Klinikum Spandau
Geschichte
Mitte 19. Jahrhundert
- 1854: Das erste Städtische Krankenhaus in Spandau wird in der Havelstraße 5/6 gebaut, zunächst mit 40 Betten. Zu dieser Zeit zählt Spandau etwa 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Versorgung erfolgt durch zwei Ärzte und zwei sogenannte Krankenwärter.
- 1886: Der Magistrat von Spandau beschließt den Bau eines größeren Krankenhauses für "heilbare Kranke" und erwirbt für diesen Zweck ein Gelände an der Lynarstraße.
- 1893: Grundsteinlegung des ersten Hauses auf dem Gelände zwischen Lynarstraße und Neue Bergstraße. Der Bau kostet inklusive der Einrichtung 91.430,- Mark.
- 1899: Feierliche Eröffnung des Städtischen Krankenhauses am 19. Mai durch den Oberbürgermeister Friedrich Koeltze. Im ersten Jahr werden 1.856 Patienten behandelt. Die durchschnittliche Verweilzeit im Krankenhaus beträgt zu dieser Zeit 33,5 Tage. Es gibt zwei Fachabteilungen – eine für Innere Medizin und eine Chirurgie.
Anfang 20. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg
- 1914: Einrichtung einer Krankenpflegeschule - Ab 1919 erfolgt die Krankenpflegeprüfung nach staatlichen Vorschriften. Ein Jahr später wird eine öffentliche Rettungsstelle eingerichtet.
- 1926: Die Geburtshilfliche Klinik mit Kinderstation wird in Betrieb genommen.
- 1927: Da das Gelände keine weitere Bebauung mehr zulässt, wird das benachbarte Garnisonlazarett mit vier Häusern an der Neuendorfer Straße erworben. Durch die Erweiterung verfügt das Krankenhaus im Jahr 1930 über rund 570 Betten sowie ein Pflegeheim für Seniorinnen mit 200 Betten.
- 1929/30: In der Krankenpflege sind insgesamt 153 Personen beschäftigt, darunter 75 beamtete Schwestern und 23,5 Ärzte (zwei ärztliche Direktoren, ein Abteilungsdirektor, 2,5 dirigierende Ärzte, zwei Oberärzte, zwölf Assistenzärzte, vier Hilfsärzte).
- 1895: Teilansicht des Gartens im Jahr 1895. Um Platz für die "Siechen-Hospitaliten" zu schaffen, wird ein ehemaliges Pfarrhaus am Heinrichsplatz angemietet.
Zweiter Weltkrieg und frühe Nachkriegszeit
- 1938: Es wird ein Betonluftschutzbunker errichtet, um auch während der Bombenangriffe operieren zu können. Der Operationsbunker ist heute ein Behandlungsraum für die Strahlentherapie.
- Während des Krieges wurde das Krankenhaus zu 25 Prozent zerstört. Um während der Kriegsjahre die medizinische Versorgung zu gewährleisten, wurde als Notlösung ein holländisches Hausboot als Kleinlazarett (für 60 Patienten) eingesetzt.
- 1945: Nach dem Krieg beginnt eine umfangreiche Sanierung und Instandsetzung.
- 1954: Nach weiteren Baumaßnahmen wird das Operationsgebäude fertiggestellt. Die vollautomatische Klimaanlage ist die erste dieser Art in einem Berliner Krankenhaus.
- 1960: Eröffnung des Badehauses mit Physiotherapie – sie gilt seinerzeit als die modernste Einrichtung in Berlin.
1960er Jahre bis zur deutschen Wiedervereinigung
- 1967: Eine Intensivstation mit zunächst sechs Betten wird eröffnet.
- 1972: Ein neues Eingangsgebäude wird fertiggestellt und ein modernes Rechenzentrum in Betrieb genommen. Das Städtische Krankenhaus Spandau und das Hospital Streitstraße werden zum Städtischen Krankenhaus Spandau Nord zusammengefasst.
- 1985: Das Krankenhaus Spandau, Krankenhausbetrieb von Berlin Spandau verfügt nun über insgesamt 1.700 Betten. Die 1980er Jahre sind gekennzeichnet durch einen Bettenabbau: Die Schließung des örtlichen Bereichs Streitstraße sowie die Verlegung der Geriatrie in den örtlichen Bereich Hohengatow (fusioniert mit dem Krankenhaus Havelhöhe) sind kennzeichnend.
1990er Jahre bis heute
- 1994: Das neue Bettenhaus wird mit einem Festakt eröffnet. Die historischen Gebäude werden einbezogen und weiterhin genutzt.
- 1995: Das Krankenhaus Havelhöhe wechselt die Trägerschaft. Die Nervenklinik Spandau und das Krankenhaus Spandau werden zu einem Krankenhausbetrieb zusammengeschlossen.
- 1998: Es ziehen Stationen in das neue Bettenhaus ein. Das neue Lynar-Krankenhaus Spandau in der Neuen Bergstraße wird am 11. November feierlich eröffnet. Es verfügt über 424 Betten.
- 1.1.2001: Das Krankenhaus wird "Ein Haus der NET-GE Kliniken für Berlin GmbH".
- Juni 2001: Die "NET-GE" erhält ihren neuen Namen: "Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH"
- 2006: Die Psychiatrie in der Griesinger Straße zieht um an den Standort Neue Bergstraße und wird hier integriert.
- 2007: Es wird ein Herzkathetermessplatz eingerichtet und die Pneumologie ausgebaut.
- 2008: Die Station 21 wird wiedereröffnet und eine Komfortklinik (Teilkomfort) ins Leben gerufen.
- 2008: Das Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte wird gegründet.
- 2009: Schwerpunktmedizin: Männergesundheit an der Klinik für Dermatologie und Allergologie
- 2010: Es wird das Endoscopic Trainingcenter – MIC eröffnet.
- 2010: Die umgebaute Strahlentherapie wird wiedereröffnet und zwei Linearbeschleuniger des Typs "Linac" können eingesetzt werden.
- 2011: Unsere Stroke Unit wird von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe zertifiziert.
- 2011: Die Komfortklinik, unsere Station 61, wird eröffnet.
- 2011: Das Zentrum für Adipositas und metabolische Chirurgie wird eröffnet und zertifiziert.
- 2012: Der Bereich für neurologische Frührehabilitation wird unter anderem für die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit einem Schlaganfall eröffnet.
- 2013: Ein neues Zentrum für Ernährungsmedizin wird unter Leitung eines Arztes für Ernährungsmedizin die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten verbessern.
- 2014: Der Operationstrakt wird erweitert und ein neuer, sechster, hochmoderner Operationssaal eröffnet.
- 2016: Der Umbau der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik beginnt: Neben der Verschönerung werden mehr Therapieräume sowie Betten und damit Behandlungsmöglichkeiten geschaffen.
- 2017: Der Grundstein für den Bau eines neuen Hauses mit über drei Etagen auf drei Stationen wird gelegt.
- 2019: Fertigstellung des Bau: 110 weitere Betten für die Versorgung auf medizinisch hohem Niveau in einem komfortablen Ambiente stehen zur Verfügung.