Zwei Chirurgen arbeiten im OP
Modernste Medizin für eine exzellente Versorgung

Medizinische Angebote der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Friedrichshain

Schwerpunkt: Minimalinvasive Chirurgie

Unsere Expert*innen bieten Ihnen alle Eingriffe der Allgemeinchirurgie – wie z.B. die Entfernung der Gallenblase (Gallen-OP, Cholezystektomie), Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen sowie proktologische Eingriffe. Einen besonderen Schwerpunkt haben wir in der Hernienchirurgie (Nabelbrüche, Leistenbrüche, Refluxchirurgie, Narbenbrüche inklusive komplexe Bauchwandrekonstruktionen). Wir sind außerdem Teil des Interdisziplinären Zentrums für Dialysezugänge und haben eine große Expertise in der Implantation von Kathetern für die Bauchfelldialyse („Peritonealdialyse“).

Ein großer weiterer Schwerpunkt ist bei abdominellen Eingriffen die (komplexe) onkologische Chirurgie. Die Behandlungsqualität wird im Viszeralonkologischen Zentrum überwacht und regelmäßig zertifiziert. Wir bieten alle Eingriffe vom Magen bis Enddarm, Leber, Milz und Bauchspeicheldrüse minimal-invasiv an, inklusive komplexen Operationen wie Hemihepatektomien, Gastrektomien und Pankreasschwanzresektionen. Die Ösophaguschirurgie bieten wir im Verbund mit dem Klinikum Neukölln an.

Bei vielen komplexen Erkrankungen planen wir die Diagnostik und Therapie in interdisziplinären Fallbesprechungen (z.B. Tumorkonferenz, Leberboard oder viszeralmedizinisches Board). Dadurch gewährleisten wir eine optimale Betreuung für Sie oder Ihre Angehörigen.

Bei weiteren Fragen kommen Sie einfach auf uns zu!

Viszeralchirurgische Verfahren

Speiseröhre (Ösophagus)

Allgemeines zur Speiseröhre

Die Speiseröhre (Ösophagus) ist ein muskulärer Schlauch, der als Teil des Verdauungstraktes die Speisen durch Muskelkontraktionen vom Mund zum Magen transportiert. Sie ist etwa 25 cm lang und liegt im oberen Teil zwischen Luftröhre und Wirbelsäule. Vor ihrer Mündung in den Magen tritt sie durch das Zwerchfell.

Symptome einer Speiseröhrenerkrankung

Hauptsymptome von Speiseröhrenerkrankungen sind Schluckstörungen (Dysphagie), das Zurückfließen von Mageninhalt in Speiseröhre (Regurgitation), Sodbrennen, Kloßgefühl (Globus) und Brustschmerzen. Alle diese Beschwerden sollten abgeklärt werden. Insbesondere Schluckstörungen sind als Alarmsignal zu werten. Eine erste Untersuchung hierzu ist die Spiegelung der Speiseröhre und des Magens. Schmerzen im Brustkorb, die nicht kardial bedingt sind, können häufig auf eine Erkrankung der Speiseröhre zurückgeführt werden.

Zwerchfellbruch (Hiatushernie) / Fundoplicatio

Bei zu viel Säure in der Speiseröhre oder wenn der Magen durch das Zwerchfell rutscht, dann kann eine Operation in bestimmten Fällen angezeigt sein. Diese bieten wir minimalinvasiv und häufig mit unserem OP-Roboter an.

Speiseröhrenkrebs / Ösophagektomie (Speiseröhrenentfernung)

Es gibt zwei Arten von Krebs in der Speiseröhre, wobei einer zumeist ohne Operation auskommt und der andere meist operiert wird. Dafür müssen zunächst umfassende Untersuchungen erfolgen. Die (minimalinvasive) Teil-Entfernung der Speiseröhre und Ersatz durch einen sogenannten Magenhochzug bieten wir im engen Verbund mit dem Vivantes Klinikum Neukölln an.


Leber und Gallenwege

Allgemeines zur Leber und Gallenblase

Die Leber ist ein zentrales Stoffwechselorgan mit vielfältigen und lebenswichtigen Funktionen. So wird beispielsweise in der Leber die Gallenflüssigkeit gebildet, die dann über die Gallenwege in den Darmtrakt abgegeben wird und die für die Verdauung von großer Bedeutung ist. Neben der Verarbeitung der Nährstoffe, die aus dem Verdauungstrakt der Leber zugeführt werden, und der Bildung der Gallenflüssigkeit zur Verdauung entsprechender Nährstoffe stellt die Entgiftungsfunktion der Leber eine weitere wichtige Aufgabe dar.

Symptome einer Lebererkrankung

Gelbsucht, Oberbauchschmerzen oder Gewichtsabnahme können Symptome einer Lebererkrankung sein.

„Gallen-OP“ / laparoskopische Cholezystektomie (in Schlüssellochtechnik)

Eine der häufigsten Operationen in Deutschland und weltweit ist die Entfernung der Gallenblase. Dabei werden 4 kleine Inzisionen am Abdomen gemacht, worüber in 99% der Fälle die Gallenblase entfernt werden kann. Selten sind größere Schnitte notwendig. Die Regenerationszeit nach solch einer Operation ist relativ gering.

Hepatektomie („Leberoperation“)

Entfernungen von Teilen der Leber ist notwendig bei bestimmten gut- und bösartigen Tumoren oder Metastasen. Weiterhin kann bei Leberzysten oder an den Gallenwegen operiert werden. Die individuelle OP-Empfehlung wird in unserer interdisziplinären Leberkonferenz mit Expert*innen anderer Fachrichtungen (Leberchirurg*in, Radiolog*in, Onkolog*in und Gastroenterolog*in) diskutiert. So erhalten Sie bei uns eine individuelle und maßgeschneiderte Therapie. Viele, selbst große Leber-Operationen können ebenso in Schlüssellochtechnik (Laparoskopie oder robotisch) durchgeführt werden.

SIRT, Mikrowellenablation (MWA), Chemoembolisation (TACE)

Weiterhin bieten wir im Verbund mit unserer Radiologie auch alle Arten von Interventionen an der Leber an. Damit können auch Tumoren oder Metastasen erreicht werden, die einer OP nicht zugänglich sind. Dazu betreuen wir unsere Patient*innen ebenso auf unserer Station.


Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Allgemeines zur Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse verfügt über verschiedene Funktionen und Aufgaben. Zum einen hilft sie bei Verdauungsaufgaben, in dem sie verschiedene Enzyme (Amylase und Lipase) bildet und in den Dünndarm ausscheidet. Zum anderen werden in der Bauchspeicheldrüse Hormone wie das Insulin produziert und sie stellt somit ein zentrales Organ für die Regulation des Blutzuckers im Körper dar.

Symptome einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse

Symptome einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung können Gelbsucht, Schmerzen oder ein neu aufgetretener Diabetes sein. Weiterhin können Verdauungsprobleme und Durchfall hinzukommen.

Operationen der Bauchspeicheldrüse

Operationen an der Bauchspeicheldrüse müssen zum Glück nur selten durchgeführt werden. Gründe für eine OP sind meist Tumoren oder chronische Entzündungen (Pankreatitis).

Tumoren im Pankreas sind meist sehr aggressiv. Eine Operation möglichst zeitnahe und eine radikale Operation ist im Moment die einzige potentielle Heilungsmöglichkeit. Dazu stehen verschiedene OP-Verfahren zur Verfügung. Diese bestehen in der Regel aus einer Organentfernung (Pankreaskopf, Duodenum, Gallenblase, ggf. Magenanteile und Milz) und im zweiten Schritt eine Rekonstruktion des regelrechten Abflusses der Verdauungsflüssigkeiten und der Magen-Darmpassage.

Whipple oder Whipplesche-Operation

Diese Operation ist die klassische OP bei Tumoren im Kopf der Bauchspeicheldrüse, so wie sie seit ca. 100 Jahren durchgeführt wird. Diese Art der Operation ist durch die zusätzliche Entfernung des hinteren Magens sehr radikal und muss nur noch selten durchgeführt werden.

Pylorus-erhaltende Pankreaskopfresektion (PPPD)

In der heutigen Zeit ist meist keine Whipple-OP (siehe oben) mehr notwendig. Die sogenannte PPPD ist eine Pankreaskopfresektion unter Verbleib des kompletten Magens im Körper. Trotzdem ist diese Operation radikal und entfernt den Tumor sowie alle umgebenden Lymphknoten. Dabei kommt es im Vergleich zum Whipple zu einer deutlich besseren Lebensqualität im langfristigen Verlauf.

Laparoskopische Pankreasresektion

Der weltweite Standard bei Tumoren im Pankreaskopf ist das offene Verfahren. Wir führen eine große Zahl an solchen Operationen im Jahr durch und die Qualität wird dafür von der deutschen Krebsgesellschaft in unserem Pankreaskarzinomzentrum jährlich zertifiziert. Laparoskopische oder robotische Verfahren am Pankreaskopf werden in der Regel nur im Rahmen von Studien empfohlen.

Minimalinvasive, laparoskopische Pankreasschwanzresektion

Tumore des Schwanzes der Bauchspeicheldrüse können wir in den meisten Fällen in Schlüssellochtechnik bzw. mit dem Roboter entfernen. Manchmal muss zusätzlich noch die Milz mit entfernt werden.

Weitere Operationsverfahren

  • Abtragungen von Nekrosen bei schwerer Pankreatitis
  • Drainageoperationen bei Zysten oder chronischer Pankreatitis
  • Entfernungen von gutartigen Tumoren durch Ausschälung (Enukleation oder Teilentfernungen des Pankreas)

Magen

Allgemeines zum Magen

Der Magen befindet sich im Oberbauch. In Fortsetzung der Speiseröhre nimmt dieser mehrschichtige Hohlmuskel den Speisebrei auf. Er ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet und produziert neben Salzsäure u.a. Pepsin, ein Enzym zur Spaltung von Eiweiß. Der Magen hat die Aufgabe, den Speisebrei zu erwärmen, zu durchmischen und portionsweise in den Zwölffingerdarm abzugeben. Sein Fassungsvermögen beträgt ca. 1500 ml.

Symptome einer Magenerkrankung

Symptome einer Erkrankung des Magens sind vielfältig und oft nicht spezifisch. Sie reichen über Druckgefühl im Oberbauch, Übelkeit, Appetitlosigkeit bis hin zu Erbrechen. Ein alarmierendes Symptom ist eine Blutung, die sich sowohl durch Bluterbrechen, als auch Teerstuhl (Dunkel- oder Schwarzfärbung des Stuhlgangs) äußern kann.

Operationen am Magen

In unserer Klinik wird das gesamte Spektrum der operativen Therapie von Magenerkrankungen angeboten. Diese Operationen erfolgen meistens mittels minimal-invasiver Methoden (Schlüssellochtechnik). Ebenso können wir in Zusammenarbeit mit der gastroentrologischen Klinik gemeinsame Interventionen auf dem Weg eines Rendezvous-Verfahrens anbieten.

Magenentfernung (Gastrektomie)

Die komplette Magenentfernung ist meist nur bei bösartigen Tumoren nötig. Der Operation geht zumeist eine Chemotherapie voraus. Es wird als Ersatz der Dünndarm an die Speiseröhre angeschlossen. Diese Operation führen wir zumeist mit unserem OP-Roboter durch.

Notfalloperationen / Magenoperation

Eine typische Notfalloperationen sind „geplatzte“ Magengeschwüre, die mit stärksten Schmerzen einhergehen. Das meist kleine Loch kann in den allermeisten Fällen in Schlüssellochtechnik vernäht werden.

Weitere Magenoperationen

Neben der Entfernung oder Teilentfernung des Magens werden Interpositionen (Operation nach Merendino), Anlagen von Ernährungssonden oder Umgehungsoperationen bei bestimmten Krebserkrankungen (Gastroenterostomie) durchgeführt.


Darm

Allgemeines zum Darm

Der Darm des Menschen ist 5,5 bis 7,5 m lang und ist unterteilt in den Dünndarm, der aus dem Duodenum, Jejunum und Ileum zusammengesetzt ist, sowie den Dickdarm, bestehend aus Blinddarm mit dem Wurmfortsatz, Grimmdarm (Colon) mit aufsteigendem (Colon ascendens), querverlaufendem (Colon transversum), absteigendem (Colon descendens), s-förmig verlaufendem (Colon sigmoideum) Teil und Mastdarm. Zu den Funktionen des Darmes gehören die Verdauung, Nährstoffaufnahme, Regulation des Wasserhaushaltes, Ausbildung eines Großteils der Abwehrzellen des Immunsystems und die Produktion von Hormonen und Botenstoffen.

Symptome einer Darmerkrankung

Patient*innen mit einer Darmerkrankung leiden häufig an Stuhlunregelmäßigkeiten, wie Durchfall oder Verstopfung, Schmerzen bzw. Krämpfe im gesamten Bauchbereich und Blähungen in Kombination mit Blut im Stuhl oder vermehrten Schleimauflagerungen.

Operationen am Darm

Operationen am Dünndarm

  • Minimalinvasive oder konventionelle Entfernung von Dünndarmabschnitten

Hemikolektomie (Dickdarmentfernung), Rektumresektion (Enddarmoperation)

Gutartige Erkrankungen des Dickdarmes

  • Divertikelkrankheit: Laparoskopische Sigmaresektion
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Colitis ulcerosa: laparoskopische Proktokolektomie mit ileoanalem Pouch
  • M.Crohn: laparoskopische Ileocoecalresektion, Segmentresektionen des Dünndarms, Strikturoplastiken

Bösartige Erkrankungen des Dickdarmes

  • Kolonkarzinom und Rektumkarzinom: Laparoskopische oder konventionelle Kolonresektion, anteriore Rektumresektion mit totaler oder partieller mesorektaler Exzision (TME oder PME) oder Exstirpation (je nach Höhenlokalisation)
  • TEM – Transanale Endoskopische Mikrochirurgie (Vollwandexzision bei frühen Rektumkarzinomen bzw. endoskopisch nicht-abtragbaren großen Adenomen)
  • NET (Neuroendokrine Tumoren) und GIST (Gastrointestinale Stromatumoren) – können prinzipiell im gesamten Magen-Darmtrakt vorkommen und wachsen in der Regel langsam und können oft gut entfernt werden. Die Operation hängt vom genauen Ort des Tumors ab.
  • Maligne Lymphome – in manchen Fällen empfiehlt die Tumorkonferenz auch eine Entfernung von Lymphomen am Darm. Meist sind dies aber auch Zufallsbefunde im Rahmen von Notoperationen.

Künstlicher Darmausgang/ Stoma (Ileostoma oder Kolostoma)

Manchmal ist auch die Anlage eines künstlichen Darmausganges notwendig. Dies bedeutet eine Belastung für den Alltag und die Psyche der betroffenen Personen. Stomaträger werden von uns intensiv betreut und auch der Übergang in die Häuslichkeit wird durch einen ambulanten Stomadienst organisiert. Oftmals können künstliche Darmausgänge in einer erneuten OP auch zurück verlagert werden. Dazu beraten wir Sie gerne!


Proktologie

Allgemeines zum Enddarm und der Analregion

Der Analkanal (Canalis analis) des Menschen kann in drei Abschnitte untergliedert werden, die durch einen allmählichen Übergang von der Schleimhaut des Darmes zur äußeren Haut gekennzeichnet sind: Um die Öffnung des Anus sind unter der Haut zwei Muskeln angeordnet, die gemeinsam mit verschiedenen Komponenten des Enddarms das Kontinenzorgan bilden: Musculus sphincter ani internus (innerer Afterschließmuskel) und Musculus sphincter ani externus (äußerer Afterschließmuskel), der willkürlich beeinflussbar ist.

Symptome von Erkrankungen

  • Schmerzen
  • Blutung
  • Juckreiz
  • Nässen
  • Vorfall von Schleimhaut oder Mastdarm
  • Beschwerden bei der Stuhlentleerung

Operationen am Enddarm und Analregion

In unserer Klinik bieten wir eine koloproktologische OP-Sprechstunde.

Hämorrhoiden-OP, Longo

  • bei fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden (Grad 3 oder 4): konventionelle Resektion (z.B. Milligan-Morgan) und Staplerhämorrhoidopexie nach Longo

OP bei Analfisteln und Analabszess

  • Abszesse/ Fistel: Exzisionen, Fisteldrainagen, Fistelsanierung inkl. Sphincterplastik

Weitere Enddarmoperationen

  • Anal- und Rektumprolaps: Stadienabhängige Therapie inkl. transrektaler Vollwandresektion (STARR) oder Resektionsrektopexie
  • TEM – Transanale Endoskopische Mikrochirurgie (Vollwandexzision bei frühen Rektumkarzinomen bzw. endoskopisch nicht abtragbaren großen Adenomen)

Hernien

Hernienchirurgie / Hernienoperation

In unserem Krankenhaus behandeln wir seit vielen Jahren erfolgreich Patient*innen mit unterschiedlichen Hernien (auch Brüche genannt). Wir verfügen über umfangreiche Erfahrung in der Diagnostik und operativen Versorgung dieser Erkrankungen. Sie profitieren bei uns von einem professionellen Umfeld, modernster Technik und einer individuellen Betreuung.

Hernien treten auf, wenn sich Gewebe – meist Bauchinhalt – durch eine Schwachstelle in der Bauchwand nach außen wölbt. Dies kann Schmerzen verursachen und sollte in vielen Fällen operativ behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Zur Verstärkung der Bauchwand wird zumeist ein Kunststoffnetz verwendet. Dieses Netz löst sich nicht selbst auf, es ist ein dauerhaftes Implantat. Kunststoffnetze werden in der Hernienchirurgie schon viele Jahre mit sehr gutem Erfolg verwendet und haben die Behandlungsergebnisse gebessert. Trotzdem können auch Komplikationen wie Infektionen und chronische Beschwerden auftreten.

Zur Sicherstellung des Behandlungserfolges ist es wichtig, die körperliche Belastung nach dem Eingriff langsam zu steigern. Die Dauer ist dabei abhängig vom Umfang des Eingriffes.

Herniamed

Unsere Klinik nimmt seit vielen Jahren an der Qualitätssicherungsstudie Herniamed teil. Wir tun dies, um unsere Ergebnisse mit anderen Behandlern zu vergleichen. Die Studie wurde initiiert, um  die Ergebnisse und die Qualität der Hernienchirurgie zu verbessern. Die Ergebnisse der Behandlungen werden bis zu zehn Jahre nachverfolgt, um auch später auftretende Probleme sicher zu erkennen. Falls Sie sich für eine Behandlung bei uns entscheiden, werden wir Sie bitten, an der Studie teilzunehmen.

Häufigste Hernienarten und gängige Behandlungsmöglichkeiten

Nachfolgend stellen wir Ihnen die häufigsten Hernienarten und die gängigen Behandlungsmöglichkeiten vor.

Nabelhernie (Hernia umbilicalis oder Nabelbruch)

Erkrankung: Die Nabelhernie tritt direkt im Bereich des Bauchnabels auf. Oft zeigt sich eine kleine Vorwölbung, die bei Druck (z. B. Husten oder Heben) größer wird. Bei Einklemmung des Bruchinhaltes können auch Schmerzen auftreten. Je nach Größe der Lücke in der Bauchwand kann dann Fettgewebe, aber auch Darm eingeklemmt sein. Treten starke Schmerzen und eine harte Vorwölbung auf, suchen Sie bitte eine Rettungsstelle auf.

Diagnostik: Die Diagnose erfolgt meist durch Abtasten und eine Ultraschalluntersuchung.

Ambulante Hernien-OP: Je nach Größe der Bruchlücke erfolgt die Versorgung offen oder minimalinvasiv (Schlüssellochtechnik). Zur Verstärkung der Bauchwand ist je nach Befund die Implantation eines Kunststoffnetzes nötig. Die Versorgung erfolgt zumeist im Rahmen eines ambulanten bzw. tagesstationären Aufenthaltes. Sie werden dann nach der Operation am gleichen Tag entlassen.

Empfehlung & Nachsorge: Wir empfehlen eine körperliche Schonung für ca. 2–4 Wochen und kein schweres Heben.

Epigastrische Hernie (Hernia epigastrica oder Oberbauchbruch)

Erkrankung: Diese Form des Bruches tritt oberhalb des Bauchnabels in der Mittellinie des Bauches auf. Ursache ist eine Schwachstelle im Bindegewebe zwischen den geraden Bauchmuskeln (Linea alba). Auch kleine Brüche können deutliche Beschwerden verursachen. Es ist möglich, dass gleichzeitig mehrere Hernien oder auch eine Nabelhernie vorliegt.

Diagnostik: Klinische Untersuchung und Ultraschall reichen meist aus.

Ambulante Hernien-Operation: Der Eingriff wird offen oder laparoskopisch mit Naht oder Netzimplantat vorgenommen. Das ist  abhängig von der Größe und Anzahl der Brüche.

Empfehlung & Nachsorge: Die Versorgung erfolgt zumeist im Rahmen eines ambulantes bzw. tagesstationären Aufenthaltes. Sie werden dann nach der Operation am gleichen Tag entlassen. Nach der OP sind Schonung und langsamer Belastungsaufbau wichtig.

Leistenhernie (Inguinalhernie oder Leistenbruch)

Erkrankung der Leistenhernie: eine der häufigsten Bruchformen, meist im Bereich der Leiste tastbar oder als Beule sichtbar. Männer sind häufiger betroffen. Bei Frauen kann häufiger als bei Männern eine Schenkelhernie auftreten, die ähnliche Symptome verursacht. Der Bruch kann Beschwerden, etwa bei Belastung oder im Sitzen verursachen. Treten starke Schmerzen und eine harte Vorwölbung auf, kann es sich um eine Einklemmung des Bruches handeln. Bitte suchen Sie dann eine Rettungsstelle auf.

Diagnostik: körperliche Untersuchung, evtl. ergänzend Ultraschall.

Ambulante Leistenhernien-Operation: Standard ist die laparoskopische Versorgung, bei uns die TAPP, mit einem nicht resorbierbaren Kunststoffnetz, alternativ die offene OP (Lichtenstein-Methode), ebenfalls eine Netzversorgung.

Empfehlung & Nachsorge: Die Versorgung erfolgt zumeist im Rahmen eines tagesstationären Aufenthaltes. Sie werden dann nach der Operation am gleichen Tag entlassen. Die Erholung nach dem Eingriff erfolgt meist rasch. Sport und schweres Heben empfehlen wir erst nach Freigabe durch die Ärzt*in. Bis zur völligen Schmerzfreiheit sollten Sie kein Auto führen.

Narbenhernie (Hernia cicatrica oder Narbenbruch)

Erkrankung: Diese entsteht nach früheren Bauchoperationen im Bereich der Operationsnarbe. Es kann zu einer Ausbuchtung oder Schmerzen, aber auch Problemen bei der Verdauung oder Rückenbeschwerden kommen.

Diagnostik: Neben der körperlichen Untersuchung ist häufig eine Computertomographie zur genaueren Beurteilung sinnvoll. Auf Basis der Befunde wird das operative Vorgehen mit Ihnen besprochen.

Narbenhernien-Operation: Ziel der Operation ist die Wiederherstellung der Bauchwand, also der Verschluss des Defektes und eine dauerhafte Stabilität. Meist ist dazu eine Netzimplantation notwendig. Dies geschieht entweder offen oder laparoskopisch. Im Falle einer komplexen Rekonstruktion arbeiten wir mit der Abteilung für Plastische Chirurgie zusammen.

Empfehlung & Nachsorge: Je nach Umfang und Komplexität des Eingriffes werden Sie nach der Operation einige Tage stationär betreut. In den ersten Wochen werden Sie zur Entlastung eine Bauchbandage tragen.  Dies unterstützt die Muskulatur des Rumpfes und reduziert die Schmerzen. In diesem Zeitraum sollten Sie auf eine körperliche Belastung verzichten. Alltagsbelastungen sind aber möglich.

Rektusdiastase

Erkrankung: Die Rektusdiastase ist keine echte Hernie, sondern eine Erweiterung der Bindegewebsschicht (Linea alba) zwischen den geraden Bauchmuskeln – oft auch nach Schwangerschaft. Sichtbar wird die durch eine längliche Vorwölbung. Sie kann funktionelle Beschwerden verursachen. Meist wird die Diastase aber nur als kosmetisch störend empfunden. Eine medizinische Begründung für eine Operation kann bei gleichzeitigem Vorliegen eines weiteren Bruches (Nabelbruch oder Epigastrische Hernie) sein.

Diagnostik: Die Diagnostik erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung Tastbefund, ggf. Ultraschall.

Rektusdiastase-Operation: Eine Operation wird bei starken Beschwerden oder gleichzeitigen anderen Hernien vorgenommen. Ziel ist es, die Muskelrümpfe der geraden Bauchmuskulatur wieder anzunähern. Es erfolgt zudem eine Netzverstärkung der Region. Im Resultat des Eingriffes kann es zu einem Hautüberschuss kommen, der ggf. einer plastisch chirurgischen Versorgung bedarf. Dies wird von der Krankenkasse zumeist nicht übernommen.

Empfehlung & Nachsorge: Nach dem Eingriff werden Sie einige Tage stationär betreut. In den ersten Wochen werden Sie zur Entlastung eine Bauchbandage tragen.  Dies unterstützt die Muskulatur des Rumpfes. In diesem Zeitraum sollten Sie auf eine körperliche Belastung verzichten. Alltagsbelastungen sind aber möglich.

Refluxkrankheit und Hiatushernie (Zwerchfellbruch)

Erkrankung: Bei dieser Erkrankung verlagern sich Magenanteile in unterschiedlichem Ausmaß durch das Zwerchfell in den Brustraum. Es kann zu einem Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre kommen. Typische Symptome dieser Refluxkrankheit sind Sodbrennen, Druckgefühl, Schluckbeschwerden. Aber auch Komplikationen wie Veränderungen an den Zähnen, Beteiligung der Lunge, Blutungen und Gewebeveränderungen bis hin zur Ausbildung eines Karzinomes der Speiseröhre sind möglich.

Diagnostik: In Vorbereitung auf den Eingriff und die maßgerechte Versorgung werden mehrere Untersuchungen durchgeführt. Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) zeigt Veränderungen des Gewebes und gibt einen Anhalt für die Größe der Hernie. Eine Manometrie der Speiseröhre dient zum Ausschluss von Bewegungsstörungen der Muskulatur und eine ph-Metrie soll Aufschluss über das Ausmaß des Refluxes geben. Diese Untersuchungen werden bei uns von kooperierenden gastroentrologischen Fachabteilungen durchgeführt.

Operation Zwerchfellbruch (Hiatoplastik, Fundoplicatio): Der Eingriff, eine Hiatoplastik und Fundoplicatio, können in den allermeisten Fällen laparoskopisch oder robotisch durchgeführt werden. Nachdem der Magen wieder in den Bauchraum verlagert wurde, wird die Öffnung im Zwerchfell eingeengt und durch die Fundoplicatio der Verschlussmechanismus am Mageneingang wieder hergestellt.

Empfehlung & Nachsorge: Der Kostaufbau nach dem Eingriff erfolgt binnen einiger Tage. Sie sollten in den ersten Wochen nach der Operation auf eine starke körperliche Belastung, etwa schweres Heben, verzichten.

Parastomale Hernie

Erkrankung: Für die Anlage eines Stomas (Künstlicher Darmausgang, Urostoma) wird ein Durchtritt durch die Bauchmuskulatur geschaffen. Im Laufe der Zeit kann es zu einer Aufdehnung dieser Öffnung kommen und ein Bruch entstehen. Dies tritt in bis zu 50% der Fälle auf, muss aber nicht immer störend sein. Häufig verlagert sich aber Darm aus dem Bauchraum unter die Haut. Die führt zu einer Anschwellung und kann zu Problemen bei der Versorgung Stomas, Entleerungsstörungen und Hautirritationen führen.

Diagnostik: Je nach zugrunde liegender Erkrankung führen wir in der Regel eine Computertomographie zur Planung der Operation durch.

Operation: Die Versorgung parastomaler Hernien ist schwierig. Es stehen sowohl offene als auch minimalinvasive Verfahren zur Verfügung. Zusätzlich zur Einengung der Durchtrittspforte durch den Muskel wird eine Verstärkung mit einem Kunststoffnetz vorgenommen. Mitunter muss das Stoma auch neu angelegt werden. Wir geben minimalinvasiven Verfahren den Vorzug, um das Risiko einer Infektion etwa mit Darmbakterien so gering wie möglich zu halten. Leider besteht auch nach der Operation eine große Rezidivhäufigkeit.

Empfehlung und Nachsorge: Sie sollten in den ersten Wochen nach der Operation auf eine starke körperliche Belastung, etwa schweres Heben, verzichten.

Hernie in der Flanke der Bauchwand

Erkrankung: Diese Art der Hernie äußert sich durch eine Schwellung im Bereich einer OP-Narbe in der Flanke. Oftmals ist es nicht eindeutig zu unterscheiden, ob es sich um einen echten Bruch oder eine Erschlaffung der Muskulatur durch eine Störung der Innervation nach der Voroperation handelt. Unabhängig davon können neben der Schwellung auch Schmerzen und Einklemmungserscheinungen auftreten.

Diagnostik: Neben der körperlichen und sonographischen Untersuchung ist in den meisten Fällen auch eine Computertomographie zur Feststellung des genauen Ausmaßes und der Operationsplanung erforderlich.

Operation: Der Eingriff erfolgt offen oder laparoskopisch mit Implantation eines Kunststoffnetzes.

Empfehlung und Nachsorge: Sie werden nach der Operation einige Tage stationär betreut. In den ersten Wochen sollten Sie zur Entlastung eine Bauchbandage tragen. Dies unterstützt die Muskulatur des Rumpfes und reduziert die Schmerzen. In diesem Zeitraum sollten Sie auf eine körperliche Belastung verzichten. Alltagsbelastungen sind aber möglich.


Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung

Unsere Klinik bietet Ihnen nicht nur medizinische Kompetenz, sondern auch eine individuelle Betreuung in jeder Phase der Behandlung. Gemeinsam finden wir die für Sie passende Therapie – sicher, schonend und mit modernsten Methoden.

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