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Zentrum für hyperbare Sauerstofftherapie und Tauchmedizin

Für Ärzte

Berliner Zentrum für hyperbare Sauerstofftherapie und Tauchmedizin

Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) im Vivantes Klinikum im Friedrichshain kann auf eine mehr als 40-jährige Tradition zurückblicken. Fachlich in die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin integriert, werden hier vor allem Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen, wie Weichteilinfektionen, Rauchgas- und Kohlenmonoxidvergiftungen sowie Tauch- und Caissonunfälle aller Schweregrade medizinisch betreut.

Die hochmoderne Mehrpersonen- Druckkammer befindet sich seit Endes 2017 wieder direkt im Klinikum im Friedrichshain. Mit den umfassenden Neubaumassnahmen wurde im Untergeschoss des Hauses 15.2 eine speziell für die Behandlung von Intensivpatienten konzipierte, rechteckige Druckkammer neu errichtet. Diese bietet Platz für 8 bequem sitzende Patienten und ist durch ihre modulare Einrichtung auch mit 2 kompletten Betten der Intensivstation nutzbar.  
Sie ist eine von derzeit neun in Deutschland rund um die Uhr einsatzbereiten Einrichtungen mit entsprechendem intensivmedizinischen „know how“. Durch den Hubschrauberlandeplatz im Klinikum steht die Druckkammer bundesweit für Patienten zur Verfügung.

Die hyperbare Sauerstofftherapie wird auch von ambulanten Patienten aus einem weit überregionalen Einzugsgebiet als zusätzliche therapeutische Behandlungsmethode bei verschiedenen Erkrankungen genutzt. Das medizinische Expertenteam besteht aus 12 speziell ausgebildeten Tauch- und Überdruckmedizinern sowie 4 Mitarbeitern im Funktionsdienst.

Unter der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) versteht man die Behandlung von Patienten unter Überdruckverhältnissen in einer dafür geeigneten Druckkammer. Der dabei über eine Maske eingeatmete Sauerstoff wird nunmehr überwiegend physikalisch im Blutplasma gelöst, so dass neben dem im Erythrozyten gebundenen Sauerstoff ein weitaus grösserer Anteil im Plasma gelöst zur Verfügung gestellt werden kann. So können auch Körpergewebe mit unter pathologischen Bedingungen schlechter Oxygenierung, z.B. wegen einer deutlichen Verlängerung der perivaskulären Diffusionstrecke, wieder in ausreichendem Maße mit Sauerstoff versorgt werden.

Die wesentlichsten Effekte der HBO sind dabei neben der Beseitigung einer Hypoxie, eine ausgeprägte Vasokonstriktion mit antiödematöser Wirkung, die Verbesserung einer pathologisch gestörten Wundheilung durch Stimulation der Angioneogenese und weiterer an der Heilung beteiligter zellulärer Komponenten, sowie eine direkte antimikrobielle Wirkung vor allem im anaeroben, aber auch aeroben Spektrum.

Die Anwendung der HBO ist nach den Empfehlungen der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) neben den klassischen Notfallindikationen auch bei therapierefraktären Wunden („Problemwunden“), bei ausgewählten Stadien des diabetischen Fußsyndroms, bei der Behandlung und Prävention von Strahlenschäden, bei therapierefraktären Knocheninfektionen (Osteitis) und bei akuten hypoxischen cochleären Funktionsstörungen (z.B. akuter Hörsturz) eine anerkannte adjuvante Therapieform.

Die Anzahl der notwendigen Behandlungen richtet sich dabei nach der Erkrankung und liegt bei elektiven Indikationen zwischen 10 und 30 einzelnen Therapiesitzungen. Die Patienten werden dabei einem Umgebungsdruck ausgesetzt, der je nach notwendigem Therapieschema einer „Tauchtiefe“ von 14 bis 20 Metern entspricht.
Die Behandlungszeit beträgt in der Regel 100 bis 140 Minuten.

Mögliche Nebenwirkungen der HBO- Therapie beruhen auf den physikalischen Veränderungen, die auf alle luftgefüllten anatomischen Strukturen einwirken. So ist es möglich, dass bei fehlendem Druckausgleichvermögen Barotraumata auftreten können. Allgemein werden jedoch die Behandlungen sehr gut vertragen.

Auch der Sauerstoff selbst kann im Überdruck spezifische Nebenwirkungen haben, die in einem ausführlichen Gespräch vor Beginn einer Therapie erläutert werden. Die Planung der Behandlung erfolgt in enger Kooperation mit dem behandelnden Arzt. Im Rahmen eines Vorgespräches mit dem Patienten werden dann die möglichen therapeutischen Ziele, die Notwendigkeit eventueller weiterführender Diagnostik vor Beginn einer HBO- Therapie sowie die individuellen Risiken ausführlich besprochen.

Einen weiteren Schwerpunkt unserer Tätigkeit nimmt die medizinische Beratung und Betreuung von Sporttauchern ein, die hier nach den Richtlinien der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin eine umfassende tauchmedizinische Vorsorgeuntersuchung absolvieren können. Unsere Einrichtung wird von Sporttauchern aller Altersgruppen konsultiert.
Zum tauchmedizinischen Service unserer Einrichtung gehört insbesondere auch die Beratung von Tauchern mit speziellem Risikoprofil, z.B. bei Bestehen von relevanten Vorerkrankungen oder nach stattgehabten tauchspezifischen Erkrankungen.

Bei speziellen Fragestellungen besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Druckkammerexposition, die dann individuell abgestimmt wird. . So können die Taucher unter kontrollierten Bedingungen eventuell bestehende Schwierigkeiten wie z.B. Druckausgleichsprobleme erkennen und Strategien zu deren Vermeidung erlernen.

Die Mitarbeiter im Berliner Zentrum für hyperbare Sauerstofftherapie und Tauchmedizin stehen Ihnen gern als Ansprechpartner bei Fragen zu Indikationen und therapeutischen Strategien zur Verfügung.

Die Vorstellung von Patienten ist nach Terminabsprache ebenfalls jederzeit kurzfristig möglich.

Unsere Klinik

Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
Zentrum für hyperbare Sauerstofftherapie und Tauchmedizin

Chefarzt
Prof. Dr. Christian von Heymann
Tel. (030) 130 23 1270
Fax (030) 130 23 2037

christian.heymann@vivantes.de 

Leiter Bereich Tauch- und Hyperbarmedizin
Dr. Oliver Müller, Oberarzt
Tel. (030) 130 23 1700
Fax (030) 130 23 1700

oliver.mueller@vivantes.de

Anmeldung:

Vivantes Klinikum im Friedrichshain
Berliner Zentrum für hyperbare Sauerstofftherapie und Tauchmedizin
Neubau, Haus 15.2, Untergeschoss
Landsberger Allee 49
10249 Berlin

Tel: (030) 130 23 1700
Fax (030) 130 23 1700

druckkammer@vivantes.de

Sprechzeiten:

Mo, Di, Do, Fr 07:00 Uhr bis 15:30 Uhr

Mi                  11:00 Uhr bis 19:30 Uhr

Notfalltelefon (bei lebensbedrohlichen Notfällen)
Intensivstation 2  (030) 130 23 1502
24 Stunden erreichbar