule. Vor ihrer Mündung in den Magen tritt sie durch das Zwerchfell.

Symptome einer Speiseröhrenerkrankung

Hauptsymptome von Speiseröhrenerkrankungen sind Schluckstörungen (Dysphagie), das Zurückfließen von Mageninhalt in Speiseröhre (Regurgitation), Sodbrennen, Kloßgefühl (Globus) und Brustschmerzen. Alle diese Beschwerden sollten abgeklärt werden. Insbesondere Schluckstörungen sind als Alarmsignal zu werten. Eine erste Untersuchung hierzu ist die Spiegelung der Speiseröhre und des Magens. Schmerzen im Brustkorb, die nicht kardial bedingt sind, können häufig auf eine Erkrankung der Speiseröhre zurückgeführt werden.

Erkrankungen der Speiseröhre

Zu den gutartigen Erkrankungen der Speiseröhre, die ggf. eine operative Behandlung notwendig machen, zählen u.a. die Einengung der Speiseröhre (Achalasie), Ausstülpungen (Divertikel) der Speiseröhre, Hernien des Zwerchfells oder die Refluxkrankheit (Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre). Andere Erkrankungen sind Störungen der Muskelbewegung oder auch Engen und Narben.

Der Speiseröhrenkrebs ist eine schwerwiegende Erkrankung, die oft einer interdisziplinären Behandlung bedarf. In enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Gastroenterologischen Klinik im Rahmen unseres Viszeralchirurgischen Zentrums, aber auch Radiologen, Strahlentherapeuten und Onkologen gewährleisten wir eine umfassende und individuelle Betreuung und Behandlung.

Operationen an der Speiseröhre

Die operative Behandlung von Erkrankungen des oberen Intestinaltraktes und so auch der Speiseröhre ist ein Schwerpunkt an unserer Klinik. Die operative Therapie erfolgt dabei je nach Notwendigkeit vom Bauchraum oder auch kombiniert vom Bauchraum und durch den Brustkorb. Wenn möglich kommen dabei minimalinvasive Techniken zum Einsatz


Leber und Gallenwege

Allgemeines zur Leber

Die Leber ist ein zentrales Stoffwechselorgan mit vielfältigen und lebenswichtigen Funktionen. So wird beispielsweise in der Leber die Gallenflüssigkeit gebildet, die dann über die Gallenwege in den Darmtrakt abgegeben wird und die für die Verdauung von großer Bedeutung ist. Besonders ist auch die starke Blutversorgung der Leber. So gelangt über die Pfortader das gesamte Blut des Verdauungstraktes in die Leber. Neben der Verarbeitung der Nährstoffe, die aus dem Verdauungstrakt der Leber zugeführt werden, der Bildung der Gallenflüssigkeit zur Verdauung entsprechender Nährstoffe stellt die Entgiftungsfunktion der Leber eine weitere wichtige Aufgabe dar.

Symptome einer Lebererkrankung

Lebererkrankungen sind häufig ohne wesentliche Symptome. So verursachen Tumore häufig keinerlei Beschwerden und werden zum Teil zufällig im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes entdeckt. In manchen Fällen kommt es zu unspezifischen Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Nachtschweiß oder ungewolltem Gewichtsverlust. Eine Gelbfärbung der Augen und der Haut kann auftreten, was ein klares Zeichen einer Problematik mit der Leber darstellt.

Erkrankungen der Leber

Erkrankungen der Leber, die chirurgisch behandelt werden können, sind vor allem Tumore, die sowohl gutartig wie auch bösartig sein können. Im Bereich der Gallenwege stehen Steinerkrankungen und aufgrund dessen Entzündungen wie die Gallenblasenentzündung (Cholecystolithiasis) im Vordergrund bei Indikationen für eine Operation.

Tumore der Leber und Gallenwege

Zu den häufigsten gutartigen Lebertumoren zählen Zysten (flüssigkeitsgefüllte Raumforderungen) sowie Hämangiome, Adenome und die sogenannte fokal noduläre Hyperplasie. In der Regel werden diese Tumore zufällig entdeckt und besitzen in den meisten Fällen keinen Krankheitswert und bedürfen somit auch keiner Behandlung. Dennoch können auch gutartige Tumore Beschwerden verursachen, zu Komplikationen führen oder auch sich zu bösartigen Tumoren verändern (Adenome). Aber auch die diagnostische Unsicherheit kann dazu führen, dass gutartige Lebertumore entfernt werden sollten.

Bei den bösartigen Tumoren der Leber dominieren die Absiedlungen (Metastasen) von anderen Krebserkrankungen wie dem Darmkrebs. Aber auch sogenannte lebereigene Tumore wie das hepatozelluläre Karzinom (Leberkrebs) und das cholangiozelluläre Karzinom (Gallenwegskrebs) können in der Leber als bösartige Tumore entstehen. In vielen Fällen liegt hierbei eine Vorschädigung der Leber (z.B. Leberzirrhose) zugrunde.

Gallenwegserkrankungen

Steinerkrankungen (Gallensteine) sind eine der häufigsten Erkrankungen insgesamt und die Entfernung der Gallenblasen zählt zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen in der Chirurgie.

Operationen an Leber und Gallenwegen

In der Klinik werden alle Formen von Leberoperationen mit Ausnahme der Lebertransplantation vorgenommen. Diese Operationen werden entweder konventionell über einen Bauchschnitt offen oder unter entsprechenden Voraussetzungen in der minimal-invasiven Technik durchgeführt. Zu den Eingriffen zählen

  • atypische (Parenchym-sparende) Resektionen
  • anatomische Resektionen
  • erweiterte Resektionen inklusive neuer Verfahren wie in-situ Split-Verfahren (ALPPS)
  • Resektionen kombiniert mit interventionellen Verfahren (z.B. Radiofrequenzablation)
  • Entdeckelung von Zysten (in der Regel minimal-invasiv)
  • Entfernung der Gallenblase (in der Regel minimal-invasiv)
  • Revisionen der Gallenwege, Anlage von Hepaticojejunostomien
  • Gefäßrekonstruktionen, Shuntanlagen

Für die genannten Eingriffe stehen alle modernen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten am Standort zur Verfügung. So werden die Operationen - soweit durchführbar - in zunehmendem Maße minimal-invasiv durchgeführt. Zum Einsatz kommen während der Operation der intraoperative Ultraschall (ggf. mit Kontrastmittel), interventionelle Verfahren (z.B. Radiofrequenzablation), moderne Dissektionsverfahren (wie z.B. CUSA).

Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Radiologie und der Gastroenterologie ist eine umfassende Behandlung von Patienten mit Leber- und Gallenwegserkrankungen gewährleistet. An interventionellen Verfahren stehen unter anderem folgende Techniken zur Verfügung: Radiofrequenzablation (RFTA), Mikrowellenablation (MWA), irreversible Elektroporation (IRE), selektive interne Radiotherapie (SIRT) u.v.m.

Ebenso wichtig für die Behandlung komplexer Tumorerkrankungen ist die Kooperation mit den Kliniken für Gastroenterologie und Onkologie im Hause, die Möglichkeiten aller interventionellen Verfahren durch die Kolleginnen und Kollegen aus der Radiologie und der Endoskopie und die Expertise in der Behandlung auch komplexer Patienten durch die Anästhesie und Intensivmedizin. Als Haus der Maximalversorgung stehen alle diese genannten Möglichkeiten und Erfahrungen unter einem Dach zur Verfügung.

Die Patienten mit bösartigen Erkrankungen werden alle in der regelmäßig wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz mit allen anderen beteiligten Kliniken besprochen und für jeden einzelnen Patienten ein individuelles Therapiekonzept festgelegt. Weiterhin werden interdisziplinär Patienten in dem ebenfalls wöchentlich.


Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Allgemeines zur Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse verfügt über verschiedene Funktionen und Aufgaben. Zum einen hilft sie bei Verdauungsaufgaben, in dem sie verschiedene Enzyme (Amylase und Lipase) bildet und in den Dünndarm ausscheidet. Zum anderen werden in der Bauchspeicheldrüse Hormone wie das Insulin produziert und stellt somit ein zentrales Organ für Regulation des Blutzuckers im Körper dar.

Symptome einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse

Entzündungen der Bauchspeicheldrüse gehen häufig mit starken Schmerzen einher, die oft in den Rücken ausstrahlen, was durch die Lage der Bauchspeicheldrüse im hinteren Bauchbereich bedingt ist. Durch den Verlauf des Gallengangs durch die Bauchspeicheldrüse kann es bei Veränderungen im Kopfbereich beispielsweise durch Tumore zu einem Aufstau der Galleflüssigkeit kommen, der zu einer Gelbsucht führt (Ikterus). Kommt es zu Funktionsbeeinträchtigung der Bauchspeicheldrüse können Verdauungsprobleme (Durchfall und weitere Veränderungen des Stuhls) oder auch Störungen in der Blutzuckerregulation auftreten.

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse können unterteilt werden in Entzündungen (Pankreatitis), die akut oder chronisch auftreten, Funktionsstörungen des Organs und Tumorerkrankungen (gut- und bösartig).

Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

Die Entzündungen der Bauchspeicheldrüse werden häufig durch Steinerkrankungen (wie Gallesteine) oder auch durch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht. Die Behandlung dieser Entzündungen erfolgt heutzutage dabei überwiegend konservativ, d.h. ohne Operation. Nur in seltenen Fällen ist eine Operation durch Entfernung von Nekrosen (abgestorbenes Gewebe) notwendig.

Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse

Die Funktionen der Bauchspeicheldrüse können durch Medikamente bzw. den Ersatz der Hormone ausgeglichen werden. Die Verdauungsenzyme können beispielsweise mit den Mahlzeiten als Tabletten eingenommen werden, die Blutzuckerregulation kann durch eine Substitution mit Insulin durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass auch ein Leben ohne Bauchspeicheldrüse möglich ist.

Tumore der Bauchspeicheldrüse

Tumore der Bauchspeicheldrüse treten glücklicherweise selten auf. Hierbei gibt es verschiedene gutartige Tumore, die keine Behandlung erfordern, Tumore die Hormone produzieren und damit verschiedene Symptome verursachen können und bösartige Tumore, wie der Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom). Tumore, die Beschwerden verursachen, von unklarem Verhalten sind (fraglich bösartig) oder bösartige Tumore sollten entfernt werden, sofern eine Entfernung möglich erscheint und zu einer Heilung führen kann. Eine Operation an der Bauchspeicheldrüse - nach wie vor eine komplexen Bauchoperationen - erfordert dabei eine besondere Kompetenz und Erfahrung des Chirurgen und seines Teams. Einige Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse können mittlerweile jedoch auch minimal-invasiv (laparoskopisch) erfolgen, was zu einer schnelleren Erholung der Patienten führt. Alle modernen chirurgischen Techniken aber auch interventionellen Möglichkeiten durch die interventionelle Endoskopie und Radiologie werden im Klinikum im Friedrichshain angeboten und durchgeführt.

Ein heutiger Standardeingriff, der zur Entfernung von Pankreaskopfttumoren erfolgt, ist die Operation nach Kausch-Whipple. Der Erstbeschreiber dieser Operation, Walther Kausch, führte diese Operation 1909 im Auguste-Viktoria-Krankenhaus (heute Vivantes Klinik) in Berlin durch.

Die Patienten mit bösartigen Erkrankungen werden alle in der regelmäßig wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz mit allen anderen beteiligten Kliniken besprochen und für jeden einzelnen Patienten ein individuelles Therapiekonzept festgelegt. Weiterhin werden interdisziplinär Patienten in dem ebenfalls wöchentlichen Viszeralboard diskutiert.

Operationsverfahren

  • Abtragungen von Nekrosen bei schwerer Pankreatitis
  • Drainageoperationen bei Zysten oder chronischer Pankreatitis
  • Entfernungen von gutartigen Tumoren durch Ausschälung (Enukleation oder Teilentfernungen des Pankreas)
  • Entfernungen von bösartigen Tumoren durch Teilresektionen (Operation nach Kausch-Whipple, Pankreaskorpus- oder Pankreasschwanzresektion) oder Pankreatektomie

Magen

Allgemeines zum Magen

Der Magen befindet sich im Oberbauch. In Fortsetzung der Speiseröhre nimmt dieser mehrschichtige Hohlmuskel den Speisebrei auf. Er ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet und produziert neben Salzsäure u.a. Pepsin, ein Enzym zur Spaltung von Eiweiß. Der Magen hat die Aufgabe, den Speisebrei zu erwärmen, zu durchmischen und portionsweise in den Zwölffingerdarm abzugeben. Sein Fassungsvermögen beträgt ca. 1500 ml.

Symptome einer Magenerkrankung

Symptome einer Erkrankung des Magens sind vielfältig und oft nicht spezifisch. Sie reichen über Druckgefühl im Oberbauch, Übelkeit, Appetitlosigkeit bis hin zu Erbrechen. Es können spontane oder Druckschmerzen auftreten. Ein alarmierendes Symptom ist eine Blutung, die sich sowohl durch Bluterbrechen, als auch Teerstuhl (Dunkel- oder Schwarzfärbung des Stuhlgangs) äußern kann.

Erkrankungen des Magens

Erkrankungen des Magens kann man grob in Funktionsstörungen, Entzündungen unterschiedlicher Grade sowie gut- und bösartige Tumoren unterteilen.

Der Reizmagen ist ein noch unzureichend geklärtes Phänomen, bei dem im Rahmen der Diagnostik keine entsprechende Ursache gefunden werden kann. Als Ursache werden aber auch hier Lebensumstände und Essgewohnheiten angesehen.

Die Entzündung der Magenschleim (Gastritis) ist eine Erkrankung, die in aller Regel durch eine medikamentösen Therapie und evtl. ähnlich wie beim Reizmagen einer Änderung der Essgewohnheiten behandelt wird. Allerdings kann es bei einer langdauernden Entzündung zu Komplikationen wie Magen- oder Duodenalgeschwüren mit Blutungen oder Magendurchbruch oder auch Tumoren kommen.

Die Krebserkrankung des Magens wird in der modernen Medizin durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete behandelt. Jährlich erkranken in Deutschland über 9.000 Männer und 6.000 Frauen an Magenkrebs. In unserem Haus wird nach einer umfangreichen Diagnostik im Rahmen des fachübergreifenden Tumorkonferenz die optimale Therapie festgelegt. In den letzten Jahren ist die multimodale Behandlung von Tumoren des Magens zum Standard geworden. Die Chirurgie spielt dabei eine zentrale Rolle.

Operationen am Magen

In unserer Klinik wird das gesamte Spektrum der operativen Therapie von Magenerkrankungen angeboten. Diese Operationen erfolgen entweder in herkömmlicher Technik über einen Bauchschnitt oder – und zunehmend häufiger – mittels minimal-invasiver Methoden. Ebenso können wir in Zusammenarbeit mit der Gastroentrologischen Klinik gemeinsame Interventionen auf dem Weg eines Rendevouz-Verfahrens anbieten.

Neben der Entfernung oder Teilentfernung des Magens werden Interpositionen (Operation nach Merendino), Anlagen von Ernährungssonden und selbstverständlich Notfalloperationen beispielsweise bei Perforationen (Magendurchbruch) durchgeführt.


Darm

Allgemeines zum Darm

Der Darm des Menschen ist 5,5 bis 7,5 m lang und ist unterteilt in den Dünndarm, der aus dem Duodenum, Jejunum und Ileum zusammengesetzt ist, sowie den Dickdarm, bestehend aus Blinddarm mit dem Wurmfortsatz, Grimmdarm (Colon) mit aufsteigendem (Colon ascendens), querverlaufendem (Colon transversum), absteigendem (Colon descendens), s-förmig verlaufendem (Colon sigmoideum) Teil und Mastdarm. Zu den Funktionen des Darmes gehören die Verdauung, Nährstoffresorption, Regulation des Wasserhaushaltes, Ausbildung eines Großteils der Abwehrzellen des Immunsystems und die Produktion von Hormonen und Botenstoffen.

Symptome einer Darmerkrankung

Patienten mit einer Darmerkrankung leiden häufig an Stuhlunregelmäßigkeiten, wie Durchfall oder Verstopfung, Schmerzen bzw. Krämpfe im gesamten Bauchbereich und Blähungen in Kombination mit Blut im Stuhl oder vermehrten Schleimauflagerungen.

Erkrankungen des Darmes

  • Darminfektionen sind die häufigsten Darmerkrankungen, die meistens über Bakterien, Viren oder Parasiten hervorgerufen sind. Dabei sind Durchfall, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit die häufigsten Symptome.
  • Bei einer Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendizitis) finden sich meistens typische Symptome, wie Schmerzen in der Nabel- oder Magengegend, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit.
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Morbus Crohn kann den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen. Die Entzündung erfasst die ganze Darmwand. Die Colitis ulcerosa dagegen betrifft den Dick- und Enddarm. Dabei ist lediglich die Darmschleimhaut entzündet.
  • Gutartige Tumore (Adenome) finden sich sehr oft im Dickdarm. Veränderungen im Erbmaterial (Mutationen) können die Entwicklung vom Adenom zum Darmkrebs begünstigen.
  • Darmkrebs ist der häufigste bösartige Tumor des Verdauungstraktes. Die Heilungschancen sind im Anfangsstadium sehr hoch, deshalb werden regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.
  • Typisch für den Darm ist das Auftreten von Ausbuchtungen in der Darmschleimhaut (Divertikel). Blutungen oder Entzündungen der Divertikel (Divertikulitis) sind eine ernstzunehmende Komplikation.

Alle gutartigen, entzündlichen und bösartigen Dünn- und Dickdarmerkrankungen werden in unserer Klinik behandelt. Wir bieten das komplette Operationsspektrum an. In unserem Haus stehen alle notwendigen Kooperationspartner für eine interdisziplinäre Behandlung zur Verfügung (Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Gastroenterologie). Seit vielen Jahren sind wir ein Studienzentrum für Rektumkarzinome und beteiligen uns an internationalen Studien. Dabei verfügen wir über modernste diagnostische Standards (z.B. MRT, Endosonografie). Durch die besondere operative Spezialisierung und langjährige Expertise hat sich die laparoskopische Technik als Standardtechnik etabliert.

Operationen am Darm

Operationen am Dünndarm

  • Minimalinvasive oder konventionelle Entfernung von Dünndarmabschnitten

Operationen an Dickdarm und Mastdarm

Gutartige Erkrankungen des Dickdarmes

  • Divertikelkrankheit: Laparoskopische Sigmaresektion (auch als Single-Incision-Zugang)
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Colitis ulcerosa: laparoskopische Proktokolektomie mit ileoanalem Pouch
  • M.Crohn: laparoskopische Ileocoecalresektion, Segmentresektionen des Dünndarms, Strikturoplastiken
  • Rektumprolaps: (siehe Proktologie)

Bösartige Erkrankungen des Dickdarmes

  • Kolonkarzinom und Rektumkarzinom: Laparoskopische oder konventionelle Kolonresektion, anteriore Rektumresektion mit totaler oder partieller mesorektaler Exzision (TME oder PME) oder Amputation (je nach Höhenlokalisation)
  • TEM - Transanale Endoskopische Mikrochirurgie (Vollwandexzision bei frühen Rektumkarzinomen bzw. endoskopisch nicht-abtragbaren großen Adenomen)

Proktologie

Allgemeines zum Enddarm und der Analregion

Der Analkanal (Canalis analis) des Menschen kann in drei Abschnitte untergliedert werden, die durch einen allmählichen Übergang von der Schleimhaut des Darmes zur äußeren Haut gekennzeichnet sind:
Um die Öffnung des Anus sind unter der Haut zwei Muskeln angeordnet, die gemeinsam mit verschiedenen Komponenten des Enddarms das Kontinenzorgan bilden:
Musculus sphincter ani internus (innerer Afterschließmuskel) und Musculus sphincter ani externus (äußerer Afterschließmuskel), der willkürlich beeinflussbar ist.

Symptome von Erkrankungen

Schmerzen, Blutung, Juckreiz, Nässen, Vorfall von Schleimhaut oder Mastdarm, Beschwerden bei der Stuhlentleerung

Krankheiten des Enddarmes und der Analregion

  • Hämorrhoiden: krampfaderartige Erweiterungen der Äste der oberen Rektalarterie oder des Venengeflechtes im Übergang vom Mastdarm zum Analkanal
  • Analprolaps: „Vorfall" des Afters, bzw. der Analschleimhaut vor den Schließmuskel
  • Rektumprolaps: „Vorfall“ aller Schichten des Rektums vor den Schließmuskel
  • Analfissur: Einriss in der Afterschleimhaut
  • Analabszess/Analfistel: Eitergang, der sich in den Darm oder zur Haut hin mit eitrigem Sekret entleert
  • Perianalthrombose: Blutgerinnsel in den äußeren Venen des Afters
  • Condylomata accuminata (Feigwarzen)
  • Bösartige Erkrankungen des Anus (Analkarzinom, Mastdarmkarzinom)
  • Bösartige Erkrankung des Enddarmes

Operationen am Enddarm und Analregion

In unserer Klinik bieten wir eine koloproktologische Sprechstunde und alle modernen konservativen und operativen Behandlungsmethoden an. Dies sind beispielhaft:

  • Hämorrhoiden: konventionelle Resektion (z.B. Milligan-Morgan) und Staplerhämorrhoidopexie nach Longo
  • Abszesse/ Fistel: Exzisionen, Fisteldrainagen, Fistelsanierung incl. Sphincterplastik
  • Anal-und  Rektumprolaps: Stadienabhängige Therapie incl. transrektaler Vollwandresektion (STARR) oder Resektionsrektopexie
  • Rektumkarzinom: Laparoskopische oder konventionelle anteriore Rektumresektion mit totaler oder partieller mesorektaler Exzision (TME oder PME)
  • TEM - Transanale Endoskopische Mikrochirurgie (Vollwandexzision bei frühen Rektumkarzinomen bzw. endoskopisch nicht abtragbaren großen Adenomen)

Hernien

Allgemeines

Mit über 370.000 Hernienoperationen pro Jahr alleine in Deutschland ist die operative Versorgung von Weichteilbrüchen ein großes Thema bei der Patientenversorgung. Hernien sind Lücken im Gewebe der Bauchwand. Diese können angeboren oder erworben sein. Durch diese Lücken tritt das Innere der Bauchhöhle in unterschiedlichem Maße nach außen. Hierzu zählen größtenteils Leisten- und Narbenbrüche, aber auch seltenere Formen wie die parastomale Hernie oder die Spieghel`sche Hernie.

Symptome

Durch Hernien hervorgerufenen Beschwerden äußern sich meist durch ein Brennen oder Ziehen, insbesondere bei Belastung, oft noch bevor eine Vorwölbung sichtbar wird. Die Intensität der Beschwerden ist oft wechselnd. 
Insbesondere bei Belastung, also Anspannen der Bauchmuskulatur, kann die Hernie als Beule hervortreten. Sollte sich so eine Beule nicht mehr zurückdrücken lassen oder starke Beschwerden verursachen, ist der Bruch fixiert oder auch eingeklemmt. Dies kann zu Durchblutungsstörungen der eingeklemmten Anteile (z.B. Darm) führen.

Operationen

In unserer Klinik werden sämtliche Weichteilbrüche, vom einfachen Leistenbruch bis hin zum komplexen Narbenhernienrezidiv mit modernsten Operationsverfahren versorgt.

Für alle Bruchformen bieten wir Ihnen sowohl minimal-invasive als auch offen-konventionelle Operationsmethoden an. Welches Operationsverfahren für Sie am besten geeignet ist, können Sie in unserer Herniensprechstunde in einem persönlichen Gespräch mit einem kompetenten Arzt erfahren und besprechen.

Aufgrund unserer langjährigen und großen Erfahrung auf dem Gebiet der Hernienchirurgie und der Mitgliedschaft in der Deutschen Hernien Gesellschaft (DHG) können Sie darauf vertrauen, dass Sie die bestmögliche Versorgung erhalten.

Unsere Klinik wird durch die Deutsche Herniengesellschaft im Rahmen der Hernieamed-Studie qualitätsgesichert.


Endokrine Chirurgie

Allgemeines zur Endokrinen Chirurgie

Endokrine Chirurgie bedeutet die operative Therapie von Erkrankungen der hormonbildenden Drüsen des Menschen.

Neben der Behandlung von Schilddrüse und Narbenschilddrüse gehören dazu auch Operationen an den Nebennieren-, der Bauchspeicheldrüse und die Behandlung von hormonbildenden Tumoren des Magen-Darm-Traktes (neuroendokrine Tumoren).

Die weitaus häufigsten Erkrankungen betreffen dabei die Schilddrüse und Nebenschilddrüsen.

Schilddrüse- und Nebenschilddrüse

Die operative Behandlung von Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen erfordert ein hohes Maß an fachlicher Qualifikation und moderner technischer Ausstattung. In unserer Klinik begegnen Sie einem sehr erfahrenen Team von Chirurgen, die ein speziell auf Ihre Erkrankung zugeschnittenes operatives Konzept entwickeln, und vor dem Eingriff ausführlich mit Ihnen besprechen.

Dazu gehört eine enge Zusammenarbeit mit den einweisenden Haus- und Fachärzten, aber auch die persönliche Evaluation Ihres Befundes durch den Operateur. Vor jeder Operation wird dazu ein Sprechstundentermin vereinbart, bei dem auch eine sonografische Untersuchung erfolgt.

Entsprechend Ihres Befundes werden auch minimal invasive Operationsverfahren (MIVAT, MIVAP) durchgeführt. Durch die Verwendung von modernen Instrumenten zur Blutstillung erreichen wir aber auch bei der herkömmlichen Op.-Technik dank kleinerer Zugangswege bessere kosmetische Ergebnisse. Zusätzlich wird dadurch die Wundfläche insgesamt verkleinert, so dass nach der Operation weniger Schmerzen entstehen.

Als Standard kommt bei jeder Operation an Schilddrüse oder Nebenschilddrüse Neuromonitoring, Lupenbrille und Kopflicht zur Anwendung.

Neben der Behandlung der Knotenstruma ist die Behandlung von bösartigen Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse Schwerpunkt unserer Klinik. Insbesondere bei der Behandlung von bösartigen Tumoren ist eine interdisziplinäre Behandlung von besonderer Bedeutung. Im Klinikum im Friedrichshain profitieren die Patienten von einer engen Kooperation der Kliniken wie Nuklearmedizin, Innere Medizin, Onkologie, Pathologie und HNO.

Bei unklaren Befunden kann durch einen Schnellschnitt (Klärung des Befundes durch die Pathologie) noch während der Operation versucht werden, eine Klärung herbeizuführen, und damit das Ausmaß der Operation bestimmt werden.

Auch Erkrankungen, die eine Funktionsstörung der Schilddrüse verursachen (Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis) gehören zu unserem Spektrum. Unter Umständen ist hier eine medikamentöse Vorbehandlung, die meist schon von Ihrem Hausarzt eingeleitet wurde, erforderlich.

Bei den meisten der selteneren Nebenschilddrüsenerkrankungen ist eine operative Therapie erforderlich. Dabei handelt es sich in vielen Fällen um Dialysepatienten, wo durch den behandelnden Dialysearzt die Indikation zur Operation gestellt wird. Während dieser Zeit werden Sie durch unsere Dialyseabteilung mitbetreut.

Die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten ist uns besonders wichtig. Der Austausch von Befunden und die gemeinsame Festlegung von Therapiezielen stehen dabei im Mittelpunkt. Darüber hinaus führen wir auch gemeinsame Weiterbildungsveranstaltungen durch und haben dazu vor vielen Jahren das "Friedrichshainer Schilddrüsenkonvent" ins Leben gerufen.

Nebennieren, Bauchspeicheldrüse, Magen-Darm-Trakt

Sehr viel seltener als Erkrankungen der Schilddrüse sind Erkrankungen der anderen endokrinen Organe. Oftmals treten diese gemeinsam an verschiedenen Organen auf und sind damit Teil von Syndromen. Insbesondere bei diesen Erkrankungen ist eine enge Verzahnung von Endokrinologen (Internisten mit entsprechendem Schwerpunkt) und spezialisierten Chirurgen erforderlich.

Für den Fall einer chirurgischen Therapie bieten wir Ihnen in unserer Klinik alle notwendigen und modernsten Verfahren wie die minimal-invasive Entfernung von Nebennierentumoren oder neuroendokrinen Tumoren in der Bauchspeicheldrüse an.