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Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Stationäre Sozialpädiatrie

Die Klinik für Kinder-und Jugendmedizin im Vivantes Klinikum im Friedrichshain bietet seit 2018 eine stationäre sozialpädiatrische Versorgung chronisch kranker Kinder auf der allgemeinpädiatrischen Station sowie den Neugeborenenstationen an. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Behandlung von Fütterstörungen, Gedeih- und Regulationsstörungen. 

Stationäre Behandlungsangebote der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Einer der Behandlungsschwerpunkte liegt bei  Kindern mit Fütterstörungen oder Gedeihstörungen. Das Behandlungsangebot steht aber nicht nur Kindern mit dieser Erkrankung zur Verfügung. Weitere Indikationen für eine stationäre Behandlung sind: 

Alle genannten Störungen stellen eine echte Belastungsprobe für die Familien dar und können zunächst ambulant behandelt werden. Eine stationäre Behandlung in Friedrichshain macht dann Sinn, wenn die ambulante Behandlung nicht zu einer wesentlichen Symptomreduktion oder einer Entlastung des Familiensystems geführt hat. Weiterhin ist eine stationäre Versorgung empfehlenswert, wenn das körperliche oder seelische Kindeswohl gefährdet ist, eine ausgeprägte Gedeihstörung vorliegt oder belastende psychosoziale Umstände dazukommen, die eine ambulante Behandlung erschweren. 
 

Anmeldung zur Behandlung im Klinikum Friedrichshain

Voraussetzung einer Behandlung von Fütterstörungen oder anderen Erkrankungen von Kleinkindern ist die Indikationsstellung durch Kolleginnen oder Kollegen im ambulanten System, zum Beispiel

Wird ein Einweisungsschein ausgestellt, erfolgt die Aufnahme mittels Versichertenkarte und Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Eine Behandlung ohne diese Dokumente ist nicht möglich.

Stationäres und ambulantes System vereinen

Aus Erfahrung ist es für eine erfolgreiche Therapie von Fütter-, Gedeihstörungen und anderen chronischen Krankheiten bei Babys notwendig, die stationäre Behandlung mit dem ambulanten System zu verzahnen. Daher bitten wir die Kolleginnen und Kollegen im ambulanten System vorab um Vorbefunde oder holen uns von den Eltern das Einverständnis zur Kontaktaufnahme.

Kontakt aufnehmen mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin

Das Team vom Klinikum im Friedrichshain bittet um eine frühzeitige Kontaktaufnahme der Eltern oder Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus dem ambulanten System, um gemeinsam Fragen der Indikation und möglicher Behandlungsschwerpunkte zu erörtern.

Im Klinikum im Friedrichshain steht Ihnen ein multiprofessionelles Team aus Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen, Sprach- und Physiotherapeutinnen zur Verfügung, um Fütterstörungen und andere Störungen ab dem Säuglingsalter zu behandeln.

Ihre Ansprechpartner*innen der stationären Sozialpädiatrie

Diplom-Psychologin

Nerea Kropf

0170 3710921
Nerea Kropf

Behandlungskonzept in der stationären Sozialpädiatrie

In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin-Friedrichshain stehen als Komplementärtherapien Stillberatung und Sozialarbeit sowie eine konsiliarische Betreuung durch Kolleginnen und Kollegen verschiedener Fachdisziplinen zur Verfügung. Zudem findet eine enge Zusammenarbeit mit dem hauseigenen SPZ, mit externen SPZ und niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zur ambulanten Nachsorge statt.

Erste Schritte: Aufenthalt in der Kinderklinik in Berlin-Friedrichshain

In den ersten Tagen des Aufenthaltes geht es zunächst darum, die Familie kennenzulernen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo mögliche Ursachen für die Auffälligkeiten liegen und wie eine geeignete Hilfe für die Familie aussehen kann. Es sollte hierfür genügend Zeit (circa zwei bis drei Wochen) eingeplant werden. Weiterhin sollte gegebenenfalls die Kita oder die Schule informiert werden. Gerne bescheinigen wir den Eltern die Notwendigkeit einer durchgehenden Anwesenheit für den Arbeitgeber. Krankschreibungen für die Elternteile können jedoch nicht ausgestellt werden.

Das große Plus der stationären Behandlung besteht in der engmaschigen Betreuung, die wir vor Ort anbieten können. Auch aufwändige diagnostische Maßnahmen oder Untersuchungen, die ambulant nicht möglich sind, können hier durchgeführt, ausgewertet und im Team besprochen werden. Sich daraus ergebende Maßnahmen können somit schnell geplant und gegebenenfalls eingeleitet werden.

Chefarzt der Klinik für Kinder- und JugendmedizinProf. Hermann Girschick

Immer dann, wenn die reguläre pädiatrische Versorgung an ihre Grenzen stößt und auch die ambulante sozialpädiatrische Betreuung nicht mehr ausreicht, versuchen wir als Team, gemeinsam mit den Familien, Behandlungsansätze und –möglichkeiten auszuloten.

OberärztinCatrin Ihlenburg

Somatische Ursachen ausschließen

In der stationären Sozialpädiatrie ist ein wesentlicher Baustein der ärztlichen Behandlung der Ausschluss organischer Ursachen der bestehenden Entwicklungsauffälligkeiten wie beispielsweise

Daher wird zunächst eine Anamnese der prä-, peri- und postnatalen Entwicklung sowie der Familie (zum Beispiel Vor- und Erberkrankungen) vorgenommen sowie eine ausführliche klinische Untersuchung durchgeführt. Weiterhin umfasst die somatische Diagnostik

Bei Auffälligkeiten werden weitere Untersuchungen wie MRT, Lumbalpunktion oder Schlafentzugs-EEG nach Absprache mit den Bezugspersonen geplant und durchgeführt. Außerdem werden Kolleginnen und Kollegen anderer Disziplinen hinzugezogen. Das wären unter anderen Neuropädiatrie, Kindergastroenterologie, HNO, Augenarzt oder Urologie.

Im Bereich von Fütter- und Gedeihstörungen sowie bei Sondenentwöhnungen findet über den gesamten Aufenthalt ein kontinuierliches Monitoring der Flüssigkeits- beziehungsweise Nahrungszufuhr, des Gewichts und gegebenenfalls auch der Vitalparameter statt.

Von den Behandlungsbausteinen haben wir am meisten von den Beratungen zur Eltern-Kind-Interaktion und von den Therapien am Kind profitiert.

Eltern mit einer 8 Monate alten Tochtermit Fütter- und Gedeihstörung

Psychologische Diagnostik in Friedrichshain

Ausführliche Anamnesegespräche zu Beginn der Behandlung in der Kinder- und Jugendklinik in Friedrichshain dienen der ersten Einschätzung der Entwicklung des Kindes sowie des familiären Systems, in dem es lebt. Je nach Indikation werden zusätzlich klinische Fragebögen eingesetzt.

 

    Verhalten und Erleben analysieren

    Spieltermine mit Kindern und Eltern ergänzen die psychologische Diagnostik und ermöglichen den Aufbau einer therapeutischen Beziehung zur Familie, die die Voraussetzung einer erfolgreichen Behandlung darstellt. Die weitere psychologische Arbeit erfolgt entlang den jeweiligen Bedürfnissen der Familien und bedient sich Elementen aus der kognitiven Verhaltenstherapie und systemischen Therapie.

    Bei jüngeren Kindern konzentriert sich die psychologische Arbeit auf die Bezugspersonen. Das Spektrum reicht dabei von der Vermittlung von Störungswissen und Wissen zur Entwicklungspsychologie von Kindern und Jugendlichen, über die Erarbeitung eines Störungsmodells und aufrechterhaltender Faktoren, bis hin zur Reflektion der Dynamiken innerhalb der Eltern-Kind-Beziehung. Ziel der Gespräche ist es, Alternativen zum bisherigen Erleben und Verhalten in konkreten Situationen zu entwickeln, gemeinsam zu erproben und zu reflektieren.


    Vorbereitung auf ambulante Nachsorge

    Das Wechselspiel zwischen praktischem Ausprobieren und dem Reflektieren innerhalb der Gespräche stellt einen wesentlichen Behandlungsbaustein dar. Erklärtes Ziel ist es, die Familien fit für den Alltag außerhalb der Klinik zu machen. Daher steht von Anfang an die Organisation der ambulanten Nachsorge im Fokus, das heißt die Erarbeitung dessen, was die Familien „draußen“ brauchen, um die in der Klinik erarbeiteten Veränderungen zu stabilisieren. Dazu gehören beispielsweise

    • SPZ-Anbindung
    • ambulante Therapien finden,
    • Psychotherapie der Eltern.

    Mir liegt die Vernetzung mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen des ambulanten Systems besonders am Herzen. Wir versuchen, gemeinsam mit den Familien schon während der stationären Zeit ein Netzwerk zu etablieren oder an das vorhandene Netz anzuknüpfen, so dass alle Beteiligten wissen, wie es weitergeht.

    Psychologin und TeamkoordinatorinDr. Henrike Knoppick

    Ein großer Vorteil liegt in der interdisziplinären Zusammenarbeit, sodass das Kind ganzheitlich betrachtet werden kann und Einschränkungen besser erkannt und verstanden werden können.

    Patholinguistin und LogopädinClaudia Hofmann

    Sprachliche Fähigkeiten untersuchen

    Im Friedrichshainer Klinikum findet eine ausführliche logopädische/sprachtherapeutische Diagnostik anhand von Gesprächen und der Sichtung der Vorbefunde statt. Bei bereits bestehender ambulanter therapeutischer und medizinischer Versorgung wird ein Austausch mit den Therapeutinnen und Therapeuten angestrebt.

    Die interdisziplinäre Zusammenarbeit beinhaltet

    • eine klinische Schluckdiagnostik, um eine Pädysphagie ausschließen zu können,
    • eine Einschätzung der mundmotorischen Fähigkeiten und der intraorale Wahrnehmung der Kinder,
    • eine videounterstützte Beobachtung von Mahlzeiten sowie die Fürhung eines Nahrungsprotokolls.

    Individuellen Therapieplan gemeinsam erarbeiten

    Das Team der Kinder- und Jugendklinik in Berlin erstellt gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichen Fachdisziplinen eine erste Diagnose, die als Grundlage für einen individuellen Behandlungsplan dient. Mittels verschiedener Therapieansätze wird der Plan mit den Eltern erprobt. Unter anderen stehen folgende Ansätze zur Verfügung:

    • Picknicks in einer Gruppen- oder Einzelsituation
    • Mahlzeitenstruktur wird verändert oder die Nahrung wird angepasst
    • sprachtherapeutische Interventionen erfolgen, zum Beispiel im Bereich der Mundmotorik, und neue sensorische Erfahrungen werden erarbeitet

    Im Verlauf werden die Eltern entsprechend angeleitet. Dabei ist ein kleinschrittiges und behutsames Vorgehen wichtig, um vor allem die kleinen Patientinnen und Patienten nicht zu überfordern.


    Weiterer Schwerpunkt: Entwicklungsdiagnostik im Bereich Kommunikation und Sprache

    Durch die Therapeutinnen und Therapeuten werden standardisierte sprachtherapeutische Befunderhebungen zur Ermittlung des Sprachstandes und der Therapieindikation durchgeführt. Sofern eine standardisierte Diagnostik noch nicht möglich ist, werden auf orientierende Befunderhebungen zurückgegriffen. Darüber hinaus erfolgt eine genaue Beobachtung und Einschätzung des Kommunikationsverhaltens und der nonverbalen kommunikativen Möglichkeiten der Patientinnen und Patienten.

    Das Team der stationären Sozialpädiatrie in Friedrichshain sieht Beratungen und Anleitungen der Eltern zur Sprach- und Kommunikationsförderung im häuslichen Alltag, zu sprachtherapeutischen Interventionen und Möglichkeiten der unterstützten Kommunikation als wichtigen Teil der Arbeit.


    Ihre Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin

    Perinatalzentrum

    Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zeichnet sich durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen aus.

    Zum Perinatalzentrum

    Aufenthalt in der Kinderklinik

    Bei der sozialpädiatrischen Behandlung in Berlin-Friedrichshain wird bei einem längeren Aufenthalt Ganzheitlichkeit groß geschrieben.

    Aufenthalt in der Sozialpädiatrie